Schadet Kaffee wirklich dem Herz?
Kaffee ist das beliebteste Getränk der Österreicher. Eine duftende Tasse Kaffee gehört zum perfekten Start in den Tag. Das Heißgetränk gibt es schon seit Jahrtausenden in aller Welt. Pro Jahr trinkt jeder Bürger im Durchschnitt rund 165 Tassen Kaffee. Trotzdem sind wir noch nicht einmal Weltmeister im Kaffeekonsum. Kaum zu glauben, aber in Finnland wird das Getränk am meisten genossen. Jedoch wird oft über den gesundheitlichen Wert des Kaffees kontrovers diskutiert.
Zum einen gibt es Studien, die dem Kaffee einen positiven Effekt zuschreiben. Die andere Seite der Medaille belegt jedoch in ihren Berichten seine Schädlichkeit. Lange hielt sich der Mythos, dass zu viel Koffein zu Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen führen kann. Was ist dran an dieser Aussage?
Das Risiko für Herzkrankheiten wird durch Kaffee erhöht
Ein Forscherteam von Herzspezialisten vom Krankenhaus San Daniele in Udine machten es sich zur Aufgabe, dass kardiovaskuläre Risiko beim Kaffeetrinken im Detail zu untersuchen. Dabei wurden Daten von rund 1.200 Erwachsenen ausgewertet. Diese Menschen waren zwischen 18 und 45 Jahre alt. Zum einen wurde festgestellt, dass alle unter einem leichten Bluthochdruck litten. Sie befanden sich in der sogenannten Stufe 1 und mussten nicht medikamentös behandelt werden. Davon tranken rund 26 Prozent keinen Kaffee und die anderen 64 Prozent nahmen 1 bis 3 Tassen Kaffee pro Tag zu sich. Außerdem waren ungefähr 10 Prozent als starke Kaffeetrinker einzustufen.
Immerhin konsumierten sie mehr als 3 Tassen täglich. Es konnte bei dieser Studie festgestellt werden, dass durch den Kaffeekonsum eine Verschlechterung des Bluthochdrucks eintrat. Das Risiko bei moderatem Kaffeegenuss war um das Dreifache erhöht und bei der starken Variante um das Vierfache. Daraus konnte man folgendes schlussfolgern. Wer bereits unter einem leicht erhöhten Blutdruck litt und einen regelmäßigen Kaffeekonsum in Kauf nahm, riskierte es unter eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden. Daher wird bei erhöhtem Blutdruck geraten auf den täglichen Kaffee zu verzichten.
Wie reagiert der Magen auf den Kaffee?
Generell kann man sagen, dass der Kaffee selber nicht ungesund für den Magen ist. Ausschlaggebend ist die Röstung der Bohnen. Die meisten Großkonzerne rösten die Kaffeebohnen bei einer zu hohen Temperatur und das wiederum in einem kurzen Zeitraum. Bei diesem Prozess werden verschiedene Bitterstoffe gebildet. Diese greifen letztendlich den Magen an. Deshalb sollten die Bohnen länger und schonender geröstet werden. Somit erhalten Sie einen magenschonenden und bekömmlichen Kaffee. Alternativ können Sie Ihre Tasse Kaffee mit Milch strecken, dass macht ihn verträglicher für die Magenschleimhaut.
Alter Mythos wackelt
Sicherlich haben Sie schon davon gehört oder gelesen, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht. Dieses Gerücht hat sich bis heute hartnäckig gehalten. Doch schaut man der Tatsache genauer ins Auge, dann kann man erkennen, dass der Hauptbestandteil von Kaffee Wasser ist. Somit wird klar, dass man immer auf einer falschen Fährte war. Wird im Hochsommer ein heißer Kaffee getrunken, dann führt dies natürlich zu einem vermehrten Schwitzen. Was natürlich eine direkte Wasserausscheidung zu Folge hat. Ansonsten braucht man keinen vermehrten Wasserverlust befürchten.
Jeder Mensch reagiert auf Kaffee anders
Viele Menschen glauben, dass Kaffee auch Schlafprobleme verursachen kann. Deshalb sollte man vor dem Zubettgehen keinen mehr trinken. Ist diese Aussage denn korrekt? Das Koffein eine anregende Wirkung hat, das lässt sich nicht abstreiten. Zudem werden die Gefäße geweitet. Die chemische Verbindung stimuliert spezielle Vorgänge an den Synapsen. Allerdings hält dieser Effekt nicht lange an, sofern es bei 2 bis 3 Tassen pro Tag bleibt. Ist man jedoch das Kaffeetrinken nicht gewohnt, dann können Begleiterscheinungen, wie Schlafstörungen oder Nervosität auftreten. Jeder Mensch reagiert anders auf Kaffee.
Kaffee als Suchtmittel
Der Koffeingehalt ist viel zu niedrig, um wirklich von einer Abhängigkeit zu sprechen. Da müsste man schon eine stark hochdosierte Koffein-Tablette zu sich nehmen und das regelmäßig, um süchtig zu werden. Dennoch sollte man darauf achten, dass der regelmäßige Konsum nicht übertrieben wird. Wer immer mehr trinkt, um die gewünschte anregende Wirkung zu erlangen, der begibt sich schon in eine gewisse Abhängigkeit. Hier spielt uns das Nervensystem einen Streich und bittet um eine Erhöhung der Rezeptoren.
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