Herzinsuffizienz
Den Begriff Herzinsuffizienz haben Sie mit Sicherheit schon einmal gehört. Falls nicht, dann möchten wir an dieser Stelle mit diesem Artikel näher auf diese Erkrankung eingehen. Bei einer Herzinsuffizienz spricht man von einer Herzschwäche. Unser Herz ist nicht in der Lage, den Körper mit ausreichend Blut zu versorgen. Zugleich gerät der Sauerstoffhaushalt im Organismus aus dem Rhythmus. Generell ist das Herz ein starkes Organ, nahezu ein Phänomen. Es ist nicht größer als eine geballte Faust, aber es verfügt über eine sehr hohe Leistungskraft. Unermüdlich pumpt das Herz Blut durch unseren Körper. Zudem schlägt es am Tag bis zu 100.000 Mal. Schwach wird das Organ erst dann, wenn eine Virusinfektion oder ein chronisch erhöhter Blutdruck sowie Durchblutungsstörungen vorliegen.
Wird sogar ein Herzmuskel geschädigt, dann kann das Herz seine Leistung nicht vollständig abrufen. Eine sogenannte Herzinsuffizienz, also Herzschwäche, ist die Folge. Dadurch wird der Körper nicht mehr optimal mit Blut versorgt und der so wichtige Lebenssaft, staut sich vor den beiden Herzkammern.
Die Folgen einer Herzinsuffizienz
Natürlich versucht das Herz, die Auswurfleistung zu verbessern. Was aber nicht sonderlich gelingt. Letztendlich beeinträchtigt die Herzinsuffizienz die Funktion vom Herz, aber auch den Kreislauf, die Nieren und unsere Skelettmuskulatur. Die Herzschwäche zählt in der inneren Medizin zu eine der häufigsten Erkrankungen.
Vorrangig tragen der hohe Blutdruck oder eine Durchblutungsstörung am Herzmuskel zu diesem Umstand bei. Pro Jahr erkranken auf 1.000 Einwohner ein bis fünf Patienten. Männer sind häufiger davon betroffen als Frauen. Bei einer Herzinsuffizienz ist die Lebensqualität beeinträchtigt. Gerade, wenn ein höherer Schweregrad der Erkrankung vorliegt, dann ist der Verlauf als ungünstig zu bezeichnen.
Wie äußert sich die Krankheit?
Es kommt ganz darauf an, welche Herzseite betroffen ist und wie hoch der Schweregrad der Erkrankung ist. Vordergründig können Symptome wie Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Benommenheit oder Herzjagen auftreten. Selbst eine körperliche eingeschränkte Belastbarkeit und Kurzatmigkeit gerade beim Treppensteigen, sind keine Seltenheit. Zudem ist mit Wasseransammlungen in den Beinen zu rechnen. Liegt eine Rechtsherzinsuffizienz vor, dann kann sich eine Vergrößerung der Leber, eine sogenannte Stauungsleber, bilden. Auch Flüssigkeitsansammlungen an den Knöcheln, gewisse Knöchelödeme oder in der Bauchhöhle (Aszites) sind möglich. Es stellt sich des Weiteren ein nächtlicher Harndrang ein und es erfolgt eine Ausscheidung von Eiweiß im Urin (Stauungsproteinurie).
Tritt eine Linksherzinsuffizienz auf, dann muss der Betroffene mit Atemnot, vorrangig im Liegen rechnen. Was sich nur beim Aufrichten wieder bessert. Es findet eine Blaufärbung von der Haut und den Schleimhäuten statt. Eine stauungsbedingte Bronchitis kann sich ebenso einstellen. Durch eine abnormale Vermehrung der Blutkörperchen kann eine erhöhte Zähflüssigkeit des Blutes entstehen.
Wie kann eine Herzinsuffizienz entstehen?
Dass die Herzinsuffizienz eine Funktionsstörung am Herzen ist, wurde bereits vorab im Text erwähnt. Es findet kein ausreichender Blutauswurf statt und deshalb wird die Organdurchblutung eingeschränkt. Befindet sich der Erkranke bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, dann droht ihm sogar ein Kreislaufversagen. Ausgelöst kann dieser Zustand durch eine primäre Herzmuskelschwäche werden oder durch Veränderungen der Herzklappen bzw. des Herzbeutels. Die meiste Ursache dafür sind koronare Herzkrankheiten. Besser gesagt, Erkrankungen der Herzkranzgefäße.
Eine Herzinsuffizienz kann sich Entwicklung durch bestimmte Risikofaktoren. Das wären zum einen die Hypertonie, Diabetes mellitus, Rauchen, Alkoholabusus und Adipositas. Die Herzinsuffizienz darf im eigentlichen Sinn nicht als Diagnose gesehen werden, sondern muss immer im Zusammenspiel mit zugrunde liegenden Herzerkrankungen gesehen werden.
Wie erkennt der Arzt eine Herzinsuffizienz?
Der behandelnde Mediziner wird als Erstes mit dem Patienten eine Anamnese durchführen. In diesem Gespräch wird die Vorgeschichte des Krankheitsverlaufs genauer unter die Lupe genommen. Zudem wird ergänzend notiert, ob bereits aus der Familie ähnliche Fälle bekannt sind. Ebenso wird eine klinische Untersuchung vorgenommen. Dabei horcht der Arzt das Herz und die Lunge ab. Die Tastuntersuchung des Bauches wird ebenfalls erfolgen. Mit einem Elektrokardiogramm (EKG) wird die elektrische Aktivität des Herzens gemessen. Somit kann der Arzt anhand der Informationen über den Rhythmus erkennen, ob eine Veränderung am Herzen vorliegt.
Des Weiteren werden Behandlungsmethoden wie eine Brustkorb-Röntgenaufnahme sowie eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, also eine Echokardiographie, in Betracht gezogen. Zugleich behält der Facharzt auch die klinisch-chemische Seite im Auge. Es wird in der Regel eine Harnuntersuchung durchgeführt und ein aktuelles Blutbild erstellt. Es können noch weitere Möglichkeiten wie eine nuklearmedizinische Diagnostik, Lungenfunktionsprüfung, Ultraschalluntersuchen des Oberbauches (Sonographie) oder Magnetresonanztomographie in Frage kommen.
Wie kann eine Herzinsuffizienz behandelt werden?
Bei einer chronischen Herzinsuffizienz hat sich die Dreifachkombination aus Diuretikum, ACE-Hemmer und Digitalis als hilfreich erwiesen. Es kommt generell darauf an, welcher Schwergrad vorliegt. Je nach Befund verordnet der Arzt die Medikamente nach einem Stufenschema. Diuretika hilft bei der Entwässerung des Körpers. Mit der Einnahme des Präparates wird die Flüssigkeitsausscheidung erhöht. Der ACE-Hemmer senkt den Blutdruck und sorgt dafür, dass der Herzmuskel stärker arbeitet.
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