Piercing – wichtige Fakten
Körperschmuck wie Piercings werden immer beliebter, vor allem bei Mädchen steigt die Zahl der Gepiercten deutlich an. Dabei werden nicht mehr nur beliebte Stellen wie Ohren und Bauchnabel mit Piercings geschmückt, sondern immer häufiger auch die Zunge, das Gesicht und der Intimbereich. Ursprünglich kommt das Piercen (vom englischen piercen: durchstechen, durchbohren) aus den religiösen Kulturen der Naturvölker wie den Mayas, den Indianern und auch dem afrikanischen Tschad.
Salonfähig wurde das Piercing als immer mehr Stars aus verschiedenen Bereichen sich mit dem Schmuck zeigten.
Bevor man sich piercen lässt, sollten jedoch ein paar wichtige Dinge beachtet werden.
Piercing als Körperschmuck
Ein Piercing oder auch ein Tattoo sind Ausdruck des Trägers, deshalb gefällt dies nicht jedem. Wer sich piercen lässt, möchte damit seine Individualität, sein Aussehen oder seine Persönlichkeit unterstreichen. Da Piercings einen Eingriff in den Körper darstellen, sind sie immer auch mit gewissen Risiken verbunden, über die man sich im Vorfeld informieren sollte.
Die rechtliche Lage zum Stechen von Piercings
Da es sich beim Piercen um einen operativen Eingriff handelt, gibt es gesetzliche Bestimmungen dafür, wer den Eingriff vornehmen darf und bei wem der Eingriff vorgenommen werden darf. Das Piercen darf laut Gesetz nur von einem Arzt/einer Ärztin oder ausgebildeten Piercern durchgeführt werden, die sich an strenge hygienische und ausbildungstechnische Richtlinien halten müssen. Das Piercen ist nur bei über 14–Jährigen erlaubt. Handelt es sich um ein Piercing, das innerhalb von 24 Tagen abheilt, wie ein Nasenpiercing, ist dazu keine Unterschrift der Eltern notwendig. Der Gepiercte muss über alle Risiken informiert werden, zu denen außer Entzündungen auch Allergien und Komplikationen wie Verwachsungen gehören.
Auf was man vor dem Piercen achten muss
Bevor man sich piercen lässt, sollte man sich auf jeden Fall ein Studio aussuchen, bei dem die Hygienevorschriften streng eingehalten werden. Dazu gehört, dass bei jedem Kunden ein neues steriles Instrument verwendet wird. Ein gutes Studio hat ein Sterilisationsgerät, in dem alle Instrumente nach jeder Behandlung sterilisiert werden. Dass ein Eingriff wie Piercen nicht schmerzfrei abläuft, sollte jedem vorher bewusst sein. Zwar ist das Maß, wie stark der Schmerz empfunden wird, bei jedem anders und auch die Körperstelle, wo das Piercing gesetzt wird, ist entscheidend, aber gänzlich ohne Schmerz wird es nicht ablaufen.
Wer sich nicht piercen lassen darf
Es gibt Menschen, die sich nicht piercen lassen dürfen, da dies zu Problemen führen kann. Dazu gehören Patienten mit Diabetes, einer Infektionskrankheit oder Menschen, die die Bluterkrankheit haben. Außerdem dürfen Menschen mit Thrombosebehandlung nicht gepierct oder tätowiert werden. Zudem wird bei einer Geschlechtskrankheit kein Intimschmuck gepierct.
Die Nachsorge des Piercings ist sehr wichtig
Das A und O für ein Piercing, an dem man lange Freude hat, ist die richtige Pflege, nach dem Stechen. Da manche Stellen längere Zeit brauchen, als andere (zum Beispiel braucht ein Bauchnabelpiercing ca. 6 Monate, bis es vollständig abgeheilt ist), sollte man sich geduldig um die Nachsorge kümmern.
-die gepiercte Körperstelle sollte so wenig wie möglich mit Reibung durch Kleidungsstücke oder Schweiß in Berührung kommen.
-die Umgebung um die gestochene Stelle muss sehr sauber gehalten werden, um das Eindringen von Keimen zu vermeiden.
- der neue Piercingschmuck und der Bereich drum rum sollte selten berührt werden und wenn, dann nur, wenn die Hände vorher gründlich gesäubert wurden.
- zweimal täglich sollte der gepiercte Bereich mit antibakterieller Seife von Verkrustungen und Blutrückständen gereinigt werden. Dafür sollten keine scharfen Substanzen oder Alkohol in den Reinigungsprodukten enthalten sein, da dies die empfindliche Wunde angreift oder austrocknet.
- Salzwasser eignet sich gut für die tägliche Pflege und Reinigung der Wunde. Dafür kann man entweder Meersalz-Nasenspray aus dem Handel einsetzen, das auch unterwegs verwendet werden kann, oder sich selbst eine Salzwasser-Mischung zusammenrühren, wobei auf vier Tassen Wasser ein Teelöffel Salz völlig auseichend ist.
- Öffentliche Schwimmbäder oder Saunen sollten während der Abheilung gemieden werden, ebenso sollte man lieber Duschen statt ein Vollbad zu nehmen.
- Bei Bauchnabelpiercings sollten weite Kleidungsstücke getragen werden, um Kontakt mit der Kleidung zu vermeiden, ebenso sind breite Gürtel und Bodys in der Abheilungsphase ungünstig.
- Bei Zungen- und Lippenpiercings ist eine gründliche Reinigung von Mund und Zähnen nach jedem Essen sehr wichtig. Der zusätzliche Einsatz von antibakteriellem Mundwasser ohne Alkohol wird empfohlen. Das Zungenpiercing sollte zusätzlich zwei Mal am Tag auf eventuelle Lockerung der Piercingkugeln kontrolliert werden, sodass das Piercing nicht aus Versehen geschluckt wird oder den Zahnschmelz verletzen kann.
- Bei Ohrpiercings ist eine Reinigung von Brillengestellen oder Telefonen zusätzlich nötig, dass nicht über diesen Weg Keime in die Wunde gelangen. Beim Verwenden von Haarspray, Make-up oder Ähnlichem sollte das Ohr vorher abgedeckt werden.