5 Fragen zu Grauer Star-Operation
Wird vom Augenarzt eine Grauer Star-Operation angeraten, gibt es auf Seiten der Patienten vor allem viele Fragen – und mitunter auch Ängste, die es auszuräumen gilt. Denn die meisten Bedenken sind unbegründet: Die sogenannte Katarakt-Operation zählt zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen überhaupt.
Sie ist bei fortschreitendem grauen Star (Linsentrübung) die einzige Behandlungsmöglichkeit. Dabei wird die trübe Linse aus dem Auge entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt.
„Aufgrund von mehr als 90.000 derartigen Eingriffen pro Jahr ist eine Katarakt-Operation in Österreich ein sehr sicherer Eingriff.“, so Mag. Thomas Kreuz, Finanzreferent des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs.
„Etliche PatientInnen wenden sich bei einer anstehenden Katarakt-Operation an Privatkliniken, auch wenn sie keine private Zusatzversicherung haben“, berichtet Mag. Thomas Kreuz, Finanzreferent des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs und Geschäftsführer der EMCO Privatklinik in Bad Dürrnberg bei Salzburg.
Ihre Gründe sind vielfältig: Sie wollen die Wartezeit verkürzen, den operierenden Arzt/die operierende Ärztin ihres Vertrauens wählen, oder schätzen den gehobenen Komfort in Privatkliniken. Zudem ist die Katarakt-Operation in einer Privatklinik günstiger als gemeinhin angenommen.
Doch obwohl die Grauer Star-Operation in Österreich heutzutage ein sehr sicherer Eingriff ist, sind viele PatientInnen verunsichert. Die Privatkrankenanstalten geben Antworten auf die häufigsten Fragen:
Frage 1: Bekommt man bei der Operation des Grauen Star eine Vollnarkose?
Katarakt-Operationen werden heutzutage meist in der Tagesklinik, d. h. ambulant, vorgenommen. Eine Spritze neben oder hinter das Auge ist in der Regel nicht notwendig. Auch Vollnarkosen kommen nicht zur Anwendung. Die Schmerzfreiheit wird stattdessen durch die Gabe von Augentropfen erzielt.
Frage 2: Erfolgen Katarakt-Operationen bereits mittels Roboterverfahren oder durch ÄrztInnenhand?
„Goldstandard ist in Österreich nach wie vor die Phakoemulsifikation. Dabei wird der Linsenkern mittels Ultraschall verflüssigt, abgesaugt und durch eine Kunstlinse ersetzt“, weiß Mag. Kreuz.
Roboterchirurgie gibt es in der Kataraktchirurgie darüber hinaus keine: Da es sich um einen hochkomplexen Eingriff an unserem wichtigsten Sinnesorgan mit äußerst empfindlichen und verletzlichen Strukturen handelt, kann ein erfahrener Chirurg mit seiner Reaktionsschnelligkeit hierbei auch nicht in naher Zukunft durch Computer ersetzt werden.
Frage 3: Was passiert, wenn die neue Kunstlinse abgestoßen wird?
Das ist unwahrscheinlich! Kunstlinsen haben eine Haltbarkeit von rund 200 Jahren. Zudem ist die Verträglichkeit der verwendeten Kunststoffe sehr gut.
So wie für alle Arten von Implantaten gesetzlich vorgesehen, werden auch Intraokularlinsen vor der Markteinführung auf Verträglichkeit getestet. Daher können die Linsen in der Regel ein Leben lang im Auge verbleiben. Falls keine weiteren Augenerkrankungen vorliegen, ist eine neuerliche Verschlechterung nicht zu erwarten.
Unverträglichkeiten sind übrigens weltweit Einzelfälle, bei denen die Linse zudem wieder entfernt werden kann.
Frage 4: Ist nach der Operation auch gleich meine Fehlsichtigkeit behoben?
Eingetrübte Linsen werden bei Katarakt-Operationen überwiegend durch Einstärken-Kunststofflinsen ersetzt. Diese haben sich weltweit millionenfach bewährt.
„Da der Anspruch der Patienten an das postoperative Ergebnis in den letzten Jahren stark gestiegen ist, stehen zur Implantation neben Einstärken-Kunststofflinsen auch torische und multifokale Linsen zur Verfügung. Torische Linsen dienen der Korrektur einer Hornhautverkrümmung, Multifokallinsen der Behebung von Alterssichtigkeit“, wie Mag. Kreuz erklärt.
Der Aufwand in der Vorbereitung der Operation ist dadurch gestiegen und die Operation selbst muss noch präziser durchgeführt werden, damit die Vorteile dieser neuen Produkte für die PatientInnen bemerkbar sind.
Frage 5: Wie kann ich sichergehen, dass der/die mich operierende Arzt/Ärztin über die notwendige Expertise verfügt?
Privatkliniken sind meist auf gewisse Fachgebiete spezialisiert und verfügen daher in diesen Bereichen über viel Routine, verdeutlicht Mag. Kreuz: „In der EMCO Privatklinik zum Beispiel führen wir rund 600 Katarakt-Eingriffe im Jahr durch. Im Jahr 2016 wurden in den privaten Akutkliniken, die über den PRIKRAF (Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds) abrechnen, insgesamt über 12.000 Eingriffe am Auge durchgeführt – mit stetig steigender Tendenz.“
Darüber hinaus sind viele der FachärztInnen, die in den österreichischen Privatspitälern operieren, ebenfalls in öffentlichen Krankenhäusern tätig, und haben daher viel Erfahrung. „Für die PatientInnen ist es ein großer Vorteil, dass sie in einer Privatklinik von dem Arzt/der Ärztin ihres Vertrauens behandelt werden können“, so Kreuz.
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Quelle:
¹ Der Verband der Privatkrankenanstalten Österreichs www.privatkrankenanstalten.at
ist seit 1953 die Interessensvertretung für Rechtsträger privater Krankenanstalten und verfügt über eine eigene Kollektivvertragsfähigkeit. Er repräsentiert eine der tragenden Säulen des österreichischen Gesundheitswesens.
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