Wärme Kälte Therapien
Schon seit Jahrhunderten weiß man, dass es eine positive Wirkung durch Wärme und Kälte bei Schmerzen oder speziellen Erkrankungen gibt. Bei einer Methode wird die Wärme und Kälte sogar zusammen genutzt – bei der Kneipptherapie. Die Kneipptherapie ist schon seit dem 19. Jahrhundert besonders im deutschsprachigen Raum bekannt.
Wärmetherapie
Die Wärmetherapie ist bekannt für die Behandlung von Schmerzen und für Erkrankungen, die nicht entzündlich sind. Außerdem wird sie auch bei Erkältungen, Grippe, Muskelverspannungen oder Unterleibsschmerzen angewendet. Eine Menge Behandlungsmethoden sorgen dafür, dass der Körper beziehungsweise ein bestimmter Bereich des Körpers, mit Wärme versorgt wird.
Zu den bekanntesten Wärmetherapieverfahren gehören:
- heiße Rolle
- Fango
- Naturmoor
- Rotlicht
- Heißluft
- Rotlicht
- Wickel
Kältetherapie
Die Kältetherapie auch Kryotherapie genannt ist ein Verfahren zur Anwendung von Kälte zu therapeutischen Zwecken. Sie wird hauptsächlich in der Traumatologie und der Rheumatologie angewendet. Ziel ist es, dem Gewebe Wärme zu entziehen und so den Schmerz zu verringern.
Die richtige Menge
Viele Menschen empfinden es als nützlich, sich zu wärmen oder abzukühlen. Sie sollten jedoch dabei beachten, dass hohe beziehungsweise niedrige Temperaturen bei einigen Erkrankungen nicht gut sind. In seltenen Fällen kann dies sogar schädlich wirken. Erkrankungen wie Krebserkrankungen, Epilepsie oder Erkrankungen der inneren Organe können gegen eine Wärmetherapie sprechen. Bei Harnwegsinfektionen, Regelschmerzen sowie bei entzündlichem Rheuma ist die Kältetherapie nicht geeignet. Bevor Sie eine Therapie anfangen, beraten Sie sich mit Ihrem Hausarzt oder mit Ihrem Apotheker. Dieser kann helfen, die richtige Methode, aber auch die Ursache für die Beschwerden und somit eine bessere Therapie zu finden. Bei Diabetikern und anderen Personen, wo das Temperaturempfinden gestört ist, sollte eine Behandlung nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Grundlagen
Die Voraussetzung ist, dass sich die Blutgefäße bei der Zufuhr von Wärme weiten und somit die Durchblutung gefördert wird. Durch dieses Verfahren können sich die Muskeln entspannen und die Nervenbahnen entlastet werden. Die Wärmereize werden durch die temperaturempfindlichen Nerven an das Schmerzzentrum weitergeleitet. Dadurch werden chemische Prozesse ausgelöst, die zusätzlich das Schmerzempfinden abdämmen können. Durch eine Wärmezufuhr wird die Produktion der Stresshormone angekurbelt und der Zellstoffwechsel wird angeregt. Die Kältetherapie ist deshalb nützlich, da sich die Blutgefäße bei Kälte zusammenziehen und somit die Muskeln angespannt werden. Sobald die Kälte nicht mehr vorhanden ist, entspannt sich die Muskulatur wieder und es entsteht für kurze Zeit ein Gefühl der Wärme. Die kälteempfindlichen Nerven geben ihre Informationen sehr viel schneller an das Gehirn weiter, dadurch wirkt Kälte oft schmerzlindernd.
Die Durchführung der verschiedenen Therapien
Es gibt verschiedene Methoden die Wärmetherapie durchzuführen. Die bekannteste Methode davon sind heiße Bäder. Die Bäder haben die Funktion, dem Körper mehr Wärme zuzuführen, dadurch wird das Immunsystem angeregt und die Körpertemperatur steigt. Die Änderung der Körpertemperatur unterstützt, den Körper dabei Krankheitserreger abzutöten. Bei der Wärmetherapie werden vor allem Substanzen wie Moor, Lehm und Erde, häufig in der Form von Packungen oder Wickeln genutzt. Schlammbäder oder Moorbäder werden für eine Ganzkörperbehandlung eingesetzt. Zur Verstärkung der Behandlung wird empfohlen, nach der Behandlung weitere 30 Minuten unter einer Decke zu verbringen. Bei der Kältetherapie werden Wechselbäder oder Wechselduschen bei 12 °C bis 15 °C empfohlen. Eine weitere Möglichkeit zum Beispiel wäre es barfuß durch Schnee oder Tau zu laufen. Der Wechsel zwischen warm und kalt ist im asiatischen Raum als Schwitzhütte bekannt, im Norden Europas wird dies Sauna genannt. Die Sauna ist für die Reinigung des Gewebes, die Abhärtung des Körpers und für das Training des Kreislaufes, der Muskulatur und des vegetativen Nervensystems zuständig.
Risiken und mögliche Komplikationen
Bei der Wärmetherapie besteht immer das Risiko, dass der Kreislauf überlastet wird und Beschwerden wie etwa Kopfschmerzen, Brechreiz bis hin zur Ohnmacht auftreten können. Wenn eines dieser Symptome auftreten sollte, bitte sofort den Körper mit kalten Güssen abkühlen. Vor einer Wärmetherapie sollten Diabetiker sich einen Rat vom Arzt holen, da bei dieser Erkrankung oft das Temperaturempfinden gestört sein kann. Bei einer Fehleinschätzung kann es zu Verbrennungen kommen. Die Wärmebehandlung sollte nicht bei Krankheiten wie Tuberkulose, Krebserkrankung, Epilepsie oder bei Entzündungen von inneren Organen durchgeführt werden, da es zur Verstärkung der Krankheit kommen könnte. Bei:
- einer Harnwegsinfektion,
- einer Reizblase,
- Ischiasbeschwerden,
- entzündlichen Rheuma,
- Menstruationsbeschwerden
ist hingegen die Kältetherapie nicht empfehlenswert.
Ebenso bei:
- Schwächezuständen,
- kalten Händen,
- Bluthochdruck,
- Herzstörungen,
- Vergrößerung der Schilddrüse und erhöhtem Augeninnendruck, sprich Glaukom.