Was ist der Pearl Index?
Sie sind gerade frisch verliebt und möchten sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen? Natürlich möchten Sie auch irgendwann Kinder haben, allerdings soll das nicht gleich passieren. Schließlich möchten Sie Ihren Partner erst genauer kennenlernen und von Berufswegen her, stehen Sie gerade in einer hervorragenden Ausgangsposition. Deshalb käme eine Schwangerschaft äußerst ungelegen. So ergeht es vielen Frauen und deshalb haben sich diese bereits mit den unterschiedlichsten Verhütungsmethoden beschäftigt.
Es gibt zudem sehr viele, aber nicht alle sind gleich sicher. Daher stellt sich erneut die Frage: Welche Verhütung ist praktikabel und welche passt zu Ihnen? Soll es eine Sterilisation sein oder verlassen Sie sich tatsächlich darauf, dass Sie genau „Aufpassen?“ Ist dieser Part nicht ein wenig zu riskant? Deshalb wurde etwas erfunden, damit Ihre Entscheidungshilfe vereinfacht wird. Der sogenannte Pearl-Index soll für Klarheit sorgen. Was dieser Begriff im Einzelnen bedeutet und was eigentlich dahinter steckt, das wollen wir Ihnen hiermit genauer erläutern.
Ein Blick in die Vergangenheit
Wir gehen zurück bis in das Jahr 1879. Zu dieser Zeit wurde der amerikanische Biologe Raymond Pearl geboren. Er war ein theoretischer Biologe und Genetiker sowie Mitbegründer der medizinischen Statistik. Am 17. November 1940 verstarb Raymond Pearl in Hershey. Logistische Gleichungen waren sein Spezialgebiet und deshalb war er einer der frühsten Anwender. Mit dem Pearl Index wurde ein Maß für die Wirksamkeit bzw. Zuverlässigkeit von einer Methode zur Empfängnisverhütung erfunden.
Was genau bedeutet der Pearl-Index?
Bei dem Pearl-Index handelt es sich um eine Berechnung. Als Grundlage dafür wurden 100 Frauen eingesetzt, die sich alle in einem gebärfähigen Alter befanden. Diese haben ein Jahr lang die jeweilige Verhütungsmethode angewandt. Wurde der Pearl-Index von 0 erreicht, dann bedeutete dies, dass keine Frau in diesem Zeitraum schwanger wurde. Es kann von einem idealen Verhütungsmittel ausgegangen werden. Steht eine 1, dann heißt dies, dass von 100 Frauen trotz Verhütung eine schwanger geworden ist. Zusammengefasst kann festgehalten werden, je niedriger der Pearl-Index, umso sicherer ist die Verhütungsmethode. Somit wurde eine Plattform erschaffen, an der abgelesen werden kann, an welcher Rangliste die Verhütungsmethode steht.
Anhand dieser Daten konnte notiert werden, dass die Sterilisation, Hormonimplantate, Hormon- und Kupferspirale und hormonelle Methoden wie Pille und Drei-Monats-Spritze zu den sichersten Verhütungsmethoden zählen. Kondome zählen aufgrund zahlreicher Anwendungsfehler eher zu den Wackelkandidaten. Laut Pearl-Index sollten Sie ebenso die Hände von natürlichen Verhütungsmethoden lassen. Dabei ist die Rede von Temperaturmessungen. Jedoch sollte unbedingt darauf hingewiesen werden, dass es sich beim Pearl-Index nur um eine Aussage über die Vermeidung ungewollter Schwangerschaften handelt. Bezüglich des Themas Ansteckung von sexuell übertragbaren Krankheiten gibt der Pearl-Index keine Auskunft. Noch ein Wort zum Kondom. Es bietet einen wirkungsvollen Schutz beispielsweise gegen HIV.
Welche Verhütungsmethoden sind nach dem Pearl-Index die sichersten?
Damit Ihre Familienplanung erst dann eintritt, wenn Sie es wünschen, steht Ihnen der Pearl-Index mit den entsprechenden Verhütungsmethoden als Ratgeber zur Seite. Wie bereits erwähnt, je niedriger der Wert, desto sicherer ist die Verhütung. Zum sichersten Verfahren zählt die Pille. Der Pearl-Index liegt bei 0,1 bis 0,9. Bei der Hormonspirale bewegt sich der Wert um die 0,2. Die Verhütungsstäbchen können mit einer Angabe von 0,05 bis 0,08 ebenfalls mithalten. Bei der Dreimonatsspritze wurden die Daten 0,3 bis 3 verzeichnet. Das Verhütungspflaster und der Verhütungsring haben jeweils einen Pearl-Index von 0,3 bis 8.
Gibt es Situationen, die die Sicherheit eines Verhütungsmittels beeinträchtigen können?
Ein Grundsatz bei der Verwendung von Verhütungsmitteln ist die richtige Anwendung. Hält man sich nicht an die Vorgaben und es tritt ein unsachgemäßer Umgang ein, dann kann für eine optimale Verhütung nicht mehr garantiert werden. Gerade die regelmäßige Einnahme der Pille sollte stets erfolgen. Tritt ein Benutzungsfehler beim Einsatz eines Kondoms auf, dann ist der Schutz gefährdet. Beim Kontakt des Kondoms sollten keine spitzen Fingernägel eingesetzt werden. Zudem darf dieser Gegenstand nicht einer großen Hitze ausgesetzt werden. Werfen Sie außerdem immer einen Blick auf das Haltbarkeitsdatum. Sind die Kondome porös, dann werden diese nicht ihrer Aufgabe gerecht werden. Die Wechselwirkungen von Medikamenten sollten beim Empfängnisschutz ebenfalls bedacht werden. Auch Magen-Darm-Probleme können die Pille ebenfalls unwirksam machen.
Fazit
Zusammengefasst sollten Sie sich merken, je niedriger der Pearl-Index, umso sicherer ist die Empfängnisverhütungsmethode. Zum perfekten Verfahren zählen die Sterilisation des Mannes oder der Frau. Jedoch kann dieser Eingriff nicht mehr rückgängig gemacht werden. Außerdem handelt es sich beim Pearl-Index immer um einen angegebenen Richtwert. Sie alleine entscheiden letztendlich, welche Methode für Sie in Fragen kommen könnte. Gewisse Lebensumstände sollten bei der Entscheidungsfindung mit einfließen. Sie können auch zwei Verhütungsmethoden gleichzeitig anwenden. Beispielsweise nehmen die Frau die Pille und der Mann das Kondom. Somit gehen Sie immer auf Nummer sicher und eine Schwangerschaft kann gänzlich ausgeschlossen werden.
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