Trotz Zeitumstellung die innere Ruhe bewahren
Die Zeitumstellung ist einer der häufigsten Gründe für eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, dem so genannten zirkadianen Rhythmus.
In der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober ist es wieder so weit: Österreich wechselt von Sommer- auf Winterzeit, die Uhren werden eine Stunde zurückgestellt.
Zwar wird uns in diesem Fall eine Stunde Schlaf „geschenkt“, bei vielen Menschen gerät der gewohnte 24-Stunden-Rhythmus des Körpers dennoch aus dem Takt.
Guter Schlaf trotz Zeitumstellung
Es ist schon erstaunlich, dass schon eine Zeitumstellung um nur eine Stunde derart weitreichende Auswirkungen haben kann.
Bei genauerer Betrachtung wird dieser Umstand leichter verständlich, denn die innere Uhr des Menschen lässt viele Prozesse in Zyklen von rund 24 Stunden ablaufen.
Diese in der Chronobiologie zusammenfassend als circadiane Rhythmik bezeichneten endogenen Rhythmen, haben eine Periodenlänge von circa 24 Stunden und bei vielen Lebewesen großen Einfluss auf die Funktionen des Organismus.
Beispielhaft seien die Veränderungen der Körpertemperatur und des Blutdrucks, die Ausschüttung von Hormonen, aber eben auch der Schlaf-Wach-Rhythmus genannt.
Dr. Verena Senn, Neurobiologin und Schlafexpertin bei Emma – The Sleep Company, rät: „Bei Einschlaf- oder Schlafstörungen aufgrund der Zeitumstellung kann es helfen, sich bereits vor der Zeitumstellung langsam auf den Übergang vorzubereiten. Ein Tipp ist, die Schlafenszeiten bereits einige Tage vorher um ein paar Minuten zu verschieben. Dies kann dazu beitragen, den eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus der neuen Zeit anzupassen und mehr und besser zu schlafen.“
Schlaf-Wach-Rhythmus, Jahreszeiten, Sonnenlicht
Nicht nur die Zeitumstellung, auch der Wechsel der Jahreszeiten wirkt sich auf die Schlafgewohnheiten aus. Denn das Sonnenlicht ist natürlicher Rhythmusgeber unserer inneren Uhr und beeinflusst die Produktion von Hormonen, zum Beispiel dem „Glückshormon“ Serotonin.
Gleichzeitig steigt in der dunklen Jahreszeit die Produktion des Hormons Melatonin, das umgangssprachlich auch Schlafhormon genannt wird. Im Herbst und Winter bekommen Menschen aufgrund der frühen Dunkelheit deutlich weniger Licht ab, die Tage sind kurz, die Nächte länger.
Durch die Umstellung auf Winterzeit wird es noch eine Stunde früher dunkel. Mit Einbruch der Dunkelheit steigt der Melatoninspiegel, der Körper bereitet sich aufs Schlafen vor. Daher kann es sein, dass sich die Schlafenszeit im Winter im Vergleich zu den kurzen Sommernächten gegebenenfalls nach vorn verlagert.
Zudem schlägt fehlendes Licht vielen Menschen aufs Gemüt. Eine mögliche Folge ist der „Herbstblues“, der auch als saisonal abhängige Depression (Seasonal Affective Disorder, SAD) bekannt ist. Bei der Bekämpfung von Herbst- und Wintertiefs ist es wichtig, ausreichend und gut zu schlafen, damit der Körper sich erholt und die Energiereserven aufgefüllt werden, um fit in den nächsten Tag starten zu können.
Dann gilt: Ab nach draußen. Tagesüber sollte so viel Tages- oder idealerweise auch Sonnenlicht wie möglich „getankt“ werden.
Experten der Harvard Health University erklären, dass Licht bei saisonal abhängigen Störungen helfen kann. Tageslicht stimuliert die Zellen in der Netzhaut, die mit dem Hypothalamus verbunden ist, der den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Wenn der Hypothalamus während der Tageslichtexposition aktiviert wird, kann er den körpereigenen Rhythmus an die neuen Gegebenheiten anpassen.
5 einfache Tipps für erholsamen Schlaf trotz Zeitumstellung
Mit folgenden Tipps lassen sich die Umstellungsreaktionen mildern:
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Quellen:
¹ Zeitumstellung – die besten Tipps gegen Schlafstörungen
² Dr. Verena Senn, Neurobiologin und Leiterin der Schlafforschung bei Emma – The Sleep Company
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