Tai Chi: Eine harmonische Bewegungskunst aus China
Diese innere Kampfkunst namens Tai Chi Chuan stammt aus China. In Österreich ist sie meist unter der Bezeichnung Tai Chi bekannt. Vorrangig praktizieren Menschen diese hierzulande, um ihr Wohlbefinden zu steigern beziehungsweise zugunsten der Gesunderhaltung. Von Tai Chi Wellness über esoterische Ausläufer bis hin zu Selbstverteidigung existieren verschiedene Nuancen zur Anwendung von Tai Chi. Seit vielen Jahren gilt Tai Chi als wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Beispielsweise ist Tai Chi aus der Akupunktur nicht mehr wegzudenken.
Was beinhaltet Tai Chi?
Tai Chi beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten wie beispielsweise Meditation, Gesundheit oder Selbstverteidigung. Auch die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit kann mit Tai Chi begünstigt werden. Aufgrund der typischen Bewegungen wird schnell deutlich, dass Tai Chi zu einer Kampfkunst gehört. Besonders signifikant hierfür sind die unterschiedlichen Waffenformen.
Seit wann ist Tai Chi in Europa bekannt?
Ab den 70er Jahren hielt Tai Chi auch in europäischen Ländern Einzug. Seine Beliebtheit steigt zunehmend. Mittlerweile gibt es bereits eine ganze Generation an westlichen Schülern, die bei alten chinesischen Meistern lernten. Diese vertreten sie praktisch in Europa. In einigen Fällen unterrichten europäische Lehrer Tai Chi seit nunmehr 40 oder gar mehr Jahren. Teilweise nehmen diese an weltweiten Turnieren teil.
Welche Tai Chi Stile gibt es?
Tai Chi wird in zahlreiche Stile unterteil. Am bekanntesten sind der Chen-, Yang- und der Wu-Stil. Nach traditionellen Riten erfolgte die Namensgebung durch die jeweils praktizierenden Familien. Auch heute ist die Entwicklung verschiedener Tai Chi Stile noch nicht abgeschlossen. Immer wieder kommen neue Stilrichtungen hinzu.
Wo wird Tai Chi in Österreich angeboten?
Tai Chi Angebote gibt es nicht nur in speziellen Tai Chi Schulen oder Zentren. Mittlerweile bieten auch Universitäten, Fitnesszentren, Betriebssportgruppen oder Rehabilitationszentrum Tai Chi an.
Was wird für Tai Chi Übungen benötigt?
Tai Chi kann überall praktiziert werden. Der Vorteil dieser Bewegungskunst liegt darin, dass es nur sehr wenig Platz bedarf und keine spezielle Ausrüstung notwendig ist. Je nach Vorliebe eignen sich die Übungen für den Strand, Park oder auch für zu Hause.
Tai Chi stärkt körpereigene Selbstheilungskräfte
Diese einzigartige Bewegungskunst aus China ist durch drei Grundelemente geprägt. Tai Chi ist ganzheitlich, meditativ und traditionell. Durch ihren positiven Einfluss auf Lebensenergien kann mithilfe von Tai Chi Krankheiten vorgebeugt werden. Als Grundlage hierfür kommen entspannende und natürliche Übungsmethoden zum Einsatz. Diese eignen sich für jedes Lebensalter. Oft bezeichnen Menschen Tai Chi als Bewegungsmeditation, da diese sehr fließend und vor allem langsam ausgeführt werden. Traditionelle chinesische Körperübungen werden bei jedem Tai Chi Bewegungsprogramm praktiziert. Dadurch verbessert sich die Kondition und der Körper wird trainiert.
