Sind Sie ein Workaholic?
Das Wort Workaholic haben Sie bestimmt schon oft gehört und vielleicht auch schon selbst in den Mund genommen. Oftmals wird es im Spaß verwendet, dass allerdings eine Krankheit bzw. ein krankhaftes Suchverhalten dahinter stecken kann, dass wissen nur die wenigsten. Es gibt Menschen, die mehr als 50 Stunden in der Woche im Büro verbringen. Trotz des hohen Arbeitspensums sind diese Personen nicht gleich arbeitssüchtig. Natürlich ist unsere Arbeitswelt hektischer und intensiver geworden. Wir werden geradezu von E-Mails, Anrufen und Anfragen überhäuft. Der Nachschub steht praktisch vor der Tür und der Leistungsdruck nimmt zu. Nicht zu Unrecht klagen viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen über Stress am Arbeitsplatz. Jedoch spricht man erst dann von einer Arbeitssucht, wenn der Zugang zur Arbeit außer Kontrolle gerät. Alles dreht sich nur noch um das Business. Die Erholung, Familie, Freunde, Freizeit und die eigene Gesundheit bleiben auf der Strecke. Die Arbeit hat oberste Priorität. Wenn in diesem Moment nicht die Reisleine gezogen wird, dann kann daraus eine Sucht entstehen.
Wer könnte zu einem Workaholic mutieren?
Fest steht, dass die Arbeitssucht einen Mann sowie auch eine Frau betreffen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Person ein Akademiker, Arzt oder Kaufmann ist. Allerdings konnten drei Wesenszüge an einem Workaholic ausgemacht werden. Die Betroffenen sind in der Regel hilfsbereit und nachgiebig. Das Wort „Nein“ wird eher selten ausgesprochen. Wird Unterstützung benötigt, dann fühlen sich diese Menschen für ihre Mitmenschen verantwortlich.
Sie möchten andere Kollegen oder sogar Vorgesetzte entlasten und alle zufriedenstellen. Letztendlich nehmen sie zu viel auf. An Kreativität und Intelligenz fehlt es den Workaholics nicht.
Es bereitet ihnen Freude, sich in die Arbeit zu stürzen. Sie möchten was erreichen. Mit der Zeit vergeht allerdings der Spaß und es bleibt nur noch ein Druckgefühl zurück. Von nun an wird die Arbeit nur noch zum Zwang. Ein typischer Workaholic wirkt nervös, unsicher und er reagiert auf Stress äußerst sensibel. Zudem wird eine gewisse Launenhaftigkeit an den Tag gelegt. Die gewünschte Anerkennung erhalten Sie durch die Arbeit. Oftmals geht der Betroffene impulsiv zu Werke.
Wie erkennt man, dass man an einer Arbeitssucht leidet?
Ein erstes Anzeichen, dass Sie sich immer mehr zu einem Workaholic entwickeln ist, wenn Sie auf die Arbeit nicht mehr verzichten können. Sie denken ständig daran und verschaffen sich immer mehr Freiräume für die Bearbeitung der Aufträge. Mittlerweile sind Sie gestresst, wenn Sie keiner Arbeit mehr nachgehen können? Für Hobbys haben Sie keine Zeit mehr und möchten diesen auch nicht mehr nachgehen? Sie vernachlässigen Sport und andere Freizeitaktivitäten völlig? Die Familie und Ihr Freundeskreis kommen ständig zu kurz? Zudem stellen sich erste gesundheitliche Probleme ein und Sie ignorieren die Warnsignale? Vorrangig sollen Angstgefühle, Hilflosigkeit und Depressionen durch die Arbeit vertrieben werden?
Haben Sie sich in einigen Aussagen wiedergefunden, dann sollten Sie diese zum Anlass nehmen und über eventuelle Veränderungen nachdenken. Immerhin könnten das die ersten Hinweise sein, dass Sie ein Workaholicer sind.
Welche Folgen können bei einer Arbeitssucht eintreten?
Die Psyche und Ihr Körper geraten aus dem Takt. Am Anfang werden Sie von Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität und einer Rastlosigkeit geplagt. Werden die ersten Warnsignale ständig ignoriert, dann können sich daraus dramatische Folgen entwickeln. Ein Zusammenbruch, Herzinfarkt, ein Magengeschwür bis hin zur totalen Erschöpfung ist alles möglich. Können Sie nicht einmal mehr am Mittagstisch auf Ihr Handy oder die Fachliteratur verzichten, dann müssen Sie sich mit der Sucht aneinandersetzen. Langfristig gesehen muss der Betroffene seinen Lebensstil ändern.
Wie könnte eine Therapie aussehen?
Hat man erst einmal sein Problem erkannt, dann könnte ein Gespräch schon viel bewirken. Es ist wichtig, dass Sie über Ihre Sucht reden. Vertrauen Sie sich jemanden an. Das kann eine Person aus Ihrem nähren Umfeld sein, wie der Partner oder Freunde, ebenso kann eine außenstehende Persönlichkeit in Betracht gezogen werden. Es gibt außerdem die Möglichkeit eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Bei dieser Methode können Sie auch andere Arbeitssüchtige kontaktieren. Reicht das allerdings nicht aus, dann müssen Sie sich einem Fachmann anvertrauen. In diesem Fall ist eine Psychotherapie von großem Vorteil.
Unter anderem kann sogar eine stationäre Rehabilitation weiterhelfen. Steckt man einmal in diesem Teufelskreis drin, dann wird es sehr schwer, allein wieder herauszukommen.
Auf das Thema haben sich zahlreiche Therapeuten genausten spezialisiert. Gemeinsam wird eine Strategie erarbeitet, wie Sie der Arbeitssucht den Kampf ansagen können. Verschiedene Entspannungs- und Atemübungen sollen Ihnen dabei helfen. Des Weiteren wird eine sogenannte Wertliste erstellt werden. Dabei wird gemeinsam überlegt, was Ihnen eigentlich wichtig im Leben ist. Die Familie, Gesundheit, Lebensfreude, Liebe, finanzielle Absicherung, Freiheit, Spaß oder der berufliche Erfolg. Bewusst wird nach neuen Wegen gesucht, um den Workaholisums zu umgehen. Vielleicht entdecken Sie dabei eine ganz neue Seite an sich? Dinge, die Ihnen Freude bereiten? Selbst ein komplett neues Hobby wäre denkbar? Wichtig ist nur, dass Sie sich damit auseinandersetzen.
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