Schüssler Salze
Immer mehr Menschen verlassen sich bei Krankheiten auf die Schüssler-Salze, die durch ihre eindeutige Zuordnung zu vielen Beschwerdebildern viel einfacher zu handhaben sind als Mittel aus der Homöopathie, von denen es inzwischen an die 3000 verschiedene gibt. Hervorgegangen sind die Schüssler-Salze dennoch aus der Homöopathie-Kunde. Allerdings handelt es sich bei den Schüssler-Salzen um eine Reihe Mineralsalze, diese werden durch Potenzierung, wie in der Homöopathie, aufgeschlüsselt, um eine bessere Aufnahme in die Körperzellen zu erreichen.
Was sind Schüssler-Salze?
Vor ungefähr 130 Jahren entdeckte der Oldenburger Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821 – 1898) die gesundheitsfördernde Wirkung von einigen Mineralsalzen. Um zu funktionieren brauchen unsere Körperzellen bestimmte Mineralstoffe, die Zusammensetzung dieser Mineralstoffe ist bei jedem Menschen sehr ähnlich. Der Stoffwechsel beruht auf einem feinen Zusammenspiel unserer Körperzellen. Wenn dieses gut funktioniert, befinden wir uns in einem seelischen und körperlichen Gleichgewicht, sind also gesund, haben keine körperlichen Beschwerden, gute Laune, glänzende Haut und schöne Haare. Ist das Zusammenspiel gestört, hat das Auswirkungen auf unseren Allgemeinzustand. Wir sind dann anfälliger für Infekte, haben Schlafprobleme oder sind gereizt und müder als sonst.
Die zwölf Mineralsalze, die Schüssler als unentbehrlich für den Körper betrachtet und die selbst in der Asche von verbrannten Körper zu finden sind, wirken auf den Mineralstoffhaushalt der Zellen, indem sie für die Regulation der Nährstoffversorgung zuständig sind und die Selbstheilungskräfte aktivieren.
Führt man dem Körper die fehlenden Mineralsalze wieder zu, tritt eine Linderung der Krankheitsbeschwerden auf oder eine Erkrankung entsteht erst gar nicht.
Können Defizite im Mineralstoffhaushalt mit Schüssler-Salzen ausgeglichen werden?
Eigentlich sollten die Schüssler-Salze zugeführt werden, um ein Defizit bestimmter Mineralsalze in den Körperzellen auszugleichen. Das wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich, da die Schüssler-Salze in potenzierter Form vorliegen. Durch Verfahren wie Schütteln, Reiben oder Zerkleinern werden die Grundstoffe potenziert, das heißt verdünnt. Die Potenzierung D1 bedeutet eine Verdünnung 1:10. Die Regelpotenz D6, die mit wenigen Ausnahmen für die Schüssler-Salze gilt, bedeutet also eine Verdünnung von 1: 1.000.000. Eine Deckung des Mineralstoffdefizits ist demnach nicht gegeben, vielmehr sollen die potenzierten Mineralsalze eine Ungleichverteilung im Körper ausgleichen und zudem zur vermehrten Aufnahme und Verwertung anregen.
Die 12 Schüssler-Salze und ihre Einsatz-Bereiche
Nr. 1. Calcium Fluoratum kommt im Körper in Zahnschmelz, Knochen, Oberhaut und Sehnen vor und wird im Bereich Bindegewebe, Haut und Gelenke eingesetzt, z.B. Gelenkschmerzen, Hauterkrankungen und Krampfadern.
Nr. 2. Calcium Phosphoricum kommt im Körper in Knochen und in allen Zellen vor und wird im Bereich Knochen und Zähne eingesetzt, z.B. Durchblutungsstörungen, Regeneration und Rückenschmerzen. Calcium phosphoricum ist das Mineralsalz, das am häufigsten im Körper vorkommt.
Nr. 3. Ferrum Phosphoricum kommt im Körper in allen Zellen und im Hämoglobin der roten Blutkörperchen vor und wird im Bereich Immunsystem und Entzündungen eingesetzt, z.B. Entzündungen, Erkältung und Fieber. Es wird im ersten Entzündungsstadium eingesetzt, wenn die Entzündung frisch oder hochrot ist.
Nr. 4. Kalium Chloratum kommt im Körper in allen Zellen und roten Blutkörperchen vor und wird im Bereich Schleimhäute eingesetzt, z.B. Halsentzündung, Schnupfen und Übergewicht. Es wird im zweiten Entzündungsstadium eingesetzt, wenn schon weißlicher, zäher Schleim abgesondert wird, zum Beispiel bei Husten oder Schnupfen.
Nr. 5. Kalium Phosphoricum kommt im Körper in Nerven, Gehirn, Muskeln und Blutflüssigkeit vor und wird im Bereich Nerven eingesetzt, z.B. Antriebsschwäche, Erschöpfung und Schlaflosigkeit.
