Konservierungsmittel E 202
Zusatzstoffe in Lebensmitteln dienen nicht nur dem genüsslichen Geschmackserlebnis, sondern auch der Gesundheitsprävention. Letzteres gilt vor allem für Konservierungsmittel, die Nahrungsmittel länger haltbar machen. Wer denkt nun daran, dass das Konservierungsmittel Kaliumsorbat (E 202) zwar der Haltbarkeit dient, dennoch aber gleichzeitig unsere Gesundheit gefährdet?
Das vereinzelt natürlich vorkommende Kaliumsorbat wird in der Lebensmittelindustrie synthetisch hergestellt. Hierzu wird Sorbinsäure synthetisiert. Das Kaliumsalz dieser Säure wird unter der Bezeichnung E 202 zahlreichen Lebensmitteln zugesetzt. An für sich ist diese Substanz auf den ersten Blick nicht schädlich. Dennoch trügt der Schein, denn es handelt sich um einen chemischen Prozess auf mehreren Stufen, welcher vor einiger Zeit auch zur Herstellung von Natriumsorbat (E 201) eingesetzt wurde. E 201 stand damals stark in der Kritik und wurde in den 1990er Jahren in der gesamten Europäischen Union verboten. Auf diese Weise sollte eine sehr wahrscheinliche, gesundheitliche Schädigung der Bevölkerung vermieden werden.
Nutzen von E 202 für die Industrie
Die Herstellung vom Konservierungsstoff E 202 ist sehr kostengünstig. Zudem besitzt er kaum einen eigenen Geschmack, sodass sich die hergestellten Endprodukte geschmacklich kaum beziehungsweise lediglich leicht in den sauren Bereich verändern. Gleichzeitig schützt E 202 sämtliche Lebensmittel zuverlässig vor Pilzen beziehungsweise Bakterien, welche das leichte Verderben dieser verhindern. Darüber hinaus profitiert auch die Kosmetikindustrie von den Vorzügen von Kaliumsorbat. Für alle jene, die ihre Kosmetik gern selbst herstellen, wird Kaliumsorbat sogar frei verkäuflich im Internet angeboten.
Expertenmeinung zu Kaliumsorbat
Ähnlich wie bei E 201, aber auch anderen synthetischen Zusatzstoffen von Lebensmitteln, treten ebenso bei Kaliumsorbat kritische Stimmen zutage. Grundsätzlich geht eine Mehrzahl der Experten davon aus, dass E 202 für den menschlichen Körper unbedenklich ist, da ein vollständiger Abbau durch den Fettstoffwechsel erfolgt. Dennoch werden auch vereinzelt, sehr bedenkliche Symptome aufgrund von Kaliumsorbat beschrieben. Im Gegenteil zu ungesunden Konservierungsmitteln wie Benzoate, Natriumnitrit und Polyphosphat zeigt sich E 202 jedoch von einer eher harmlosen Seite. Häufig unbeachtet bleibt jedoch, dass Kaliumsorbat nur dann ungefährlich ist, wenn gewisse gesetzliche Grenzwerte eingehalten werden.
Risiken von Kaliumsorbat für Allergiker und gesunde Personen
Trotz dieser klar definierten Richtlinien leiden vorrangig Allergiker bei minimalen Dosierungen von E 202 an unangenehmen Hautproblemen. Mithilfe von direkten Allergietests konnten hierbei beispielsweise Hautreizungen festgestellt werden. Insofern stuften Mediziner Kaliumsorbat nur bedingt als kaum aktives Allergen ein. Vereinzelt kam es zudem zu Reizungen der Schleimhäute beziehungsweise zu pseudoallergischen Reaktionen.
Diese Lebensmittel enthalten den Konservierungsstoff E 202:
- Backwaren (Kuchen, Torten, Gebäck)
- Dips
- Eistee
- Fertiggerichte
- Fischersatzartikel wie beispielsweise Surimi
- Fleischersatzprodukte
- Joghurt
- Käsevariationen
- Margarine
- Marmelade
- Mayonnaise
- Milch
- Oliven
- Quark
- Remouladen
- Schinken
- Schnittbrot
- Sojaprodukte (nicht hochwertige Qualität)
- Soßen (Ketchup und Fertiggerichte)
- Spirituosen
- Trockenfrüchte, beispielweise Datteln, Rosinen und Aprikosen
- Trockenwursterzeugnisse
- Vegane Produkte
- Weinherstellung
Kaliumsorbat ungesund
In allen aufgeführten Lebensmitteln und Getränken ist E 202 lediglich in den gesetzlich vorgegebenen Mengen enthalten. Öffnen wir jedoch den Kühlschrank, sind zahlreiche Produkte mit diesem Konservierungsstoff versehen. Dies bedeutet, dass durch den Verzehr verschiedener Nahrungsmittel mit dem Zusatzstoff E 202 zu einer Überdosierung führen kann. Mit anderen Worten ist diese potenzielle Gefahr unterschwellig immer existent, denn kaum ein Mensch wird die jeweils gegessene Menge eines Lebensmittels festhalten. Entsprechend besteht zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, dass sich Kaliumsorbat ungünstig auf unsere Gesundheit auswirkt.
Laborexperimente zeigen in diesem Zusammenhang beispielsweise, dass höhere Mengen Kaliumsorbat menschliche Zellen zerstören können. Hinzu kommt, dass sich offiziell definierte Grenzwerte auf alle Sorbate und gleichzeitig auch Sorbinsäure bezieht. Interessanterweise ist Kaliumsorbat zudem als Zusatzstoff sämtliche Lebensmittel in Bioqualität untersagt. Im Gegensatz dazu ist Kaliumsorbat jedoch Bestandteil zahlreicher Naturpflegeprodukte.
Fazit
Schlussendlich lässt sich aus dieser Darstellung nur ein logisches Fazit resümieren: Aufgrund der Tatsache, dass Kaliumsorbat quasi überall versteckt sein kann, lohnt sich bei häufig konsumierten Produkten ein genauer Blick, um E 202 nach Möglichkeit zu meiden. Schließlich können wir uns aufgrund der unklaren Studienlage und zahlreichen gegensätzlichen Meinungen nur auf diesem Weg einer denkbaren Überdosierung von Kaliumsorbat entziehen. Nicht zuletzt lohnt sich aufgrund dessen auch eine zunehmend häufigere Herstellung eigener Lebensmittel inklusive dem Verzicht auf Fertiggerichte zugunsten einer gesunden Lebensweise. Mit Sicherheit können wir hier und da gänzlich auf spezielle industriell hergestellte Nahrungsmittel verzichten und alternativ dazu vorzugsweise auf Superfoods zurückgreifen.