Welche Folgen hat Feinstaub für die Gesundheit?
Die Belastung unserer Luft durch Schadstoffe wird immer größer und dies hat Folgen für Natur, Tier und Mensch. Die Konzentration der Schadstoffe wie Benzol, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid hat zwar durch Umweltschutzmaßnahmen um einiges abgenommen, allerdings ist die Belastung der Luft durch Feinstaub stark angestiegen. Vor allem in Großstädten werden die Grenzwerte oft mehrmals im Jahr überschritten.
Was wird als Feinstaub bezeichnet?
Eine andere Bezeichnung für Feinstaub ist Schwebstaub, denn die Teilchen sind so fein und leicht, dass sie in der Luft schweben, statt zu Boden zu fallen.
Mit dem bloßen Auge ist Feinstaub nicht sichtbar, lediglich bei bestimmten Wetterverhältnissen kann man den Feinstaub als eine Art Dunstglocke über Städten schweben sehen. Die Maßeinheit von Feinstaub sind Mikrometer, also ein Millionstel Meter. Als PM10 werden Teilchen bezeichnet, die kleiner als 10 Mikrometer sind. Für Europa gilt ein PM10-Grenzwert von durchschnittlich 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahr. Der PM10-Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm darf höchstens 35 Tage im Jahr höher sein.
Was ist Feinstaub und wie entsteht er?
Feinstaub kann auch aus natürlichen Quellen entstehen. Dazu gehören Emissionen von Meeren und Vulkanen, Erosion des Bodens oder Waldbrände, dazu kommen Viren, Pilz- oder Bakteriensporen, Zellteile oder Algen. Für Natur, Tier und Mensch gefährlich sind jedoch die Feinstaubarten, die der Mensch selbst produziert. Dazu gehört Feinstaub, der durch Verbrennungsprozesse entsteht und solcher aus chemischen Reaktionen, wie durch Schwefel- und Stickstoffoxide, Kohlenwasserstoff und Ammoniak. Rund 34.000 Tonnen Feinstaub gelangen in Österreich durch Kraft- und Fernheizwerke, Müllverbrennungsanlagen, Heizungen und Öfen in Wohnungen, Landwirtschaft und Tierhaltung, Straßenverkehr und bestimmte Verfahren der Industrie jährlich in die Luft.
Wie Feinstaub der Gesundheit schadet
Je kleiner die Staubkörner sind, die in der Feinstaubwolke unsere Umgebung enthalten sind, desto gefährlicher sind sie für unsere Gesundheit, da sie beim Einatmen sehr tief in die Lunge geraten können.
Ein Großteil dieser Staubkörner ist mit Schwermetallen belastet oder es haften Substanzen daran, die krebserregend sind. Selbst kleine Konzentrationen von Feinstaub können dem Körper gesundheitlichen Schaden zufügen, wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) festgestellt hat. Vor allem Menschen, die in Großstädten leben, sind dieser Gefahr täglich ausgesetzt. Da große Staubkörner durch die Schleimhäute der Atemwege aufgehalten und wieder ausgeschieden werden, sind es vor allem die feinen und sehr kleinen Staubkörner, die der Gesundheit sehr schaden können, da sie nicht mehr ausgeschieden werden und so nicht nur in die Lungenbläschen gelangen, sondern von dort über die Blutbahn im ganzen Körper verteilt werden.
Schädigungen in der Lunge wirken sich direkt auf das Herz-Kreislauf-System aus. Der Feinstaub in den Blutbahnen verringert die Fließfähigkeit des Blutes, was in der Folge zu einem höheren Risiko für Herzinfarkt führen kann und zudem das Gehirn und das Zentrale Nervensystem nachhaltig schädigt. Statistiken aus Gegenden mit hoher Feinstaubbelastung machen diese Risiken mehr als deutlich.
Umweltzonen und die Feinstaubplakette
Seit 01.01.2015 gelten in Österreich Umweltzonen (Sanierungsgebiete) in zwei Bundesländern, und zwar in Wien und all seinen Bezirken, sowie in Niederösterreich und seinem Umland. In diesen Umweltzonen ist das Anbringen einer Abgaskennzeichnungsplakette, die auch Umweltpickerl oder Abgaspickerl genannt wird, Pflicht. Nur ein Fahrzeug, das solche eine Plakette trägt, darf in den Umweltzonen fahren. Durch diese Maßnahme soll die Feinstaubbelastung in den Großstädten verringert werden.
Jeder kann helfen, Feinstaub zu verringern
Da ein Großteil des Feinstaubs auf den Straßenverkehr zurückzuführen ist, kann jeder dabei helfen, die Konzentration von Feinstaub in der Luft zu verringern, indem man sein Auto öfter stehen lässt und zu Fuß unterwegs ist, oder Fahrgemeinschaften bildet und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt. Ist es nicht möglich seine Fahrten zu reduzieren oder auf Alternativen umzusteigen, ist es gut, die Fahrgeschwindigkeit zu drosseln, um den Abgasausstoß zu verringern oder sich ein Fahrzeug mit geringerem Feinstaubausstoß und Kraftstoffverbrauch anzuschaffen bzw. das vorhandenen Fahrzeug mit einem Partikelfilter nachzurüsten.
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