Was kann Weihrauch für die Gesundheit leisten?
Ein altes Naturheilmittel wieder neu als Medikament entdeckt. Weihrauch kennen die meisten vor allem aus der Kirche. Oder sie bringen dieses Räucherwerk mit kultischen Verwendungen in Verbindung. Die klassischen Räucherkerzen bzw. Räucherstäbchen werden vorrangig in der Weihnachtszeit benutzt. Ihr außergewöhnlicher Duft passt zu dieser Stimmung. Doch im Weihrauch steckt viel mehr als nur der bekannte angenehme Duft. Nachweislich befand sich im Harz des Boswellia-Baumes eine antibakterielle Wirkungsweise. Im Mittelalter wurde sogar versucht mit dem Weihrauch die Pest zu vertreiben. Was gar nicht mal so unlogisch war, weil in ihm desinfizierende Eigenschaften stecken. Was letztendlich mit dem Weihrauch medizinisch gesehen alles möglich ist konnte man zwar zu dieser Zeit noch nicht ausmachen, aber die ersten Beobachtungen liefen in die richtige Richtung. Kaum einer denkt bei diesem Wort noch an balsamisch duftende Rauchschwaden oder düstere Gotteshäuser.
Mittlerweile wird genau darauf geschaut, welches Potential sich im Weihrauch befindet. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte er sogar ein Heilmittel gegen Krebs werden. Doch alles schön der Reihe nach. Fangen wir bei der Geschichte ganz vorn an.
Woraus stammt der Weihrauch?
Es handelt sich dabei um das Harz des Weihrauchbaumes. Es gibt allerdings nicht nur eine Art, sondern mehrere. Aus dem Stamm und Ästen wird durch das Anschneiden eine klebrig-milchige Flüssigkeit gewonnen. Diese wird anschließend an der Luft getrocknet, wo letztendlich der gewünschte Weihrauch entsteht. Ende März und Anfang April beginnt die Weihrauchproduktion. Die dauert allerdings über mehrere Monate an. In der Regel wird aus einem Baum zwischen 3 und 10 kg Harz gewonnen. Dies hängt jeweils vom Alter, der Größe und des Zustandes ab. Schon seit 5000 Jahren wird der Weihrauch in der indischen Naturheilkunde Ayurveda eingesetzt.
Der Extrakt wird beispielsweise in Ölen, Pflastern oder Pulvern beigemengt. Alte medizinische Schriften habe die Heilkraft dieser Pflanze bereits festgehalten. Der Weihrauch soll bei rheumatischen Erkrankungen, einer chronischen Bronchitis, Asthma, bei Darmentzündungen und Hautkrankheiten sehr nützlich sein. In der westlichen Medizinwelt wurde Weihrauch als das Mittel bei chronischen Entzündungen entdeckt. Die Weihrauchart Boswellia Sacra kommt überwiegend in Arabien vor. Im Süden Oman, genauer in der Region von Dhofar, wächst der Weihrauch wild. Schon um 7000 v. Chr. wurde der Weihrauch geerntet, verkauft und genutzt. Perfekte Bedingungen für das Wachstum sind warme Winter und regenreiche Sommer.
Traditionelle Methode zur Weihrauchharzgewinnung
Von Generation zu Generation wurde die Gewinnung von Weihrauch weitergegeben. In erster Linie wurde die Rinde der Bäume angeritzt. Dafür war nur ein Messer notwendig. Das austretende Harz wurde aufgefangen und anschließend getrocknet. Immerhin befinden sich im Harz 15 bis 20 Prozent von der heilkräftigen Boswelliasäure. Zudem konnten mehr als 200 Inhaltsstoffe identifiziert werden. Für den angenehmen Duft sind die im Weihrauch befindlichen 8 % ätherische Öle verantwortlich.
Wie wurde Weihrauch zum Heilmittel?
Die alten Ägypter nutzten den Weihrauch für gute Luft. Sie stellten unter anderem auch Salben zur Wundbehandlung her. Vor mehr als 3000 Jahren gab es dafür bereits feste Handelswege. Das kostbare Harz wurde aus Somalia und Äthiopien sowie Indien und den Ländern am Roten Meer direkt nach Ägypten und Mesopotamien gebracht. Das römische Imperium wurde ebenso ein großer Abnehmer. Griechische und römische Ärzte verwendeten den Weihrauch zur Wundreinigung und gegen Erkrankungen der Atemwege.
Obendrein wurde es bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Wie es um die praktischen Erfolge stand, darüber war nichts bekannt. Dennoch wurde das Mittel selbst im Mittelalter genutzt. Die wirksame Heilungskraft machte sich auch Hildegard von Bingen zum Nutzen. Ins Hintertreffen ist der Weihrauch erst durch die Arzneistoffe Antibiotika und Kortikoide geraten. Jedoch haben sich Forscher auf das Naturheilmittel zurückbesonnen und die Weiterentwicklung wird an verschiedenen Universitäten voran geschoben.
Den Entzündungen geht es an den Kragen
In der orientalischen und indischen Heilkunde wird der Weihrauch bei Behandlungen von Wunden, Geschwüren, Arthritis, Gicht und Rheuma verwendet. Gerade die entzündungshemmenden Substanzen in dieser Pflanze helfen bei Entzündungen aller Art. Selbst Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können damit behandelt werden. Es konnte über Studien bewiesen werden, dass die Weihrauchextrakte genauso wirksam sind, wie herkömmliche Medikamente. Der omanische Weihrauch steht besonders im Mittelpunkt.
Diese Mischung soll in der Lage sein und die Ausbreitung von Krebs stoppen können. Weihrauch repariert sogar die beschädigte DNA von Krebszellen, dass zumindest sagt der Immunologe Mahmoud Suhali. Die betroffene Zelle wird in den korrekten und ursprünglichen Code umprogrammiert. Somit kann sie wieder wie eine neue gesunde Körperzelle funktionieren.
Diese Methode kann auch bei Krebszellen erfolgen, die bislang resistent gegen eine Chemotherapie waren. Generell kümmert sich der Weihrauch um die bösartigen Zellen. Die gesunden werden in Ruhe gelassen. Dieses Prinzip haben auch die Wissenschaftler für sich entdeckt. Sie arbeiten unermüdlich daran, den krebsbekämpfenden Stoff im Weihrauch zu identifizieren. Später soll dieser isoliert werden. Gelingt dieses Vorhaben den Wissenschaftlern, dann kann auf diese Weise die Krebstherapie revolutioniert werden. Das entsprechende Potential ist auf jeden Fall vorhanden.
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Quelle:
Weihrauch – altes Naturheilmittel als Medikament neu entdeckt (gesund.co.at)
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