Antibabypille: Pro und Kontra
Die Pille zur hormonellen Empfängnisverhütung zählt zu den meist genutzten Verhütungsmitteln auf der ganzen Welt. Auf Rezept sind verschiedene Arten der Antibabypille in Apotheken erhältlich. Bei der Auswahl eines geeigneten Präparates stehen nicht nur die weiblichen Ansprüche im Vordergrund.
Vielmehr erfolgt die ärztliche Verordnung nach eine komplexe Anamnese. Es stehen Kombinationspräparate (Östrogen mit Gestagen) oder östrogenfreie Pillen zur Auswahl. Einige Medikamente eignen sich zur Einnahme während der Stillzeit. Andere sind vorrangig für Frauen bis 35 Jahre gedacht. Darüber hinaus stehen Präparate mit positiven Nebenwirkungen zur Linderung von Menstruationsbeschwerden oder Akne zur Verfügung. Dieser Beitrag zeigt alle Vor- und Nachteil der Antibabypille auf einen Blick.
Pro und Kontra Antibabypille – was dafür spricht
Zuverlässige Verhütungsmethode
Zu einem der Hauptgründe für die Einnahme der Antibabypille wird meist die hohe Sicherheit angeführt. Bei korrekter Anwendung weist die Pille zur hormonellen Empfängnisverhütung einen sehr guten Pearl Index auf. Mithilfe dieses Index geben Hersteller an, wie viele Schwangerschaften trotz richtiger Anwendung möglich sein könnten. Der Pearl Index von Antibabypillen liegt zwischen 0.1 und 1.3. Bei Geschlechtsverkehr ohne Einsatz von Verhütungsmitteln beträgt der Pearl Index 80.0.
Spontanität im Liebesleben
Da die Antibabypille nicht in Abhängigkeit mit dem Geschlechtsverkehr steht, profitieren Paare von größerer Flexibilität.
Schwächere Menstruation
Ein Großteil der hormonellen Verhütungsmittel wie die Pille nimmt zudem einen positiven Einfluss auf die Dauer als auch die Intensivität der Regelblutung. Nehmen Frauen die Antibabypille ein, bemerken sie oftmals eine kürzere und schwächere Monatsblutung.
Weniger Beschwerden während der Menstruation
Es gibt Frauen, die sehr stark unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden beziehungsweise auch während der Menstruation akute Schmerzen verspüren. In diesem Fall verordnen Gynäkologen vereinzelt auch bestimmte Antibabypillen anstelle von Schmerzmitteln. Zudem wirken diese typischen Symptome des PMS wie beispielsweise Wassereinlagerungen oder starken Verstimmungen entgegen.
Zyklus zuverlässig planen
Nutzen Frauen hormonelle Präparate zur Empfängnisverhütung, können sie in den meisten Fällen das Einsetzen der Regelblutung auf den Tag genau im Voraus bestimmen. Oft wird dies vorteilhaft für die Planung von Ausflügen, Events oder anderen wichtigen Terminen genutzt.
Zudem gibt es Pillen, die bei vorheriger Absprache mit dem Frauenarzt ohne Einnahmepause angewendet werden können um eine Blutung aufallen zu lassen. Bei Sportwettkämpfen, Hochzeiten, Prüfungen oder längeren Reisen nutzen Frauen vereinzelt diese Vorteile.
Auch gibt es speziell für junge Frauen Präparate, die keine hormonelle Verhütung darstellen und dennoch die Periode um bis zu 14 Tage verschieben.
Positive Nebenwirkungen
Es gibt empfängnisverhütende Produkte die bei regelmäßiger Einnahme das Erscheinungsbild von Haut und Haaren deutlich verbessern. Vereinzelt lassen sich Frauen diese Präperate verschreiben, um starke Akne beziehungsweise andere Hautunreinheiten oder extrem fettige Haut zu behandeln. Zudem gibt es auch Gestagene, die fettigem Haar sowie Haarausfall entgegenwirken.
Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt
Studien belegen, dass die weibliche Fruchtbarkeit auch bei langjähriger Einnahme der Pille nicht ungünstig beeinflusst wird. Bei bestehendem Kinderwunsch werden Frauen oftmals innerhalb weniger Monate nach dem Absetzen der Antibabypille wieder schwanger.
Krebserkrankungen vorbeugen mit Pille?
Es gibt mittlerweile hormonelle Präparate, die nach längerer Anwendung der Prävention bestimmter Krebserkrankungen dienen. Klinische Studien zeigen, dass durch bestimmte Antibabypillen das Risiko für die Entstehung von Gebärmutterschleimhautkrebs oder Eierstockkrebs signifikant sinkt.
Hierbei gilt: Je länger die Einnahme erfolgt, umso niedriger ist das Krankheitsrisiko.
Kontra: Nachteile der Antibabypille
Kontinuierliche und zuverlässige Einnahme sind unumgänglich! Die Einnahme der Antibabypille muss täglich während eines bestimmten Zeitfensters erfolgen, damit das Medikament empfängnisverhütend wirkt.
Entscheidet sich eine Frau zur Anwendung der Antibabypille, profitiert sie auch von den oben beschriebenen postiven ‚Nebenwirkungen‘. Es ist also nicht vorteilhaft, die Pille nur für kurze Zeit bei ausbleibenden sexuellen Kontakten abzusetzen.
Aufgrund der komplexen hormonellen Wirkung sollte nach dem Absetzen der Pille ein einnahmefreier Zeitraum von mindestens sechs Monaten folgen. Während dieser Zeit sind jedoch für spontane Gelegenheiten keine alternativen hormonelle Verhütungsmethoden anzuwenden.
Erhöhtes Risiko von Thrombose durch Antibabypille
Unter bestimmten Umständen kann die Pille Auslöser von Thrombose sein. Es handelt sich hierbei um eine sehr akute Erkrankung der Blutgefäße, es bilden sich durchblutungstörende Gerinnsel.
Das Thromboserisiko steigt bei Raucherinnen, übergewichtigen Frauen, sowie bei Bluthochdruck und Diabetes mellitus Auch erbliche Faktoren können das Risiko für die Entstehung von Thrombose erhöhen. Zudem erhöht sich das Thromboserisiko auch bei häufigen Langstreckenflügen.
Frauenärzte unterstreichen in diesem Zusammenhang jedoch, dass das Risiko für Thrombose während einer Schwangerschaft deutlich höher ist, als bei der Anwendung einer Antibabypille.
Krankheit beeinflusst Sicherheit
Erkrankt die Frau, so kann die Wirkung der Antibabypille ungünstig beeinflusst werden. Beispielsweise ist die Sicherheit der Pille bei Erbrechen oder Durchfall stark minimiert. Werden weitere Medikamente eingenommen ist die Wirkungsweise ebenfalls herabgesetzt. Dies gilt vorrangig für bestimmte Antibiotika.
WICHTIG: Die Antibabypille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten! Vor der Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten, die während sexuellen Kontakten übertragen werden können, schützt die Pille natürlich nicht! Bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern empfiehlt sich daher die zusätzliche Verwendung von Kondomen.
Unerwünschte Nebenwirkungen bei Antibabypille
Vereinzelt können nicht erwünschte Nebeneffekte bei Anwendung der Pille auftreten. Hierzu zählt beispielsweise Gewichtszunahme, Erbrechen, Übelkeit, starke Stimmungsschwankungen, Migräne, Kopfschmerzen, verminderte Libido, Akne, Spannungsgefühl in Brüsten oder außerplanmäßige Zwischenblutungen.
Bei den meisten Präparaten lassen diese Begleiterscheinungen aber bald wieder nach und das Medikament kann nebenwirkungsfrei eingenommen werden.
Linktipps
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