So gesund ist Radfahren
Fahrradfahren ist gesund, macht Spaß und setzt Glückshormone frei
Jetzt wo es wärmer wird gibt es keine Ausreden mehr – das Rad ist das gesündeste und umweltfreundlichste Fortbewegungsmittel. Machen Sie den Frühlingscheck und sich und Ihr Rad fit für viele schöne Ausfahrten. Jede kurze Strecke Radfahren bringt den Körper in Schwung. Wer sich für das Fahrrad als Fortbewegungsmittel entscheidet kräftigt ganz nebenbei Herz und Lunge, baut Kalorien und damit unnötige Fettpölsterchen ab, stärkt seine Muskeln und Gelenke und macht sich glücklich – schließlich fördert Sport die Ausschüttung diverser Glückshormone. Dass Radfahrer nebenbei noch Geld sparen und das Klima schützen sei einfach noch der Vollständigkeit halber erwähnt.
Radfahren – das Rundumprogramm für Ihre Gesundheit
Wer regelmäßig Rad fährt, senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt um rund 50%. Doch nicht nur der Blutkreislauf kommt in Schwung, auch Lunge, Gelenke und natürlich die Muskeln werden Ihnen regelmäßiges Radfahren danken. Wir haben uns die positiven Effekte des Radlens auf Ihre Gesundheit im Detail angesehen.
Herzmuskel, Herzkreislaufsystem und Atmungsorgane
Radfahren erhöht das Schlagvolumen des Herzens und stärkt seine Pumpleistung. Bei regelmäßigem Radlfahren sinkt die Belastung für Herz und Kreislauf und die Leistungsfähigkeit wird gesteigert. Auch unsere Blutgefäße profitieren da durch Bewegung Cholesterin, das die Blutgefäße verkalken lässt, abgebaut wird.
Der Herzmuskel will und muss aus vielerlei Gründen ständig trainiert werden. Auch die Durchblutung der Koronar-Arterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, wird durch das Treten in die Pedale positiv beeinflusst und der Stoffwechsel angeregt.
Wer Rad fährt muss regelmäßig atmen und seine Lunge gleichmäßig mit Sauerstoff füllen, um nicht außer Puste zu geraten. Dadurch wird die gesamte Atemmuskulatur gekräftigt und die Ventilation der Lunge optimiert. Das ist auch deshalb so gesund, weil man durch das regelmäßige Training Atemwegs-Infekten vorbeugt. Radfahren eignet sich übrigens auch für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie etwa Bronchitis oder COPD und regemäßige Radleinheiten sind – in moderater Form – wichtige Therapieergänzungen.
Muskulatur und Gelenke
Mit zunehmendem Alter verwandeln sich Muskeln in Fettgewebe. Ab dem 30. Lebensjahr verlieren so wir so alle zehn Jahre fünf Prozent unserer Muskelmasse und setzen Fettgewebe an sofern wir nicht gegensteuern. Radfahren ist eine einfache und ausgesprochen zielführende Methode um diesen Prozess zu verlangsamen. Nach nur zehn Minuten radfahren profitiert die gesamte Beinmuskulatur. Aber auch Bauch- und Rückenmuskulatur und damit die Rumpfstabilisation werden gestärkt. Nicht zuletzt profitieren Schulter und Armmuskulatur da sie den Lenker unter Kontrolle halten müssen.
Radfahren mobilisiert und ’schmiert‘ auch die Gelenke. Gerade Menschen in sitzenden Berufen brauchen dringend einen Bewegungsausgleich für die oft eingerosteten Knie, Schultern, Ellbogen und Hüften. Radfahren ist eine der gelenkschonendsten Sportarten überhaupt. Da das Körpergewicht bis zu 80% im Sattel liegt bewegen wir uns am Drahtesel ausgesprochen gelenkschonend.
So werden die Knorpel durch die regelmäßige ‚runde‘ Beinbewegung optimal mit Sauerstoff versorgt ohne sie zu belasten – ein großer Vorteil gegenüber dem Laufsport, der langfristig die Kniegelenke sehr stark beansprucht. Radfahren beugt so athritischen Krankheitsformen vor, und wird z.T. sogar therapeutisch für bereits vorhandene Arthrose an Knie- und Hüftgelenken empfohlen.
