Was ist eine Dysbakterie?
In einem Menschen befinden sich unzählige Bakterien. Allein im Mund leben ungefähr 1010 Bakterien. Überall tummeln sich diese kleinen Mikroorganismen herum. Auf der menschlichen Haut, um die Mundflora, Darm- sowie Scheidenflora. Ohne diese Bakterien könnte der Mensch nicht leben. Von einer Dysbakterie spricht man, wenn sich die Bakterienflora auf eine unerwünschte Weise verändert. Zudem kann dieser Zustand krank machen. Allerdings entsteht eine Dysbakterie nicht aus heiterem Himmel. Damit das passiert, müssen ungünstige Voraussetzungen geschaffen worden sein.
Es gibt die gute und die böse Seite
Die Mikroorganismen werden gern in Gut und Böse unterteilt. Die Guten Bakterien heißen unter anderem Laktobakterien oder Bifidobakterien. Sie fallen unter die Kategorie Milchsäurebakterien. Bei der bösen Seite spricht man von pathogenen oder auch krankheitserregenden Mikroorganismen. Dabei kann es sich um sogenannte Fäulnisbakterien (Kolibakterien) handeln. Solche sorgen für ein Unwohlsein und lösen zudem eine Krankheit aus.
Wie entsteht eine Dysbakterie?
Bei einer Dysbakterie findet praktisch eine Zusammenarbeit von beiden Seiten der Bakterien statt. Was sich als äußerst nützlich erweist. Zum einen bekommen die Bakterienkulturen die dringend benötigten Nährstoffe und zum anderen liefern diese die lebensnotwendigen Bio-Wirkstoffe. Zum Beispiel das Vitamin B12 der Darmbakterien. Dennoch steckt in dieser Mikroorganismen-Kultur nicht nur nützliche, sondern mit unter krankheitserregende Bakterien. Im menschlichen Körper dominieren die guten Bakterien. Entsteht allerdings ein Ungleichgewicht zugunsten der krankheitserregenden, dann spricht man von einer Dysbakterie.
Welche Ursachen führen zu einer Dysbakterie?
Der Grund für eine Dysbakterie kann oft vielfältig sein. Generell stellen die Bakterienkulturen unterschiedliche Anforderung an ihre Umgebung. Mitunter kann eine Disharmonie entstehen. Eine große Rolle spielen der ph-Wert, das Nahrungsangebot, der Sauerstoffgehalt und zahlreiche Gifte. Entweder werden Bakterien begünstigt oder benachteiligt. Liegt ein geringer ph-Wert im Darm vor, dann haben die Kolibakterien ein leichtes Spiel. Diese Veränderungen werden durch falsche Ernährung oder durch die Einnahme von Antibiotika ausgelöst. Wird eine Zahn- bzw. Mundpflege falsch oder gar unzureichend durchgeführt, dann kann innerhalb der Mundhöhle eine Dysbakterie ausgelöst werden. Eine bakterielle Vaginose kann durch einen exzessiven Geschlechtsverkehr, übermäßige Vaginalhygiene, einem Fremdkörper oder auch Antibiotika entstehen.
Wie läuft eine Dysbakterie ab und welche Symptome können eintreten?
Ist eine Dysbakterie eingetreten, dann haben Sie mit schmerzhaften Blähungen oder massiven Verdauungsproblemen zu kämpfen. Findet die Dysbakterie im Darm statt, dann können unterschiedliche Ursachen dafür verantwortlich sein. Kolibakterien bilden gewisse Gift, die unter Umständen eine Verdauungsstörung hervorrufen können.
Hält die Dysbakterie länger an, dann kann die Darmschleimhaut in Mitleidenschaft gezogen. Des Weiteren verteilen sich die vorhanden Gifte weiter im Organismus. Eine Immunologe Gegenreaktion ist die Folge. Es können dadurch rheumatische Beschwerden, Entzündungen und Allergien sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Um eine genaue Diagnose zu erstellen sollte eine Stuhlprobe untersucht werden. Dies ist erforderlich, wenn Blähungen, Durchfall oder dauerhafte Infekte eintreten und die sich hartnäckig halten. Durch diese Probe kann man anhand von unverdauten Resten und den darin befindlichen Bakterien die Ursache für die Darmprobleme erkennen.
Wie wird eine Dysbakterie behandelt?
Wurde eine Dysbakterie eindeutig diagnostiziert, dann ist eine umfassende Darmsanierung notwendig. Ein Arbeitsgang wird den betroffenen Darm gründlich von dem Restballast reinigen. Dafür stehen verschiedene Mittel und Methoden zur Verfügung. Jedoch sollten diese an den individuellen Beschwerden angepasst werden. Es kommt durchaus vor, dass eine Anti-Pilzbehandlung zum Einsatz kommt. Diese Kur wird über mehrere Wochen vorgenommen. Generell dauert die Darmreinigung bei einer Dysbakterie über einige Wochen. Dabei werden Keime die Milchsäure bilden in einer hohen Konzentration verabreicht. Es handelt sich hierbei um Bifidobakterien sowie Lactobazillen.
Obendrein werden die physiologischen Bakterien mit Oligosacchariden (Kohlenhydraten) wie beispielsweise Oligofructose oder Inulin angefüttert. Damit soll die Vermehrung gefördert werden. In diesem Zeitraum findet eine tägliche Ernährung ausschließlich aus ballaststoffreicher sowie fettarmer Kost statt. Um die Darmwand von negativen Substanzen effizient zu reinigen, können Sie Flohsamenschalen verwenden. Diese werden in Wasser aufgelöst bis daraus winzige schwammartige Gebilde entstehen. Durch diese Mischung wird die Darmwand mittels sanften Drucks angeregt. Eine Darmbewegung, eine gewisse Peristaltik, lässt nicht lange auf sich warten. Der Inhalt vom Darm wird durch diese Methode beschleunigter ausgeschieden.
Kann eine Dysbakterie verhindert bzw. vorgebeugt werden?
Eine gesundheitsbewusste Lebensweise ist unabdingbar. Der Einsatz von Antibiotika sollte eher selten in Betracht gezogen werden. Damit Sie einer Dysbakterie vorbeugen können, ist eine ausgewogene Ernährung von Vorteil. Steigen Sie auf eine fettarme und ballaststoffreiche Kost um. Genießen Sie die Lebensmittel möglichst in einer naturbelassenen Form. Fertiggerichte oder gar Fast Food sollten Sie, wenn möglich, nicht auf Ihren Speiseplan stehen haben. Um eine bakterielle Vaginose zu vermeiden sollte auf eine übertriebene Hygiene im Vaginalbereich verzichtet werden.
Natürlich sind ein Waschvorgang und die entsprechende Pflege notwendig, allerdings reicht hierfür Wasser und eine milde Seife zur Reinigung vollkommen aus. Stark parfümierte Lotionen sollte nicht verwendet werden. Mit einer regelmäßigen und sorgfältigen Zahn- und Mundhygiene beugen Sie einer Dysbakterie innerhalb der Mundhöhle vor.