Chlamydieninfektion
In der Gruppe der Geschlechtskrankheiten gehören die Chlamydien zu denen, die am häufigsten verbreitet sind. Es handelt sich dabei um eine Infektion mit Bakterien des Stammes Chlamydia trachomatis. die oft zunächst unerkannt bleibt, da sie keine oder nur leichte Beschwerden verursacht. Ca. 10 % aller Erwachsenen, die schon Geschlechtsverkehr hatten, sind mit Chlamydien infiziert. Normalerweise befallen Chlamydien hauptsächlich die Geschlechtsorgane, sie können jedoch unbehandelt auch Auswirkungen auf die Sehkraft und die Bronchienfunktion haben.
Wer sich mit Chlamydien infiziert sollte sich und den Partner, mit dem man ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte, auf jeden Fall vom Arzt untersuchen lassen, um eine Ausbreitung der Bakterien zu vermeiden.
Chlamydien – Ansteckung
Chlamydien gehören zu den „sexuell übertragbaren Infektionen „ (STI) und sind sehr weit verbreitet. Bei fast der Hälfte aller Männer und ca. 80% der Frauen, die sich mit Chlamydien infiziert haben, treten keine Symptome auf, weshalb die Chlamydien unwissend durch ungeschützten Geschlechtsverkehr weiterverbreitet werden.
Dies ist der Grund, warum Chlamydien so einen weiten Verbreitungsgrad haben. Da eine Chlamydien -Infektion unbehandelt jedoch zu Unfruchtbarkeit führen kann, muss sie unbedingt mit Antibiotika behandelt werden, sobald die ersten Symptome auftreten. Chlamydien werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, wobei direkter Kontakt mit Schleimhäuten und der infizierten Körperflüssigkeit entsteht.
Dabei sind infizierte Schleimhäute an der Harnröhre, der Scheide oder dem Enddarm genauso infektiös wie Sperma, Vaginalsekret, Urin und der Lusttropfen. Chlamydien werden also durch Vaginal-, Oral- und Analverkehr, sowie die gemeinsame Nutzung von Sexspielzeug übertragen.
Chlamydien – Symptome
Nach der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome können 1 bis 4 Wochen vergehen. Da die Symptome oft kaum zu spüren sind, wird die Infektion von vielen betroffenen nicht sofort erkannt. Jedoch kann in dieser Zeit der Erreger durch ungeschützten Geschlechtsverkehr weiter gegeben werden. Die am häufigsten auftretenden Symptome sind:
- Ausfluss aus Scheide, Penis oder Po, der wässrig oder eitrig sein kann
- Juckreiz an den äußeren Geschlechtsorganen
- Brennen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Sex
Bei einer Infektion durch Analverkehr kann es zusätzlich zu Durchfall oder einem Ekzem kommen. Werden die Chlamydien durch Oralverkehr übertragen und die rachenschleimhaut befallen, treten meist keine Symptome auf.
Chlamydien – Krankheitsverlauf
Sind die Schleimhäute von Harnröhre, Scheide oder Enddarm infiziert, muss ein Antibiotika-Präparat eingenommen werden, da die Infektion nicht von alleine heilt und die Erreger immer wiederkehrende Beschwerden verursachen. Bei einer nicht behandelten Chlamydien – Infektion kann es zu schweren gesundheitlichen Schädigungen kommen, da sich die Erreger im Körper verteilen und auch die Augen oder Bronchien befallen können. Das Antibiotikum, das bei Chlamydien eingesetzt wird, ist sehr wirksam und heilt die Infektion innerhalb kurzer Zeit aus, sodass Folgeschäden vermieden werden.
Chlamydien – Diagnose
Ob eine Infektion mit Chlamydien besteht, kann durch einen Urintest festgestellt werden, der seit kurzem auf dem Markt ist. Alternativ dazu werden die Bakterien durch einen Abstrich des Gebärmutterhalses, der Harnröhre oder des Enddarmes nachgewiesen. Für Frauen unter 25, die ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten und den Verdacht einer Infektion hegen, gibt es spezielle Vorsorgeuntersuchungen, die je nach Krankenkasse, kostenlos sind.
Beim Verdacht auf eine Chlamydien-Infektion muss immer ein Arzt aufgesucht werden, um eine treffende Diagnose zu stellen und die Infektion schnellstmöglich zu behandeln. Der Partner sollte dabei auch untersucht und behandelt werden, um eine Wiederansteckung zu vermeiden. In der Zeit der Infektion sollte nur mit Kondomen Geschlechtsverkehr durchgeführt werden.
Chlamydien – Risiken bei Nichtbehandlung
Bei Nicht-Behandlung einer Chlamydien-Infektion können gesundheitliche Schädigungen auftreten. Bei Frauen, deren Harnröhre oder Gebärmutterschleimhaut infiziert ist, wandern die Erreger bis hinauf zu den Eileitern, die verkleben und vernarben können. Das kann eine Unfruchtbarkeit auslösen oder es tritt eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft auf, wenn ein befruchtetes Ei wegen der Verklebungen nicht bis zur Gebärmutter wandern kann.
Bei schwangeren Frauen kann eine Chlamydien-Infektion einen frühzeitigen Blasensprung und damit eine Frühgeburt auslösen. Zudem kann sich das Neugeborene beim Geburtsvorgang an den Schleimhäuten der Mutter anstecken, was eine Bindehaut- und Augenentzündung hervorrufen kann. Da eine unbehandelte Chlamydien-Infektion die Schleimhäute schädigt, wird die Gefahr, sich mit HIV zu infizieren um das drei bis Fünffache erhöht.
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