Wie kann Hypnose helfen?
Entspannung durch Hypnose
Hypnose, Trance und Suggestion sind einige Begriffe aus einem Bereich, der sich auf einen Zustand unseres Unterbewusstseins bezieht, in dem der Patient tief entspannt und deshalb aufnahmefähig ist. Das Wort Hypnose ist eine Ableitung von Hypnos, der griechische Gott des Schlafes.
Das Wort Hypnose bezeichnet entweder einen Zustand oder das Verfahren, mit dem der Therapeut den Patienten in eine hypnotische Trance versetzt. Trance bedeutet in dem Fall einen schlafähnlichen Zustand, in dem das Bewusstsein dennoch hoch konzentriert ist und sich mit bestimmten Themen sehr intensiv auseinandersetzen kann während die Kritikfähigkeit reduziert ist.
Suggestion wird meist negativ bewertet
Beim Wort „Suggestion“ hören die meisten Menschen mit kritischen Ohren zu, da der Begriff hauptsächlich aus der Werbeindustrie bekannt ist, die uns mit raffiniert eingesetzten Redewendungen und geschickt formulierten Worten manipuliert, um ihre Produkte zu verkaufen.
Oder man kennt das Wort Hypnose und Suggestion von Bühnenshows, bei denen Menschen eine Zwiebel essen in der Annahme, es handle sich um einen Apfel, oder als Huhn gackernd über die Bühne laufen. Suggestionen sind „verbale Einflüsterungen“, die jedoch durch ihre intensive und nachhaltige Wirkung von guten Therapeuten zur Steigerung des seelischen und körperlichen Wohlbefindens eingesetzt werden. Sie dienen der Harmonisierung des Innenlebens und helfen dabei, Heilungsprozesse zu aktivieren und zu intensivieren. Die Wirkung suggestiver Worte ist schon seit Jahrhunderten bekannt und nach einigen wissenschaftliche Studien nun nicht nur Fachkreisen sondern auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Suggestion und Autosuggestion
Autosuggestion ist ein Verfahren, bei dem sich der Patient durch Worte selbst positiv beeinflussen kann, sich sogar etwas „einbilden“ kann. Dies geht auf den französischen Apotheker Emile Coué zurück, der einem chronisch kranken Patienten nach der Bitte um ein wirksameres Medikament lediglich ein Placebo verabreichte. Der Patient glaubte jedoch fest an die Wirksamkeit des Mittels und sein Unterbewusstsein reagierte daraufhin mit Genesung. Durch dieses Erlebnis setzte der Apotheker positive Sätze ein, die bei den Patienten Wirkung zeigten. Diese Beeinflussung und ihre Wirkweise war die Basis für die Entwicklung der Autosuggestion. Dabei therapieren sich Patienten selbst, indem sie positive Leitsätze täglich bewusst wiederholen. Die unbestrittene Wirkung der Autosuggestion gilt noch immer als Basis für Suggestionsforschung.
Entspannung durch Autosuggestion
Seit den 1920er Jahren wird das Autogene Training als Verfahren zur Entspannung und Suggestion eingesetzt. Das Verfahren, welches von dem Berliner Nervenarzt Johannes Heinrich Schulzt entwickelt wurde, wird heutzutage meist in Gruppensitzungen vermittelt, um Menschen eine Anleitung zur Autosuggestion zu geben. Dabei liegen oder sitzen die Teilnehmer bequem mit geschlossenen Augen und konzentrieren sich in einer festgelegten Reihenfolge auf bestimmte Körperbereiche. Sie suggerieren dort eine Schwere und sich ausbreitende Wärme, die bewirkt, dass sich die peripheren Blutgefäße erweitern. Dadurch wird der Kreislauf stabilisiert, die Atmung wird ruhiger und tiefer und der gesamte Organismus kommt in einen sehr entspannten Zustand. Die Übungen können so erweitert werden, dass die inneren Organe besser durchblutet werden oder auch Blockierungen im Bereich der Halswirbelsäule sich auflösen. Doch nicht nur der körperliche Bereich kann angesprochen werden, auch seelische Konflikte werden durch bestimmte Sätze gezielt angesprochen und gelöst.
Durch angeleitete Suggestionssitzungen kann sich der Patient auch mit inneren Bildern oder Fantasiereisen beschäftigen. Dies ist der Vorläufer der hypnotherapeutischen Methode bzw. des Mentaltrainings.
Beschwerden werden mit Suggestion behoben
Ein fachkundiger Therapeut kann durch gut formulierte Sätze körperliche und seelische Beschwerden lindern oder heilen. Oft werden diese Worte fast beiläufig ins Gespräch eingestreut und zeigen dennoch effektive Wirkung beim Patienten. Als weiteres Element wurde eine Methode entwickelt, bei der der Patient über Kopfhörer geflüsterte Suggestionen eingespielt bekommt während im Hintergrund eine Entspannungsmusik läuft, die 60 Schläge pro Minute hat, was einem entspannten Ruhepuls entspricht. Oft werden dem ganzen noch Geräusche aus der Natur beigemischt, wie Vogelzwitschern oder Meeresrauschen, die dazu dienen die eigenen Fantasie anzuregen und innere Bilder heraufkommen lässt, die zusätzliche Wirkung zeigen.