Nr. 6. Kalium Sulfuricum kommt im Körper in Haut und Schleimhäute vor und wird im Bereich Stoffwechsel eingesetzt, z.B. Asthma, Ekzeme und Nebenhöhlenentzündung. Es wird im dritten Entzündungsstadium eingesetzt, wenn es zu gelblichen oder eitrigen Absonderungen kommt.
Nr. 7. Magnesium Phosphoricum kommt im Körper in Knochen, Muskeln, Nerven, roten Blutkörperchen, Schilddrüse und Leber vor und wird im Bereich Muskeln eingesetzt, z.B. Krämpfe, Migräne und Schmerzen. Besonderheit: Magnesium Phosphoricum wird gern als „Heiße Sieben“ eingenommen gegen Schmerzen oder Krämpfe. Dazu werden zehn Tabletten in heißem Wasser aufgelöst und langsam getrunken.
Nr. 8. Natrium Chloratum kommt im Körper in außerzellulärer Flüssigkeit, Knochen, Knorpel, Magen und Nieren vor und wird im Bereich Flüssigkeitshaushalt eingesetzt, z.B. Diabetes, Rheuma und trockene Haut. Zudem kann Natrium Chloratum bei allen „brennenden“ Beschwerden eingenommen werden wie Sodbrennen, brennende Ausschläge, leichte Hautverbrennungen, Lippenbläschen und Insektenstiche.
Nr. 9. Natrium Phosphoricum kommt im Körper in Gehirn, Nerven, Muskeln, Bindegewebe und roten Blutkörperchen vor und wird im Bereich Stoffwechsel eingesetzt, z.B. erhöhte Blutfettwerte, Gicht und Übergewicht.
Nr. 10. Natrium Sulfuricum kommt im Körper in Gewebeflüssigkeit vor und wird im Bereich Entschlackung eingesetzt, z.B. Erkältung, Kopfschmerzen und Verdauungsschwäche.
Nr. 11. Silicea kommt im Körper in Bindegewebe vor und wird im Bereich Bindegewebe, Haut und Haare eingesetzt, z.B. Abwehrschwäche, Arteriosklerose und Bindegewebsschwäche.
Nr. 12. Calcium Sulfuricum kommt im Körper in Knorpel, Leber, Galle vor und wird im Bereich Gelenke eingesetzt, z.B. Arthrose, Eiterungen und Rheuma.
Zu diesen zwölf Mitteln gibt es auch Salben.
Ergänzungsmittel zu den Schüssler-Salzen
Zu den 12 so genannten Funktionsmitteln, die Dr. Schüssler entdeckt hat, kamen im Laufe der Jahre durch seine Schüler noch weitere 15 Mineralsalze dazu, diese werden Ergänzungsmittel genannt.
Nr. 13 Kalium arsenicosum für Haut und Lebenskraft
Nr. 14 Kalium bromatum für Nervensystem und Haut
Nr. 15 Kalium jodatum für die Schilddrüse
Nr. 16 Lithium chloratum für rheumatische Erkrankungen und Nerven
Nr. 17 Manganum sulfuricum für den Eisenhaushalt
Nr. 18 Calcium sulfuratum für Lebenskraft und Körpergewicht
Nr. 19 Cuprum arsenicosum für das Verdauungssystem und die Nieren
Nr. 20 Kalium-Aluminium sulfuricum für das Verdauungs- und Nervensystem
Nr. 21 Zincum chloratum für Stoffwechsel, Gebärmutter und Nerven
Nr. 22 Calcium carbonicum für Lebenskraft und Anti Aging
Nr. 23 Natrium bicarbonicum zur Entschlackung und bei Übersäuerung
Nr. 24 Arsenum jodatum für Haut und Allergien
Nr. 25 Aurum Chloratum Natronatum für den Tagesrhythmus und die weiblichen Fortpflanzungsorgane
Nr. 26 Selenium für Leber und Blutgefäße
Nr. 27 Kalium bichromicum für Blut und Zuckerstoffwechsel
Dazu hat Joachim Broy, ein Behandler, der sich auf die Therapie mit Schüssler-Salzen stützte, noch weitere sieben Mineralsalze hinzugefügt, die allerdings nicht offiziell anerkannt werden. Es handelt sich hierbei um:
- Natrium fluoratum für Verdauung und Haut,
- Magnesium fluoratum für den Bewegungsapparat
- Calcium chloratum für Haut und Nerven
- Ferrum chloratum für Blut und Verdauungsorgane
- Ferrum sulfuricum für das Blut
- Magnesium chloratum für Nervensystem und Verdauung
- Magnesium sulfuricum für Frauenbeschwerden und Verdauung
Die Eigentherapie mit Schüssler-Salzen ersetzt bei schlimmeren Beschwerden nicht den Arztbesuch.