Neue Wege aus der Alkoholsucht
Die Jugendzeit ist oft der Beginn
Die Alkoholsucht hat schon extrem viele Menschenleben gekostet und ganze Familien zerstört. Aus dem Alkohol herauszukommen ist eine schwierige Angelegenheit, denn hier handelt es sich um eine legale Droge, die in unseren Alltag integriert ist und viele völlig unerwartet erreicht. Jeder Erwachsene kann bei uns Alkohol trinken und 90 % der Bevölkerung tut es auch. Dabei verwischen sich die Grenzen leicht, zwischen denen, die ein paar Mal in der Woche ein Gläschen Wein trinken und denen, die abends das Feierabend Bierchen genießen. Das herbe Pils aus dem Norden, das gut gebraute Bierchen aus dem Süden, der hervorragenden Wein aus der Provence – Gründe gibt es für jeden ab und an ein Schlückchen Alkohol zu sich zu nehmen.
Diejenigen, die ein Suchtpotenzial mitbringen, sind vor allem in der Jugendzeit stark gefährdet an diesem Punkt alkoholsüchtig zu werden.
Gründe gibt es immer viele
Psychische Probleme, Ärger mit den Eltern oder in der Schule und dazu noch die Clique, das sind bei vielen Jugendlichen die Auslöser auch ganz bewusst viel zu viel zu trinken. „Party Time ist cool und wer hier nicht trinkt hat keinen Spaß“ – das ist die Einstellung und auf die Realität sehr viele Jugendliche. Dieser Alkoholismus trägt sich in die späteren Jahre und wird zu einem ausgeprägten Alkoholproblem dieser Personen. Meistens, wenn es gar nicht mehr weitergeht, eine Ausgrenzung aus der Gesellschaft und von Beruf schon stattgefunden hat, Frau oder Mann mit den Kindern ausgezogen sind, kommt es dann zu einem Zusammenbruch und vielleicht zu einer Richtungsänderung.
Weitreichende Folgen für die Gesundheit
Die Gesundheit kann man sich innerhalb kürzester Zeit mit Alkohol ruinieren und gerade dies ist vielen nicht bewusst. Viele gehen schnell zu stärkerem Schnaps über, haben mit einem ständigen Kontrollverlust ein großes Alkoholproblem und dann in Folge eine ruinierte Gesundheit. Alkoholsucht kommt in allen gesellschaftlichen Schichten und ist kein Thema bestimmter Bevölkerungsschichten. Die meisten Alkoholiker können es sich einfach nicht eingestehen, dass sie dieses Problem besitzen und haben deshalb solche Schwierigkeiten auf dieser Sucht auszutreten. Der Grund hierfür liegt in einer langen Geschichte der Menschheit, weil Alkohol seit Tausenden von Jahren für eine entspannte und angstlösende Wirkung beim Menschen sorgt.
Der Übergang zum viel Trinken ist sehr schleichend und deswegen so schlecht erkennbar für die betroffene Person. Mit der Zahl wird aus freiwilligem Genuss von Wein, Bier und Schnaps, ein zwanghafter Konsum, der extrem süchtig macht.
Es handelt sich hierbei nicht um Menschen die von einem schwachen Charakter haben, was immer wieder als Vorwurf angelastet wird, sondern einfach nur um eine Krankheit, die man in den Griff bekommen kann.
Oft wird es zu spät erkannt
Bei jeder Alkoholsucht ist früher oder später Schluss mit lustig, denn die Folgen für die Gesundheit und das psychosoziale Umfeld sind sehr zerstörerisch. Alkoholsucht ist ein vermeidbares Risiko, wie es auch beim Rauchen der Fall ist. Man kann es auch einfach lassen diese Drogen zu sich zu nehmen. Die Krankheitsliste, die durch übermäßigen Alkoholkonsum entsteht, ist lang und inzwischen mit einer Anzahl von 27 Krankheiten betitelt. Beim Alkohol kann jedes Organ betroffen sein, aber die psychische Situation besichtigen eben auch. Eine häufige Begleiterscheinungen der Alkoholsucht sind Depressionen, eben auch deswegen weil irgendwann nichts mehr im Leben funktioniert.
Es gibt allerdings Menschen, die regelmäßig trinken und keine Alkoholsucht ausprägen, wiederum andere werden sehr schnell abhängig und andere entwickeln das so genannte Quartals Trinken. Eltern, Kindheit, das soziale Umfeld und viele andere Lebensumstände spielen bei der Suchtentwicklung immer eine große Rolle und können nur einzeln von Fall zu Fall eingestuft werden. Hier alle Alkoholiker über einen Kamm zu scheren ist völlig falsch. So gut wie nachgewiesen ist eine genetische Disposition, und damit kann eine Alkoholsucht vermehrt in einer Familie auftreten. Die Grenzen sind hier schwer auszumachen inwieweit der Alkohol trinkende Vater oder Mutter, um ein Beispiel zu nennen, das Kind dazu bringt später einmal zu Trinken und eine Alkoholsucht zu entwickeln, oder ob es eine genetische Vorbelastung ist, die unabhängig von einem sozialen Umfeld bei dieser bestimmten Person zu einer Alkoholsucht geführt hätte.
Möglichkeiten der Entwöhnung
Letztendlich ist es für den Süchtigen nicht mehr entscheidend, denn er kämpft ums Überleben, muss von seiner Sucht wieder loskommen und seine Gesundheit regenerieren lassen. Die Frage ist aber nun, wo die Grenze liegt und wie viel man trinken muss, um mit Alkohol ein Problem so haben. Zwei Gläser Bier oder Wein täglich sind im Grunde genommen schon zu viel und ein erwachsener Mann riskiert dabei schon Gesundheitsschäden. Frauen dürfen nur die Hälfte dieser Menge ansetzen, da sie nicht so viel Alkohol wie Männer vertragen. Wer meint ein Problem zu haben und zu viel zu trinken, kann sich zunächst einmal eine Ambulanz wenden, um den Alkoholkonsum aus einem gefährlichen in einem toleranten Bereich zu senken. Nur in den ganz schweren Fällen ist eine stationäre Entwöhnung in einem Krankenhaus notwendig. Neben der körperlichen Entwöhnung von Alkohol ist eine psychologische Betreuung von einem Suchtexperten immer dringend anzuraten. Jedem Alkoholiker muss klar sein, dass das Therapieziel lebenslange Abstinenz bedeutet.