Gemäß der traditionellen chinesischen Medizin existiert im menschlichen Körper das sogenannte Chi, die Lebensenergie. Sie fließt in jedem Menschen. Sobald jedoch dieser energetische Fluss unterbrochen wird, besteht die Gefahr, dass Beschwerden oder Erkrankungen auftreten. Tai Chi Übungen zielen nun darauf ab, genau diesen Lebensfluss in Bewegung zu halten. Ein harmonischer Fluss wird angestrebt, um die menschliche Gesundheit aktiv und kontinuierlich zu fördern. Das Wichtigste jedoch ist es, die Tai Chi Übungen regelmäßig anzuwenden. Tägliche Übungseinheiten sind empfehlenswert. Nur so können die Selbstheilungskräfte nachhaltig gestärkt und angeregt werden. Auf geistiger Ebene beobachten Tai Chi Praktizierende eine zunehmende innere Gelassenheit, welche sich als Stress reduzierend auszeichnet. Der Vorteil der einzelnen Übungseinheiten besteht zudem darin, dass sie von jedem erlernbar sind. Erste Kontakte sollten jedoch dem Rat von Tai Chi Lehrern zur Folge ausschließlich unter adäquater und fachlich korrekter Anleitung erfolgen.
Tai Chi vereint Geist und Körper
Die einzelnen Tai Chi Übungen sind zwar sehr verschieden, ähneln sich jedoch insofern, als dass sie nie zwischen Körper und Geist trennen. Damit wirkt sich jede physische Übung auch auf der individuellen Bewusstseinsebene aus. Die gezielte Koordinierung von Bewusstsein, Bewegung und Atem strebt eine Harmonisierung der Lebensenergie auf unterschiedlichen Ebenen an.
Jede Tai Chi Übung enthält Bewegungen, die Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenke gleichermaßen beanspruchen. Während einer jeden Übungsphase befindet sich der Rücken in einer aufrechten, geraden Haltung. Dadurch erfolgt eine Dehnung der Wirbelsäule und eine damit verbundene Entlastung der Bandscheiben. Nicht zuletzt erfährt auch das Nervensystem einen positiven Einfluss aufgrund der rückenschonenden Haltung.
Weitere positive Effekte von Tai Chi auf:
- Ausgeglichenheit
- Ausdauer
- Durchblutung
- Gleichgewicht
- Gelenkigkeit
- Entspannung
- Konzentrationsfähigkeit
- positive Grundstimmung
- Kräftigung
- Stärkung der Sehnen
- Zufriedenheit
Welche Krankheiten lassen sich durch Tai Chi positiv beeinflussen?
Die langjährige Erfahrung von Tai Chi Lehrern zeigt, dass Tai Chi vor allem bei folgenden Krankheitsbildern eine lindernde Wirkung zeigt:
- Unruhe
- Tinnitus
- Stress in verschiedenen Lebensbereichen
- Skoliose
- Verspannungen
- Verdauungsstörungen
- Übergewicht (Adipositas)
- Schlafstörungen
- Rückenbeschwerden
- rheumatische Erkrankungen
- nervöse Störungen
- Nervenleiden
- Kniebeschwerden
- Kopfschmerzen, auch Migräne
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Asthma
- Gelenkbeschwerden
- Konzentrationsbeschwerden
- Arthritis
Tai Chi zur Therapie von Patienten mit Schlaganfall
In Hong Kong führten Wissenschaftler eine Studie mit älteren Personen, die vor Kurzem einen Schlaganfall erlitten durch. Während des sechsmonatigen Untersuchungszeitraums erhielten die bewegungseingeschränkten Senioren wöchentlich 60 Minuten Tai Chi Kurse unter Anleitung. Zudem praktizierten sie mindestens drei Stunden Tai Chi zu Hause. Nach Ablauf der Testphase wiesen die Tai Chi praktizierenden Teilnehmer eine signifikant verbesserte Koordinierung auf. Dadurch wurden mögliche Stürze aufgrund von Gleichgewichtsstörungen durch Schlaganfall vermieden. Die durchführenden Wissenschaftler betonten die Vorteile von Tai Chi durch ihre universelle Anwendung. Einerseits sind die Übungen sehr leicht zu erlernen. Gleichzeitig konnten die Teilnehmer einzelne Einheiten trotz existierender Bewegungseinschränkungen ohne Mühe praktizieren.