Das Wetter – jeden trifft es anders
Nicht selten hört man, dass Leute sich darüber beschweren, wie sehr ihnen das Wetter aufs Gemüt schlägt, den Kreislauf belastet oder Kopfschmerzen verursacht. Manche Menschen belächeln solche Aussagen, da sie wohl nicht selbst davon betroffen sind. Andere haben jedoch mit Wetterumschwüngen sehr zu kämpfen. Allgemein nennt man dies Wetterfühligkeit, wenn jemand auf den Wechsel des Wetters so sensibel reagiert. Unser Organismus ist gewöhnt, sich an Temperaturschwankungen und Änderungen des Luftdrucks anzupassen, doch da dies meist unbewusst erfolgt, merken wir kaum etwas davon.
Wer jedoch empfindlich auf diese Wetterwechsel reagiert, bemerkt dies an verschiedenen körperlichen Symptomen.
Die Auswirkungen des Wetters
Die typischen Symptome, die durch einen Wetterumschwung ausgelöst werden, sind Kopf- und Gliederschmerzen, Unkonzentriertheit, Antriebsschwäche und bei manchen kann Gereiztheit auftreten. Wissenschaftlich belegt ist die Auswirkung des Föhns im Alpenland auf das körperliche Wohlbefinden. Die Statistik zeigt ein erhöhtes Aufkommen von Unfällen am Arbeitsplatz, im Haushalt oder im Straßenverkehr, was evtl. auf die Unkonzentriertheit und die Kopfshmerzen, die durch den Föhn ausgelöst werden, zurückzuführen ist. Wirklich krank kann das Wetter natürlich nicht machen, jedoch werden manche Beschwerden durch einen Wetterumschwung verstärkt oder ausgelöst, was auch als Wetterstress oder Wetterreiz bezeichnet wird.
Wie der Körper reagiert
Wetterfühligkeit wird von den Wissenschaftlern „Biotropie“ genannt. Der Körper muss seine Temperatur ständig konstant auf 37 Grad Celsius halten. Verändert sich die Temperatur oder der Luftdruck der Umgebung reagiert der Körper, indem er das vegetative Nervensystem dieser Situation anpassen muss. Diese Regulation hat Auswirkungen auf den Blutdruck, das hormonelle Geschehen und die mentale Verfassung. Vor allem wenn im Wetterablauf kurzfristige Änderungen eintreten, kann das bei empfindlichen Menschen eine Stresssituation für den Organismus auslösen, der sich schnell den gegebenen Bedingungen anpassen muss.
Verschiedene Formen der Wetterfühligkeit
Wetterfühligkeit bedeutet, dass bei manchen Menschen durch die Wettereinflüsse eine Reizschwelle überschritten wird, die zu einer Störung des vegetativen Nervensystems führt und körperliche Reaktionen auslöst. Dazu gehören Kopfschmerzen, Migräne, Gelenkschmerzen, Muskelziehen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Benommenheit, Konzentrationsschwäche und Gereiztheit. Unterteilt wird die Wetterfühligkeit in drei Untergruppen:
- „Wetterreagierend“: selbst Menschen, die es nicht bewusst akzeptieren möchten, dass das Wetter einen Einfluss hat, sind bei gutem Wetter und Sonnenschein besser gelaunt, als wenn es draußen regnet, kalt ist oder schneit.
- „Wetterfühlig“: in diese Gruppe gehören die Menschen, deren vegetatives Nervensystem (das nicht beeinflussbare Nervensystem) sehr sensibel reagiert, sobald sich Schwankungen in Temperatur oder Luftdruck ergeben und das Wetter sich kurzfristig ändert. Deren Reizschwelle ist schnell überschritten und sie reagieren mit oben genannten Symptomen.
- „Wetterempfindlich“: in diese Gruppe gehören Menschen, die schon eine Grunderkrankung haben, wie Rheuma, Arteriosklerose oder Herz-Kreislauf-Beschwerden, sowie alte Knochenbrüche oder große Narben. Bei ihnen werden die Beschwerden durch einen Wetterumschwung verstärkt oder erst ausgelöst.
Folgen für die Gesundheit durch Wetterumschwünge
Wenn es draußen schnell kälter wird, hat das eine Verengung der Adern und Venen zufolge, weshalb mehr Menschen zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Thrombosen neigen. Andersherum ist es bei starker Erwärmung, hierbei werden die Adern und Venen erweitert, was vor allem bei Menschen mit niedrigem Blutdruck zu Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen führen kann, da das Herz mehr Blut durch den Körper pumpen muss. Eine Veränderung des Luftdrucks spüren besonders Patienten, die an Arteriosklerose leiden, da ihr Organismus schon auf kleinste Änderungen reagiert und sie dann unter Schmerzen im ganzen Körper leiden.
Gründe für die Beschwerden
Schwankungen im Luftdruck, auch als „Schwerewellen“ bezeichnet, sind eine Folge von aneinander reibenden Luftschichten. Dadurch entstehen Schwingungen, die mit Schallgeschwindigkeit dem Wetter vorauseilen und die Sensoren in der Halsschlagader erreichen. Deshalb sind manche wetterfühlige Menschen schon ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Wetterumschwung von körperlichen Symptomen betroffen. Ähnliches lösen die Spherics aus. Dies sind Impulse auf elektromagnetischer Ebene, die durch ein Aufeinandertreffen von warmen und kalten Luftmassen entstehen oder wenn ein Gewitter bevorsteht.
Auch diese Spherics kommen in Lichtgeschwindigkeit noch vor dem Wetterumschwung bei uns an und beeinflussen das vegetative Nervensystem empfindlicher Menschen.
Vorbeugen bei Wetterumschwung
Um den körperlichen Symptomen eines Wetterumschwungs vorzubeugen, kann es helfen, den Organismus an Temperaturschwankungen zu gewöhnen. Jeden Tag, bei Wind und Wetter, einen kurzen Spaziergang machen, oder kalt-warme Wechselduschen sowie Kneippanwendungen sind ein gutes Mittel, um dem Körper eine gewisse Anpassungsfähigkeit wieder anzutrainieren. Lediglich kranke oder ältere Menschen, sollten im Vorfeld mit ihrem Arzt solche Maßnahmen abklären. Bei manchen Patienten hilft eher eine Entspannungsmaßnahme, um die Symptome, vor allem Stress und gereiztheit, besser zu überstehen, wenn das Wetter mal wieder launenhaft ist.