Immunsystem stärken mittels orthomolekularer Ernährungsmedizin?
Wir folgten einer Einladung von Orthomol zu einem Tag in der St. Martins Therme und Lodge im Burgenland. Motto des Tages: „Ein Selbstfürsorge-Tag für Dich und Dein Immunsystem“. Versprochen wurden Tipps, wie man sein Immunsystem (in kalten Zeiten) stärken kann. Eingeladen hat das 1991 gegründete Familienunternehmen Orthomol, das sich selbst als Vorreiter der orthomolekularen Ernährungsmedizin bezeichnet. Der Begriff hat uns neugierig gemacht, hier unser Bericht.
Dr. Andrea Vincenzo Braga, Facharzt für Chirurgie und Arzt für Allgemeinmedizin mit Praxis in Gießhübl, NÖ und für Orthomol vor Ort, motiviert die Teilnehmerinnen zu einer Einheit Qi Gong mit den „acht Brokatübungen“, die er als tägliche Übung empfiehlt. Regelmäßige Bewegung – idealerweise an der frischen Luft – ist ein wesentlicher Faktor zur Stärkung des Immunsystems und somit zur Erhaltung der Gesundheit.
Nach der belebenden Qi Gong-Einführung, folgt ein Vortrag über orthomolekulare* Ernährungsmedizin. Diese setzt auf die „Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch die Veränderung der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit verantwortlich sind“. Diese Substanzen, auch Mikronährstoffe genannt, sind besser bekannt als Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und essenzielle Fettsäuren. Unser Körper kann diese nicht alle selbst herstellen, sie sollten daher regelmäßig in ausreichender Menge aufgenommen werden, damit wir gesund und leistungsfähig blieben.
*griech. orthos = richtig, gut / lat. molekular, Molekül = Baustein von Substanzen
Nahrungsergänzungsmittel als Gesundheitsschutz und Krankheitsvorsorge
Dr. Braga gibt einen Überblick zu den wichtigsten Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Probiotika und Prebiotika, ihren Funktionen und welche Probleme ein Mangel dieser Substanzen im Körper hervorrufen kann. Die meisten Informationen sind nicht neu, dennoch hat das Wiederhören dieser Fakten den berühmten „Ah ja genau“-Effekt.
Gemeinsam erstellen die Teilnehmerinnen eine Liste, wer einen erhöhten Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen etc. hat: Frauen (durch Wechselbeschwerden, Schilddrüsenerkrankungen), Senioren, VeganerInnen, „Party people“, LeistungssportlerInnen, Schwangere, Kranke, die eine medizinische Behandlung (z.B. Chemotherapie) durchmachen müssen, Menschen mit Hormon-Defiziten oder auf strenger Diät, und natürlich Menschen, die sehr gestresst sind und dadurch auch ein schwaches Immunsystem haben. Wir wissen das alles nur zu genau: Unser heutiges Leben ist sehr schnell, wir stehen permanent unter Druck, sind ständig erreichbar, nehmen uns keine Zeit. Die Hektik des Alltags schwächt uns, dazu kommen Bewegungsmangel, viel zu wenig Schlaf und zu wenige Pausen. Nicht zu vergessen: „Wir essen alle viel zu wenig Gemüse!“ (Braga)
An diesem Punkt wenden wir uns dem Orthomol-Programm zu, denn eine Möglichkeit, sein Immunsystem zu unterstützen, sind Nahrungsergänzungsmittel. Die Orthomol-Produkte – einige bekommen wir zum Testen mit – gibt es als Granulat zum Auflösen oder in Tablettenform und sollen helfen, unsere Defizite an Vitaminen, Spurenelementen und Co. auszugleichen. Laut Dr. Braga wäre es generell am Vernünftigsten schon im Herbst alle unsere „Depots“ aufzufüllen und unser Immunsystem zu stärken. Er selbst – Hobbysportler und als Arzt stark unter Stress – ist überzeugt vom Produkt und nimmt täglich Orthomol zu sich.
Sein dynamisches Auftreten hat zweifellos viel Überzeugungskraft, ausprobieren sollte man die Wirkung jedoch selbst und die Einnahme idealerweise medizinisch begleiten lassen, wie Dr. Braga auch betont. Gemeinsam mit einem Arzt erhebt man die Defizite und bestimmt danach, welches Produkt helfen könnte. Die Auswahl an Orthomol-Produkten ist beeindruckend groß und richtet sich gezielt an viele verschiedene Patientengruppen, von „junior C plus“ für Kinder und „natal“ für Schwangere über „femin“ für Frauen in den Wechseljahren, „veg one“ für VeganerInnen und „immun“ für alle, die ihr Immunsystem unterstützen wollen.
Abschließend geht Braga auf die gängigsten Vorurteile – „Produziert nur teuren Urin. Die Neandertaler haben auch ohne überlebt.“ – und häufigsten Fragen – „Reicht es nicht, wenn ich mich gesund ernähre?“ – zu Nahrungsergänzungsmitteln ein. Ernährungs- und Lebensgewohnheiten von heute, Umwelteinflüsse, starker Verkehr, Elektrosmog sind so belastend, dass der enorme Bedarf an Vitaminen und anderen Substanzen mit gesunder Ernährung nicht mehr gedeckt werden kann. Nicht zu vergessen, dass viele Lebensmittel durch Bestrahlung, lange Lagerung und Transportwege nur noch wenige wertvolle Substanzen bieten. Ob Kapseln und Brausetabletten eine unnötige Geldausgabe sind oder eine gute Investition im Vergleich zu langen Behandlungen und Krankenständen, kann jede/r für sich selbst entscheiden oder am besten testen.
