Meditation
Wenn man Bilder von Meditierenden sieht, sitzen diese meist im Schneidersitz auf dem Boden, ihre Unterarme liegen auf den Knien und der Daumen und Mittelfinger der Hände berühren sich. Der Meditierende hat ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen und scheint jenseits vom Hier und Jetzt in einer anderen Sphäre zu schweben und voller Glückseligkeit zu sein. Und tatsächlich soll Meditation ja so etwas Ähnliches bewirken, einen Zustand, in dem der stressgeplagte Mensch von heute zur Ruhe kommt und seine innere Balance und damit Harmonie wiederfindet. Volkshochschulen und Gesundheitszentren bieten geführte Meditationskurse für Gruppen an, doch der Geübte kann auch für sich allein Zuhause durch Meditation seine Gedanken zur Ruhe bringen.
Meditation- wie geht das?
Das Wort „Meditation“ kommt aus dem Lateinischen Wortstamm „meditari“ und bedeutet „Nachsinnen“ oder „Nachdenken“. Meditation ist eine spirituelle Technik, die in vielen Religionen oder Kulturkreisen ausgeübt wird, um die Gedanken und den Geist zur Ruhe zu bringen. Das geschieht in absoluter Konzentration und Achtsamkeit und soll, richtig ausgeführt, zu einer Bewusstseinserweiterung führen. Wenn man von Meditation hört oder liest, wird das oft von Begriffen wie „Innere Stille oder Leere“, „Eins-sein mit allem“ oder „völlig gedankenfreier Zustand“ begleitet. Das Hauptziel einer Meditation ist, Ruhe in die Gedankenwelt zu bringen. Der Zustand, in dem man sich während einer Meditation befindet, kann schwer erklärt werden, er gleicht einem Tiefschlaf, bei dem die Sinne dennoch wach sind. Diesen Zustand nennt man auch „Alpha-Modus“, hier hat unsere Hirnfrequenz nur noch einen Wert von 14-8 Hz im Gegensatz zum normalen Wachbewusstsein (Beta-Modus) mit 38 – 15 Hz. Dieser Bereich ist das „Tor zur Meditation“, in dem wir tagträumen und visualisieren können und uns für unser höheres Selbst öffnen.
Erst wenn unsere Gedanken, die täglich in unserem Kopf umherschwirren, ruhiger werden, ist es uns möglich, tiefer in uns selbst hineinzuschauen und zu –spüren.
Verschiedene Meditationstechniken
Es gibt die „aktive Meditation“, die sich eher in rhythmischen Bewegungen des Körpers zur Musik und evtl. zusätzlichem rezitieren bestimmter Texte ausdrückt. Bekannter und beliebter ist jedoch die „passive Meditation“, die im Sitzen ausgeübt wird. Vielen Menschen fällt es leichter, sich durch meditative Musik im Hintergrund in einen meditativen Zustand zu bringen. Wenn man sich nur auf die Musik konzentriert, fällt es leichter, die Gedanken im Kopf „gehen zu lassen“ und zur Ruhe zu kommen.
Anleitung zur Meditation in den eigenen vier Wänden
Meditieren heißt hauptsächlich, sich selbst bewusst zu sein. Das geht in jeder Alltagssituation. Um in diesen Zustand zu kommen, sollte jedoch vorher eine gewisse Routine erlernt werden, damit es leichter fällt, auch im Alltag, diesen Zustand zu erreichen.
Meditationsplatz: ein Platz im eigenen Zuhause, an dem man sich wohlfühlt und nicht von äußeren Einflüssen abgelenkt wird.
Ruhe: während der Meditation sollte so gut wie möglich Ruhe herrschen. Telefon, Handy usw. auf lautlos schalten, dass man nicht gestört wird.
Sitzposition: der Untergrund sollte nicht kalt sein, sondern kuschelig und warm, dass es einen nicht friert. Am besten ist ein harter Untergrund, in dem man nicht einsinkt. Der Schneidersitz, bei dem die Beine einfach untereinander liegen ist für Anfänger geeignet. Geübtere können versuchen, den Lotussitz einzunehmen. Wenn diese Position zu unangenehm ist, kann die Meditation natürlich auch auf einem Stuhl ausgeführt werden.
Körperhaltung: eine aufrechte Sitzhaltung mit gestreckter Wirbelsäule macht die Brust frei zum offenen Atmen und richtigen Energiefluss. Die Arme hängen entspannt herunter, die Hände liegen ineinander im Schoss oder auf den Knien. Gut wäre eine Entspannung des Körpers trotz aufrechter Haltung.
Wecker stellen und los geht’s: am Anfang reichen zehn Minuten völlig aus. Nachdem der Wecker gestellt ist, werden die Augen geschlossen und bewusst tief eingeatmet bis in den unteren Bauch.
Meditationsphase: jeder Atemzug wird bewusst eingenommen und die Konzentration verlagert sich aus dem Kopf in den Körper. Das Beobachten des Atems, wie er einströmt, sich im Körper verteilt und wieder ausströmt, ist die Basis der Meditation. Sobald sich Gedanken manifestieren möchten, lassen wir sie kommen und wieder gehen, ohne Zwang, mit viel Leichtigkeit und konzentrieren uns danach wieder auf den Atem.
Aufwachen: wenn der Wecker nach zehn Minuten das Ende der Meditation anzeigt, sollte man nicht hektisch aufspringen, sondern versuchen, die Balance, die innere Ruhe und den geschärften Fokus in den Alltag mitzunehmen und bewusst zu bleiben.
Tipps für eine gute Meditation
Wenn Gedanken kommen, sollte man sie nicht zwanghaft verscheuchen, sondern anschauen und gehen lassen. Sie werden im Laufe der Zeit verschwinden. Die beste Zeit zur Meditation ist morgens gleich nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen. Geübte können sich auch Pausen während des Tages schaffen, da es ihnen leichter fällt, in den meditativen Zustand zu kommen. Die Dauer einer Meditation richtet sich individuell nach dem meditierenden, am Anfang sind zehn Minuten völlig ausreichend.
Wichtig ist nur, es regelmäßig zu tun, also in den Alltag als festen Termin einzuplanen.
Was bringt Meditation?
Wer regelmäßig meditiert, wird wacher, wenn sich Trägheit einschleicht, kann besser mit Stress umgehen, weil er den Ruhepol in sich selbst findet, steigert sein Selbstbewusstsein und seine innere Stärke und kann besser mit Ängsten umgehen, der Fokus und die Klarheit der Gedanken wird erhöht und damit können Aufgaben schneller und leichter erledigt werden.