Kolonkarzinom
Kolonkarzinom und Rektumkarzinom
Darmkrebs kann jeden Teil des Darmes befallen. Am häufigsten tritt die bösartige Erkrankung im Dickdarm (Kolonkarzinom) und im Mastdarm (Rektumkarzinom) auf. Ganz selten betrifft Darmkrebs den Dünndarm. In über 90% der Darmkrebs-Fälle bildet der Darm am Anfang nur Darmpolypen aus, die in der Regel gutartig sind. Darmpolypen sind Schleimhautwucherungen, die bei einer Vorsorgeuntersuchung schnell erkannt werden. Da Darmkrebs sehr langsam wächst, sind die Chancen auf eine Heilung sehr hoch. Für alle Krebsarten gilt: je schneller sie entdeckt und behandelt werden desto besser sind die Chancen auf vollständige Heilung.
Risiko für Darmkrebs steigt mit den Jahren
Jeder 5.bis 6. Mensch in Europa erkrankt im Laufe seines Lebens an einem Kolonkarzinom oder Rektumkarzinom, da Darmkrebs auf der Liste der Krebsarten, die zweithäufigste ist. Je älter jemand ist desto höher wird das Risiko, es steigt ab dem 50. Lebensjahr weiter an. Das Verhältnis zwischen Männer und Frauen liegt dabei bei 60:40 Prozent.
Darmkrebs und seine Symptome
Der Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) verursacht keine Symptome, weswegen er meist recht spät erkannt wird. Der Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) ist schneller zu entdecken. Sobald Blut im Stuhl oder Ablagerungen von Blut auf dem Stuhl oder Toilettenpapier entdeckt werden, sollte sehr schnell ein Arzttermin vereinbart werden, um unverzüglich eine Untersuchung durchzuführen. Zum sichtbaren Blut gibt es noch das okkulte Blut (verstecktes Blut), das durch ein besonderes Testverfahren sichtbar gemacht wird. Grundsätzlich sind folgende Symptome ernst zu nehmen, da sie auf eine Darmkrebserkrankung hinweisen können:
-Veränderung des Stuhls, wie unerwarteter Durchfall, anhaltende Verstopfung, oder Durchfall und Verstopfung im Wechsel
-Veränderung der Stuhlfarbe
-Schmerzen beim Stuhlgang
-„Bleistiftstühle“. Wie der Name schon sagt, ist die Form des Stuhls ähnlich einem Bleistift, da der Tumor die Darmwände verengt und kein dicker Stuhl mehr möglich ist
-abgehende Winde mit üblem Geruch, bei dem sogar Stuhl abgehen und nicht gehalten werden kann
-Zunehmende Müdigkeit und ein Abfall der Leistungsfähigkeit
-Fieber und Nachtschweiß
-nicht erklärbarer oder gewollter Gewichtsverlust
-starke immer wiederkehrende Bauchschmerzen (manchmal das einzige Symptom bei Dickdarmkrebs)
Welche Komplikationen können bei Darmkrebs auftreten?
Ab einer gewissen Größe des Tumors, werden die Komplikationen immer stärker. Der Tumor verengt den Darm oder verlegt ihn sogar, was in der Folge zu einem Darmverschluss führen kann. Die Engstelle, die durch den Tumor entsteht, versucht der Darm kraftvoll zu überwinden und den Stuhl weiter zu pressen. Das führt beim Patienten zu heftigen kolikartigen Bauchschmerzen. Ein Einwachsen des Tumors in Blutgefäße führt zu massiven Bauchblutungen. Verengt der Tumor beim Wachsen den Harnleiter, bewirkt das einen Rückstau des Urins und in der Folge ein akutes Nierenversagen. Der schlimmste Fall tritt ein, wenn der Tumor in Scheide oder Blase einwächst und sich dadurch der Stuhl über die Scheiden- oder Blasenöffnung entleert.
Auch kann der Krebs so weit wachsen, dass ein Darmdurchbruch zu einer Bauchfellentzündung führt.
Darmkrebs und seine Ursachen
Häufig ist die Ernährung ein großer Faktor, der zur Entstehung eines Kolonkarzinoms führen kann. Das Risiko steigt, wenn zu wenige Ballaststoffe aber dafür zu viel Fett und Fleisch gegessen werden. Eine genetisch bedingte Risikobereitschaft sowie eine Vererbung von Krankheiten wie das Polyposis- oder Lysch-Syndrom können ebenso zu Darmkrebs führen.
Aus Darmpolypen kann Darmkrebs entstehen
Den Anfang einer Darmkrebs Erkrankung bilden oftmals gutartige Schleimhautwucherungen, die man Polypen nennt. Doch die gutartigen Zellen können sich auch in bösartige Zellen verwandeln, was durch folgende Faktoren, die Krebs fördern können, beeinflusst wird:
-Alkohol und Acetaldehydsein, das beim Abbau von Alkohol produziert wird, schädigen die Zellen und fördern die Entstehung von Darmkrebs. Auch Folsäure, die zum Schutz der Zellen dient, wird vom Alkohol an ihrer Aufgabe gehindert
-je älter man wird, desto schwerer kann der Organismus Defekte in den genetischen Zellen korrigieren
-in unserer Nahrung und Umgebung gibt es Kanzerogene, das sind chemische Stoffe, die verdächtigt werden, für die Entstehung von Krebs mitverantwortlich zu sein
-Darmerkrankungen, die chronisch-entzündlich geworden sind, führen oft zu bösartigen Zellveränderungen an der Darmschleimhaut
-Falsche Ernährung mit wenig Ballaststoffen und Vitaminen, aber zu viel Fett
-ein erhöhtes Risiko tragen Menschen, in deren Familie schon Darmkrebs oder Darmpolypen bekannt sind
-zu wenig Bewegung bewirkt ein höheres Darmkrebs-Risiko
-Zigaretten. Raucher leiden eher an Darmpolypen als Menschen, die Nikotin meiden
Unbedingt zum Arzt bei diesen Anzeichen
Bei immer wieder kehrenden oder lang anhaltenden Durchfällen oder Verstopfungen, oder einem Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, bei „Bleistiftstühlen“ und auf jeden Fall bei Blut im oder auf dem Stuhl sollte so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. Durch eine Darmspiegelung kann die Diagnose „Darmkrebs“ abgeklärt werden und bei frühzeitiger Behandlung und Therapie eine Verbesserung der Heilungschancen angestrebt werden.