Doch Radfahren kräftigt nicht nur die Muskulatur, es trainiert im Rückenbereich auch die Bandscheiben und stabilisiert und stärkt die Stützmuskeln um die einzelnen Wirbelkörper. Das löst Verspannungen – vorausgesetzt, man sitzt richtig im Sattel. Doch dazu noch später.
Psyche und Gehirn
Wer regelmäßig Sport betreibt weiß es aus eigener Erfahrung: Bewegung macht glücklich, stressresistent und fördert unsere psychische Stabilität. Doch Radfahren kann noch mehr. Aufgrund der gleichmäßigen, zyklischen Bewegungsform sprechen manche Experten dieser Sportart fast meditative Eigenschaften zu. Fakt ist – wer regelmäßig radelt, wirkt und fühlt sich entspannter. Neben dem positiven Körpergefühl, dass mit Sport prinzipiell einhergeht, profitieren Radfahrer auch von der beruhigenden Wirkung der monotonen Bewegung und der Notwendigkeit achtsam zu sein.
Sollten Sie die Möglichkeit haben im Grünen zu radeln wirkt sich dieser sanfte Zwang zur Achtsamkeit natürlich doppelt positiv aus. Denn dass sich Bewegung an der frischen Luft, am Besten in der freien Natur, positiv auf unser Gefühlsleben auswirkt ist schon längst kein Geheimnis mehr.
Wann immer wir etwas Schönes sehen oder erfahren, setzen wir Dopamin frei – das Hormon, das gemeinhin als eines der wichtigsten Glückshormone gilt. Und wir kennen niemanden, der sich nicht an den Wundern der schönen Natur erfreuen kann.
Aber es kommt noch besser: wenn wir uns für etwas so richtig begeistern – z.B. für blühende Bäumen im Frühling – verwandelt unser Gehirn dieses Dopamin dann optimalerweise auch noch in den ‚Euphoriestoff‘ Noradrenalin um. Das wiederum steigert unsere Motivation und unsere Aufmerksamkeit und führt zu einer Erhöhung der geistigen Leistungsbereitschaft.
Hinzu kommt, dass bei allen Ausdaueraktivitäten schon nach einer halben Stunde Endorphin und Adrenalin ausgeschüttet werden. Weitere Hormonmotoren, die unser Wohlbefinden steigern.
Last but not least: Durchs Radfahren werden auch Balancegefühl und Koordinationsfähigkeit trainiert. So beugt man durch regelmäßiges in die Pedale treten ganz nebenbei der im Alter größer werdenden Sturzgefahr vor. All diese positiven Effekte erzielt man übrigens schon wenn man mindestens zweimal wöchentlich 30 Minuten am Drahtesel sitzt.
Richtig radeln
Doch auch beim Radfahren kann man einiges ‚falsch machen‘. Viele Menschen sind entweder nicht richtig ausgerüstet, haben ein für ihre Verhältnisse nicht optimal eingestelltes Fahrrad oder fahren ohne Helm.
Hier ein paar Tipps, um Ihre Sicherheit und Gesundheit zu schützen:
- Der Winkel zwischen Oberkörper und Oberarm sollte 90 Grad betragen
- Sattel richtig einstellen: die richtige Sitzposition ist essentiell!
- Überprüfen Sie regelmäßig Bremsen und Licht
- Investieren Sie in einen guten Helm und die richtige Kleidung
- Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitszufuhr – eine Trinkflasche sollte immer in Griffnähe sein
- Wenn Sie länger keinen Sport getrieben haben: Vorabcheck beim Arzt
Fazit: Ob Mountainbiken, gemütlich in der Ebene oder als Fortbewegungsmittel in der Stadt: Radfahren ist gesund, umweltfreundlich und für wirklich fast jedermann geeignet. Denn auch wer nicht 100% fit ist kann z.B. durch die Nutzung eines E-Bikes Steigungen und damit übermäßige Anstrengung vermeiden. Der zunehmende Ausbau der Radwege in der Stadt trägt das Seine dazu bei, dass es keine Ausreden mehr gibt um den Drahtesel nicht auch im Alltag zu nutzen.
Linktipps
– Fahrradfahren für den Rücken
– Arthrose – Was tun, wenn die Gelenke schmerzen?
– E-Bikes und Segways – Fortbewegungsmittel der Zukunft?
– Gesundheitstipps für Pedalritter