Fibromyalgie
Was ist Fibromyalgie?
Die Fibromyalgie ist eine nicht heilbare Schmerzerkrankung, die die Muskel-Fasern betrifft. Sie ist chronisch, hat aber nichts mit einer Entzündung zu tun. Von Medizinern wurde sie zunächst als eine Sonderform des Weichteilrheumatismus angesehen, heute ist sie eine eigenständige Krankheit, die sich in vielfältigen Symptomen zeigt.
Dazu gehören u.a. chronische, körperliche Schmerzen in verschiedenen Körperregionen wie Nacken, Brustkorb, Rücken, Kopf und Arm- und Beingelenken. Oft kommen starke Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, sowie Empfindlichkeit gegen Geräusche, Licht und Kälte dazu. Manche Patienten klagen auch über Depressionen und eine Vielzahl von vegetativen Störungen.
Diagnose der Fibromyalgie
Meist dauert es bis zu einem Zeitraum von acht Jahren bis sich das gesamte Krankheitsbild der Fibromyalgie manifestiert hat, da die Beschwerden wie Schlafstörungen, Abgeschlagenheit und Magen-Darm-Probleme am Anfang eher schleichend auftreten und unspezifisch sind, da sie auch anderen Krankheiten zugeordnet werden können. Erst danach kommen immer häufiger die typischen Schmerzen in Beinen und Armen hinzu, die wie in Schüben auftreten und danach auch wieder für eine ganze Weile verschwinden können. Zur Diagnose drückt der Arzt oft die sogenannten „tender points“, das sind druckempfindliche Punkte in der Nähe der betroffenen Gelenke an den Ansatzpunkten der Sehnen, die dann mit Schmerzen reagieren.
Da auf Röntgenbildern und anhand von Laboruntersuchungen keine Veränderungen festgestellt werden können, ist die Diagnose der Fibromyalgie eher schwierig und hauptsächlich anhand dieser Druckpunkte festzustellen.
Ursachen und Entstehung der Fibromyalgie
Über die Ursachen sind die Mediziner sich noch nicht ganz einig, da es verschiedene Ansatzpunkte dafür gibt. Aufgrund von Befunden könnte es Gründe aus dem hormonellen Bereich oder auch aus der Neurophysiologie geben. Ebenso spielen psychische Faktoren eine Rolle. Nimmt man all diese Faktoren zusammen, könnten es Störungen in den Systemen der Schmerzverarbeitung im ZNS (Zentrales Nervensystem) sein, die eine erniedrigte Schmerzschwelle hervorrufen. Der wichtige Neurotransmitter Serotonin, der in Abläufen wie Schmerzregulation und Schlaf-Wach-Bedürfnis eine große Rolle spielt, scheint bei Fibromyalgie-Patienten eine zu geringe Konzentration im Körper zu haben.
Zudem besteht immer wieder die Diskussion darüber, ob eine psychische Erkrankung der Anfang ist die sich dann körperlich manifestiert oder umgekehrt, eine körperliche Erkrankung zu den psychischen Problemen führt.
Typische Symptome einer Fibromyalgie
-Unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, gereizter Darm, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Herzklopfen und Zittern, ständiger Urindrang, Schluckbeschwerden und Herz-Kreislauf-Probleme.
-Psychische Probleme wie Depressionen und Sentimentalität, labiler Allgemeinzustand und Angstgefühle.
-Ständige Müdigkeit und trotzdem schlechter Schlaf, da die Schmerzen nachts manchmal so stark sind, dass der Patient aufwacht. Die Dauerübermüdung wirkt sich dann in der Arbeit oder im Alltagsleben aus, wo es zu Konzentrationsschwierigkeiten kommt und oft die leichtesten Aufgaben schwerfallen.
-Und der Hauptpunkt: die starken Schmerzen in den Muskeln, die sich großflächig ausbreiten und auch wandern können, vor allem entlang der Wirbelsäule und in Armen und Beinen. Oft wird der Schmerz am ganzen Körper empfunden und durch Stress und Kälte noch verstärkt. Die Patienten haben zudem das Gefühl, „alles würde anschwellen“, was aber nur eine subjektive Wahrnehmung ist und nicht festgestellt werden kann.
Die typischen Punkte am Hinterkopf, Nacken, an den vorstehenden Ellenbogengelenken, an der Gesäßmuskulatur, an der Schultermitte und dem Brustbein sowie am Kniegelenkspalt und am Hüftknochen, reagieren schon auf leichten bis mäßigen Druck mit Schmerz.
Trotz manchmal heftiger Beschwerden kann bei Blutuntersuchungen kein Grund festgestellt werden und auch beim Röntgen zeigen sich nur wenige Abnutzungserscheinungen, die nicht zu den Symptomen passen, weshalb die Fibromyalgie eine schwer festzustellende Erkrankung ist.
Behandlung der Fibromyalgie
Wenn früher Fibromyalgie-Patienten oft noch als „Eingebildete Kranke“ bezeichnet wurden, da es offensichtlich keinen medizinisch erklärbaren Grund gab, so ist die Krankheit heute allgemein anerkannt.
Hilfe bekommen Betroffene hauptsächlich durch alternative Heilmethoden, da Medikamente gegen entzündliches Weichteilrheuma nicht helfen, (es besteht ja keine Entzündung) und auch keine Kortison haltigen Medikamente oder solche zur Schmerzlinderung. Eine der besten Methoden ist die Akupunktur, bei der die gesetzten Akupunkturnadeln an bestimmten Stellen des Körpers den Energiefluss anregen und die Schmerzen lindern können. Medikamentös wird die Behandlung evtl. durch Antidepressiva unterstützt, die hauptsächlich während der Schübe eingenommen werden. Eine physikalische Therapie, bei der Wärmebehandlungen mittels Infrarotanwendungen oder Fangopackungen durch Massagen und Lymphdrainage unterstützt werden, hilft bei Schmerzen und reduziert das Gewebewasser, so dass der Druck aufs Körpergewebe verringert wird. Dazu sind Thermalbehandlungen für manche Patienten sehr angenehm, da die Schmerzen im 38 Grad warmen Thermalwasser eine Linderung bringen.
Die richtige Therapie ist bei dieser Krankheit eine individuelle Angelegenheit, die jeder mit seinem Arzt besprechen und entscheiden sollte.