Umgang mit Medien lernen
Smartphone, Facebook, WhatsApp, Instagram – der tägliche Begleiter der Jugend. Selbst Hirnforscher warnten schon vor digitaler Demenz, jedoch überwiegen die positiven Effekte. Man sieht sie überall – junge Menschen, die den Blick nach unten auf ihr Smartphone gerichtet haben. Es regiert die Welt, Internet hier und Internet da. Selbst schon kleine Kinder im Alter von 4-6 starren auf Handys und können besser mit den Dingern umgehen als so manch älterer Mensch.
Das größte Soziale Netzwerk – Facebook-App
Die Technik ist zum täglichen Begleiter der Jugend geworden. Man nennt die heutige Generation „Digital Natives 2.0“. Die heutige Jugend ist die erste Generation, die mit dem Internet und den sozialen Netzwerken aufwächst. Moritz Lang meint: „Bis auf ein paar Leute ist eigentlich jeder bei Facebook.“. Moritz Lang ist 15 Jahre alt und besucht die neunte Klasse der Leibnitz-Oberschule in Kreuzberg bei Berlin. Wie auch viele seiner Klassenkameraden nutzt er das soziale Netzwerk. „So etwas vereint uns, weil einfach alle das haben.“ Fast jeder Jugendliche besitzt heutzutage ein Smartphone.
Er selbst hat seit der vierten Klasse ein Handy, einen internetfähigen iPod, Facebook und WhatsApp. Zur Basisausstattung eines Teenagers gehört heutzutage ein Smartphone, WhatsApp, Facebook und Instagram. Laut einer Jugendmedienstudie im Jahr 2013 hatte schon über die Hälfte der Zwölf- bis Dreizehnjährigen ein Smartphone, bei den Jugendlichen bis 19 Jahren waren es über 70 Prozent. Das Alter, in dem die Kinder ihr erstes Handy bekommen, sinkt jedes Jahr immer weiter. Das mobile Internet nahm währenddessen sehr stark zu. Mittlerweile sind Jugendliche bis zu 4 Stunden am Tag online, wenn nicht sogar noch länger.
An Schulen werden Handys im Unterricht verboten
Viele Bildungseinrichtungen haben schon längst den Stecker gezogen und haben ein absolutes Handyverbot – sowohl im Unterricht als auch in der Pause – ausgehängt. Im Jahr 2012/13 hat die Leibnitz-Oberschule beschlossen, die Mobilfunknutzung auf dem Schulgelände zu untersagen, Ausnahme dabei ist die Mittagspause. Wer dagegen verstößt, muss damit rechnen, dass das Smartphone weggenommen wird. So ist es auch an zahlreich weiteren Schulen. Eine Lehrerin aus der Kreuzberger Ganztagsschule, meint man wollte dem Trend entgegenwirken: „Wir haben festgestellt, dass Pausen nicht mehr zur Erholung genutzt, sondern Spiele gezockt wurden – insbesondere von den jüngeren Schülern.“
Die Pausenaktivitäten wie Gespräche und Toilettengänge wurden in den Unterricht verlegt. Auch die Konzentration der Schüler war sehr gering. Ein Handyentzug ist für die Schüler das schlimmste, was geschehen kann, auch wenn es nur für ein paar Stunden ist. Smartphones sind schon allein deswegen notwendig um sich unterwegs zu verabreden. Immerhin findet man ja auch Telefonzellen immer weniger. Dass die Kinder und Jugendlichen online sind, gehört in der heutigen Zeit zum Lebensalltag mit dazu. Ein Leben ohne Internet ist laut einer Studie für gut die Hälfte der deutschen 13- bis 18-Jährigen nicht mehr vorstellbar.
Positive Effekte von Sozialen Netzwerken
Umfragen aus den USA ergaben, dass soziale Netzwerke viel mehr positive als negative Effekte für Jugendliche haben. Eine Menge US-Teenager meinten, dass sie durch die Sozialen Netzwerke selbstbewusster geworden sind. Das Verhältnis zu Familie und Freunden habe sich außerdem verbessert. Auch wenn es WhatsApp gibt, viele benutzen trotzdem noch die Variante Angesicht zu Angesicht um sich zu unterhalten. Auch die aktivsten Nutzer vom Social Network suchen den persönlichen Kontakt zu ihren Familien und Freunden.
Also von Vereinsamung oder soziale Isolation kann man hier auf jeden Fall nicht sprechen. Jugendliche machen sich nicht von den einzelnen Diensten abhängig. Selbst das größte Social Network ist schon längst nicht mehr im Mittelpunkt. Viele Teenager sind auf Tumblr, Instagram oder Snapchat umgestiegen. Für die meisten gehören die sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram, WhatsApp, Tumblr, Twitter und Snapchat schon lange zum Alltag. An vielen Schulen arbeitet das Lehrpersonal mit internetfähigen Smartboards, so auch die Schule von Moritz Lang. Das Unterrichtsmaterial wird dann in Facebook-Gruppen hochgeladen. Dies ist natürlich auch ein positiver Vorteil für die Generation, die immer Online ist.
Immer erreichbar sein
Kein Wunder, dass sich Eltern Sorgen um ihre Kinder machen, bei diesen Konsumgewohnheiten. Für Jugendliche wird das Onlineverhalten zur Prüfung in Sachen Selbstbeherrschung. Moritz legt beim Frühstück und beim Abendessen zusammen mit der Familie seinen iPod weg. Ein paar seiner Mitschüler haben sich schon von Facebook abgemeldet. Einige, weil es zu viel Zeit gefressen hat und andere wegen des NSA Skandals. „Einerseits macht es natürlich Spaß, und man erhält über Facebook ständig Neuigkeiten von Seiten, die man gelikt hat“, sagt Moritz. Andererseits vergisst man auch schnell das im Flüchtigen gelesene wieder.
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