Hoher Blutdruck Teil 3 – Diagnose und Therapie bei zu hohem Blutdruck
Hoher Blutdruck (Hypertonie) bleibt lange Zeit unentdeckt, da er anfangs kaum Beschwerden verursacht. Ist es jedoch soweit, dass gesundheitliche Probleme auftreten, ist die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten und die Blutgefäße und Organe schon unwiderruflich geschädigt. Eine schnelle Diagnose und Behandlung kann größeren Schaden verhindern. Deshalb ist es wichtig, seinen Blutdruck in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und auf kleine Anzeichen zu achten, die einen Hinweis auf eine beginnende Hypertonie sein können.
Blutdruckschwankungen sind normal
Um einen Anhaltspunkt zu haben, sollte man seinen Blutdruck regelmäßig selbst überprüfen oder vom Arzt überprüfen lassen. Jedoch unterliegt der Wert gewissen Schwankungen, die ganz normal sind. Wenn man aufgeregt ist, sich erschrocken hat oder körperliche Anstrengung hinter sich hat, ist der Blutdruckwert auf jeden Fall höher als im Ruhezustand und kurz nach dem Schlafen. Der Blutdruck passt sich den jeweiligen Situationen ganz automatisch an, er pendelt sich danach wieder in den Normalzustand ein, der bei gesunden Menschen ca. 120/80 mmHg entspricht. Wer über einen längeren Zeitraum Werte über 140/90 mmHg vorweist, bei dem spricht der Arzt schon von Hypertonie (hohem Blutdruck).
Blutdruck regelmäßig messen
Einen dauerhaft erhöhten Blutdruck kann man nur durch regelmäßige Messungen diagnostizieren. Eine einmalige Messung gibt noch keinen Aufschluss über eine Erkrankung oder einen Anlass zur Behandlung. Sportliche Aktivität, Kaffeegenuss oder die Nervosität vor dem Arztbesuch können den Blutdruck kurzzeitig in die Höhe schnellen lassen. Erst wenn mindestens drei verschiedene Messungen zu unterschiedlichen Zeiten ähnlich hohe Werte ergeben, kann von einem hohen Blutdruck ausgegangen werden. Um ganz sicher zu gehen, kann auch eine Langzeit-Messung über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden durchgeführt werden, an deren Auswertung der Arzt die Schwankungen je nach Tageszeit oder Tätigkeit in die Diagnose mit einbezieht.
Diagnose von hohem Blutdruck
Nach der Anamnese und der Auswertung der Blutdruckmessungen kann der Arzt entscheiden, ob es sich um primäre oder sekundäre Hypertonie handelt. Bei der primären Hypertonie tritt der hohe Blutdruck ohne eine nachgewiesene Grunderkrankung auf. Dieser Fall kommt zu fast 90% vor und wird als benigne bzw. essenzielle Hypertonie bezeichnet. Bei der sekundären Hypertonie ist nicht der Bluthochdruck die Krankheit, sondern es liegt eine andere Erkrankung als Auslöser für den hohen Blutdruck vor. Dies kann eine Stoffwechselkrankheit, eine Störung der Schilddrüsenfunktion oder eine Nierenkrankheit sein.
Richtwerte bei der Behandlung von zu hohem Blutdruck
Die Behandlung von Hypertonie muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Dafür werden die Höhe des Blutdrucks und alle Risiken für Folgekrankheiten, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder die Koronare Herzkrankheit (KHK), mit einbezogen. In manchen Fällen müssen Faktoren, die risikoreich sein, ebenfalls behandelt werden, zum Beispiel bei Diabetes oder zu hohen Blutfettwerten. Ziel ist es, den Blutdruck wieder auf einen Wert unter 140/90 mmHg zu senken, gleichzeitig aber den Wert von 120/70 mmHg nicht zu unterschreiten, was vor allem für Menschen mit KHK (Koronarer Herzkrankheit) schlecht sein könnte. Wer an einer Niereninsuffizient leidet, dessen Werte sollten sich um die 130/80 mmHg bzw. darunter stabilisieren. Beträgt der Eiweißverlust von nierenkranken Patienten mehr als ein Gramm täglich, wird ein Wert um die 125/75 mmHg angestrebt.
Wie wird hoher Blutdruck behandelt?
Handelt es sich um primäre Hypertonie, kann der Patient selbst sehr viel zur Besserung seiner Situation tun, indem er seinen Lebensstil ändert. Dazu gehören eine Gewichtsabnahme, falls Übergewicht vorliegt, sowie dreimal wöchentliche Bewegungseinheiten von mindestens einer halben Stunde. Verzichtet werden sollte auf Alkohol, Nikotin, Kaffee und Salz. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und weniger tierischem Eiweiß, sowie die Vermeidung von Stress sind ebenfalls wichtige Komponenten. Nur wenn durch diese Änderungen keine Besserung eintritt, werden auch Medikamente zur Blutdrucksenkung verabreicht.