Prostatakrebs
Die häufigste Krebsart bei Männern liegt im Moment mit ca. 24% beim Prostatakrebs. In Österreich bekommen jährlich rund 5000 Männer die Diagnose, an Prostatakrebs erkrankt zu sein. Wie bei fast jeder Krebsart, ist eine frühzeitige Erkennung das beste Mittel für eine gute Heilungschance, weswegen die Krebs-Früherkennungsuntersuchungen, die ab dem 45. Lebensjahr erfolgen, regelmäßig eingehalten werden sollten. Das Alter ist bei dieser Art von Krebs eines der hauptsächlichen Risikofaktoren, da sie meist ab dem 70.Lebenjahr diagnostiziert wird. Seit der Einführung der Krebsvorsorge ist die Sterblichkeitsrate für Prostatakrebs um 20% zurückgegangen.
Was ist Prostatakrebs?
Bei Prostatakrebs bzw. einem Prostatakarzinom, handelt es sich um eine Tumorerkrankung, die das Drüsengewebe der Prostata (Vorsteherdrüse) betrifft. Die Harnröhre des Mannes wird von der Prostata, die direkt unter dem Blasenausgang liegt und in ungefähr so groß wie eine Kastanie ist, ringförmig umschlossen. Bei einer Früherkennungsuntersuchung kann der Arzt die Prostata durch den Enddarm ertasten. In der Prostata und den beiden Samenblasen außerhalb der Prostata wird die Samenflüssigkeit produziert.
Das Wachstum und die Funktion der Prostata wird durch das Hormon Testosteron, welches unter anderem in den Hoden gebildet wird, gesteuert. Das Sekret, das von der Prostata gebildet wird, um die Samenflüssigkeit dünnflüssiger zu machen, enthält das PSA (prostataspezifisches Antigen).
Gesetzliche Früherkennung für Prostatakrebs
Die Vorsorgeuntersuchung bzw. Früherkennungsuntersuchung für Prostatakrebs erfolgt normalerweise ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich. Männer, in deren Familie Prostatakrebs schon vorkam, können die Untersuchung schon ab dem 40.Lebensjahr in Anspruch nehmen. Bei der Untersuchung erfragt der Arzt eventuelle Beschwerden oder Symptome und führt dann eine Tastuntersuchung durch, die durch den Enddarm erfolgt. Er fühlt dabei die Größe, Beschaffenheit und Lage der Prostata und kann dadurch eventuelle Vergrößerungen oder Verhärtungen schnell feststellen. Im Anfangsstadium bereitet das Prostatakarzinom keine Beschwerden, weshalb eine frühzeitige Erkennung eine größere Heilungschance bietet.
Des Weiteren bietet sich noch der PSA-Test an, der entweder selbst gezahlt werden muss oder bei Verdacht auf Prostatakrebs zusätzlich durchgeführt wird. Das Prostataspezifische Antigen( PSA) ist ein Eiweiß, das von den Prostatazellen produziert wird und im Blut in geringen Mengen messbar ist. Ein Prostatakarzinom sorgt meist für eine Erhöhung des PSA-Wertes im Blut.
Symptome von Prostatakrebs
Im Frühstadium ist der Tumor auf die bindegewebige Kapsel der Prostata begrenzt. Durchbricht er jedoch diese Abgrenzung, kann er sich auf Harn- und Samenblasen und den Mastdarm ausweiten. Breiten sich die Krebszellen dann über Blut und Lymphbahnen im Körper aus, kann es zur Bildung von Metastasen kommen, die sich am häufigsten in der Wirbelsäule sowie den Becken- und Rückenknochen bilden.
Ein Prostatakarzinom wächst sehr langsam und zeigt seine Symptome oft erst, wenn der Tumor sich ausgebreitet hat, weswegen die Vorsorgeuntersuchungen enorm wichtig sind. Wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der feststellen kann, ob es sich um einen bösartigen Tumor oder eine gutartige Prostatavergrößerung handelt, die mit ähnlichen Symptomen einhergeht:
- verringerte Harnmenge, unterbrochener oder abgeschwächter Urinstrahl
- Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen
- gehäufter aber erschwerter Harndrang, der auch nachts auftaucht
- Schmerzen im Bereich der Prostata
- Erektionsstörungen und verminderter Samenerguss
- Schmerzen bei der Erektion
- Blut in Urin oder Sperma
- Knochenschmerzen im Becken oder unteren Rücken (wenn sich schon Metastasen gebildet haben)
Behandlung des Prostatakrebses
Je nachdem, ob und wieweit sich schon Metastasen gebildet haben, können verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen. Die größten Heilungschancen (bis zu 100 %) bestehen, wenn sich der Tumor noch in der Kapsel der Vorsteherdrüse befindet und sie noch nicht durchbrochen hat.
Haben sich schon Metastasen im Körper gebildet, ist es nur noch möglich, die Beschwerden zu lindern und eine Verhinderung der Ausbreitung des Tumors anzustreben. Ist der Tumor nur in der Vorsteherdrüse angesiedelt, kann durch eine Operation die komplette Prostata entfernt werden, wobei auch die Samenbläschen entfernt werden.
Eine Alternative, die entweder aus gesundheitlichen oder altersbedingten Gründen gegen eine Operation spricht, ist eine Strahlentherapie. Dadurch lassen sich Krebszellen abtöten und Metastasen zerstören. Ist der Prostatakrebs schon fortgeschritten, werden manchmal Medikamente verabreicht, die durch Unterdrückung der Testosteron Produktion das Krebswachstum hemmen sollen.
Eine Behandlung in mehreren Zyklen erfolgt durch Einsatz der Chemotherapie, wobei Infusionen mit Medikamenten verabreicht werden, die Krebszellen zerstören. Nebenwirkung ist leider die Zerstörung von gesunden Zellen. Haben sich schon Knochenmetastasen gebildet, wird entweder mit Bestrahlung oder durch Gabe von Medikamenten, die den Knochenabbau hemmen, therapiert.
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