Ozon- Sauerstoff Therapie
Jeder weiß, dass Menschen und Tiere Sauerstoff zum Atmen brauchen, um zu überleben. Die chemische Formel für Sauerstoff ist O2, dabei handelt es sich um die Gasform. Fügt man ein weiteres Sauerstoffmolekül dazu, wird daraus Ozon, mit dem Kürzel O3. Schon Ende des 19. Jahrhunderts hat erstmalig der Berliner Arzt Constantin Lender Ozon zum Inhalieren eingesetzt, um Bakterien abzutöten.
Zur Desinfektion von Trinkwasser wird Ozon schon seit dem 20.Jahrhundert verwendet. Für medizinische Behandlungen wird Sauerstoff mit Ozon gemischt, was bewirkt, dass der Sauerstoff besser von den Zellern aufgenommen werden kann.
Ozontherapie in der Alternativmedizin
Ozon hat die Wirkung, Keime, Viren und Pilze abzutöten und kann dadurch zur Desinfektion benutzt werden. In der Alternativmedizin wird ein Ozon-Sauerstoff-Gemisch im Verhältnis 10:90 zur Heilung bestimmter Erkrankungen oder zur Verzögerung des Alterungsprozesses eingesetzt. Wissenschaftlich erwiesen sind noch nicht alle Verwendungszwecke, fest steht nur die keimtötende Wirkung. Dennoch gibt es inzwischen viele Erfahrungsberichte von Patienten, bei denen die Ozontherapie effektive Wirkung zeigte. Ozon kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden, wofür verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl stehen.
Anwendungsgebiete der Ozontherapie
Einige der Hauptanwendungsgebiete für eine Ozontherapie sind Durchblutungsstörungen und Infektionen durch Viren (Herpes, Hepatitis), sowie zahnärztliche Behandlungen. Dazu kommen Entzündungen der Knochen, Geschwüre und Abszesse, vor allem Dekubitus (Wundliegen). Zum Einsatz kommt das Ozon-Sauerstoff-Gemisch bei rheumatischen Erkrankungen und Arthrose, bei Hörstürzen, allergischen Reaktionen und Asthma. Unterstützend wird das Gemisch auch bei Krebsbehandlungen oder gegen Schmerzen eingesetzt.
Wer keine Beschwerden oder Erkrankungen hat, kann die Ozontherapie als Verjüngungskur anwenden, um den Alterungsprozess zu verlangsamen.
Formen der Sauerstofftherapie
Die häufigste Form der Sauerstofftherapie ist die Langzeittherapie: Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion bekommen Sauerstoff dauernd über eine Nasensonde zugeführt, darin ist kein Ozon enthalten. Bei der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie bekommt der Patient Sauerstoff über einen Zeitraum von ca. 40 Minuten zugeführt. Zusätzlich erhält er Vitamin- und Mineralstoffpräparate und eine Bewegungstherapie verordnet.
Formen der Ozontherapie
Im Normalfall erfolgt eine Ozon-Sauerstoff-Therapie in ca. 30 Behandlungen, bei denen das Ozon-Sauerstoff-Gemisch dem Körper zugeführt wird. Hierfür gibt es verschiedene Methoden:
- Eigenblutbehandlung:. Hierfür wird dem Patienten, je nach Erkrankung, zwischen wenigen Millilitern bis zu 200 Millilitern Blut aus einer Vene entnommen. Bei kleinen Mengen Blut wird dies mit dem Ozongas gemischt und wieder in den Muskel gespritzt. Bei der großen Eigenblutbehandlung mit 200 Millilitern, wird zuerst Heparin zugesetzt, was die Blutgerinnung hemmt, und danach das Ozongas beigemischt. Hierbei wird das Blut nicht über Einspritzen in den Muskel sondern über Rückführung in die Vene dem Körper wieder zugeführt.
- Spülung: Die Spülung ist eine Methode, die am häufigsten bei einer Enddarm-Behandlung eingesetzt wird. Dabei wird das Ozongas über einen Katheter mit Klistierspritze in den Enddarm geleitet. Jedoch können auch alle anderen Körperöffnungen durch diese Methode behandelt werden.
- Beutel: Geschwüre, Abszesse und offene Wunden werden meist durch die Beutelmethode behandelt. Die betroffene Körperstelle wird dazu mit einem luftdichten Beutel umschlossen, in den das Ozon-Sauerstoff-Gemisch geleitet wird.
- Sonstige Anwendungsmöglichkeiten: um eine äußerliche Desinfektion zu erreichen wird ozonisiertes Wasser verwendet, dies kann auch als Tinktur bei Wunden verwendet werden. Eine andere Möglichkeit ist ozonisiertes Olivenöl, das auf wunde Stellen der Haut aufgetragen wird.
Ozon in der Zahntherapie
Vor allem zur substanzschonenden Behandlung bei kariösen Zähnen wird Ozon in der Zahnarztpraxis eingesetzt. Die bakteriellen Stellen können durch Begasung mit Ozon keimfrei gemacht werden. Vor allem die Behandlung schwer zugänglicher Bereiche und Wurzelkanäle ist damit problemlos machbar. Auch bei Parodontitis, einer bakteriellen Entzündung des Zahnhalteapparates, wird Ozonbegasung effektiv und schmerzfrei eingesetzt. Der große Vorteil durch die Ozontherapie ist die schmerzfreie Durchführung, wodurch auch kleinerer Kinder angstfrei behandelt werden können. Empfohlen wird die Ozonbehandlung beim Zahnarzt zur: Remineralisation von Wurzelkaries, Glattflächenkaries und Zahnhalskaries, sowie zur Sterilisation vor Fissuren-Versieglung.
Gegenanzeigen und Kosten für eine Ozontherapie
Bei folgenden Beschwerden oder Erkrankungen sollte keine Ozontherapie durchgeführt werden:
- akuter Herzinfarkt oder Schlaganfall
- Alkoholvergiftung
- chronische Pilzinfektion
- Schilddrüsenüberfunktion
- schwere Blutgerinnungsstörung
Die Kostenübernahme für Sauerstoff- oder Ozontherapien müssen individuell mit der jeweiligen Krankenkasse abgesprochen werden, da nicht alle Behandlungskosten übernommen werden.
Linktipps
– Die Alternative Medizin
– Tinnitus – Verlust der Stille
– Entspannung bei der Reflexzonentherapie