Ruhe – Entspannung – Achtsamkeit
Nach einer kurzen Pause im Thermenbereich war der Nachmittag der Meditation und Entspannung gewidmet. Mag. Walter Klocker von „go slow“ ist spezialisiert auf Achtsamkeitsmeditation und lehrt, wie man Dinge bewusster wahrnehmen kann. Wir beginnen mit einer sehr effektiven Meditation, die uns alle mal „runterkommen“ lässt nach dem Vortrag am Vormittag, dem schnellen Mittagessen und kurzem Thermengenuss und den vielen Fotos, die für Blogs und Postings noch gemacht werden mussten… Walter Klocker fordert uns auf, bewusst ein- und auszuatmen, in unseren Körper „hinein zu spüren“ und auf unsere Gefühle zu achten. Es wirkt sofort. Die Gruppe ist danach deutlich entspannter.
Wir erfahren von der positiven Wirkung von Meditation, die schon gut erforscht ist: sie macht unseren Atem, Blutdruck, Geist und unser „ganzes System“ ruhiger. Das macht es leichter, eine positivere Stimmung zu erlangen. Und die regelmäßige Erholung unseres Körpers und Geistes stärkt unser Immunsystem. Daran zweifeln wir alle nicht, aber wie Meditation und Achtsamkeit in unseren Alltag einbauen?
Achtsam im Alltag, jeden Tag mehrere Atempausen
Walter Klocker: „Grundsätzlich kann ich mit allem, was ich tue, Achtsamkeit praktizieren, einfach indem ich diesem Tun meine ganze Aufmerksamkeit und Bedeutung schenke. Einfache Alltagstätigkeiten, wie Zähneputzen, Duschen, Abwaschen, Kochen können wunderbare Gelegenheiten sein, um wirklich mehr im Moment zu sein und jede Tätigkeit auch mehr zu genießen. Besonders schöne informelle Achtsamkeitsmöglichkeiten im Alltag sind achtsames Essen (mit allen Sinnen genießen), achtsames Sprechen und v.a. Zuhören oder auch achtsame Berührung.“ Bei einer weiteren Meditationsübung möchte er, dass wir einige Minuten ganz bewusst durch den Raum gehen, unsere Füße bei jedem Schritt bewusst spüren.
Zum Abschluss gibt er uns eine Übung mit, die er selbst täglich praktiziert: die sogenannte Atempause, eine kleine Kurzmeditation. Sie lässt sich mehrmals am Tag einfach nur für 30 Sekunden oder 1 Minute einbauen: „Kurz innehalten, den Atem wahrnehmen und auch kurz nach innen wahrnehmen, welche Gefühle gerade da sind und wie es dem Geist in diesem Moment geht. Und danach mit dieser Verbindung mit mir selbst wieder ins alltägliche Tun zurückkehren.“ Übt man das regelmäßig, lernt man schneller in emotional schwierigen Situationen eine ruhige Haltung zu erlangen und zu bewahren. Das wappnet uns für stressige Zeiten und schützt uns vor Erschöpfung.
Medidation: Freundschaft schließen mit uns selbst
Kein Zweifel, es gibt viele Möglichkeiten, sein Immunsystem zu stärken und Körper und Geist gesund zu halten. Ebenso kein Zweifel, dass wir dafür etwas bewusst tun sollten.
Walter Klocker gibt einen guten Denkanstoß mit dem Zitat eines Zen-Meisters, der gesagt hat „Meditation ist Freundschaft schließen mit uns selbst“. Schließen wir mit uns selbst Freundschaft, achten wir auf uns und darauf, was uns gut tut – ob gesunde Ernährung, Meditation, Bewegung, viel Schlaf, Nahrungsergänzungsmittel, ein Thermenaufenthalt oder eine Kombination von allem. Je achtsamer wir mit uns umgehen, desto leichter ist es, das Immunsystem und sich selbst zu schützen.
Ob es dazu tatsächlich speziell zusammengesetzter Mikronährstoff-Kombinationenbedarf, muss jeder für sich klären, aussagekräftige wissenschaftliche Studien dazu fehlen jedenfalls noch.
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Orthomol GmbH
Schwedenplatz 2 Top 34-36
1010 Wien
www.orthomol.at
Die Produkte von Orthomol werden in Deutschland produziert und sind in Apotheken in ganz Österreich erhältlich.
Die Firma Orthomol „entwickelt und vertreibt ausgewogen dosierte und für bestimmte Anwendungsgebiete zusammengesetzte Mikronährstoff-Kombinationen“, u.a. aus Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen.
Dr. med. Andrea Vincenzo Braga, MBA
Facharzt für Chirurgie, Arzt für Allgemeinmedizin, Schmerztherapeut, Akupunkteur
Rosendornberggasse 11, 2372 Gießhübl
Telefon 02236 / 38 99 83
www.braxapraxis.at
go slow e.U.
Mag. Walter Klocker
Neuwaldegger Straße 3/3/16, 1170 Wien
01-9577986, 0650-3123767
www.goslow.at
Walter Klocker bietet u.a. Achtsamkeitskurse im Shambhala, Bennogasse 8A, 1080 Wien an.
Quelle: Orthomolekulare Medizin – Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte (Uwe Gröber; 352 Seiten, erschienen 2008)
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