Superfood Kokoszucker
Süße Alternative
Seitdem die schädlichen Auswirkungen von Zucker und fruktosehaltigem Zuckersirup immer bekannter werden, wenden sich die bewussten Konsumenten vermehrt natürlichen Alternativen zu. Eine davon, die in den letzten Jahren deutlich an Popularität gewonnen hat, ist Kokoszucker. Dieser ist nicht nur nahrhafter als der raffinierte weiße Zucker, sondern verfügt auch über einen niedrigeren glykämischen Index. Kokoszucker zeichnet sich durch eine subtile Süße aus, fast wie brauner Zucker, aber mit einem leichten Hauch von Karamell. Farbe und Geschmack variieren jedoch je nach Erntesaison und Reduktion.
So wird Kokoszucker gewonnen
Kokoszucker ist ein Zucker, der aus dem Saft der Knospen der Kokospalme hergestellt wird. Bereits seit Jahrtausenden wird er als traditionelles Süßungsmittel in den süd- und südostasiatischen Regionen eingesetzt, in denen die Kokospalme in großen Mengen wächst.
Die weltweit größten Hersteller von Kokoszucker sind die Philippinen und Indonesien. In einigen Regionen, vor allem in Thailand, werden die Begriffe „Kokoszucker“ und „Palmzucker“ oft synonym verwendet. Allerdings unterscheiden sich beide in Geschmack, Textur und Produktion. Kokoszucker kommt in Kristall- oder Granulatform, fest oder flüssig.
Der Herstellungsprozess ist im Wesentlichen ein zweistufiges Verfahren. Er beginnt mit der Ernte bei der die Blüten von einer Kokospalme geklopft werden. Die Bauern machen einen Schnitt in den Blütenkolben, aus dem der Saft hinausläuft. Dieser wird dann in Bambus-Containern gesammelt, in große Töpfe gefüllt und bei mäßigen Temperaturen erhitzt, um die Flüssigkeit verdampfen zu lassen.
Der Saft ist durchsichtig und besteht zu etwa 80% aus Wasser. Während das Wasser verdampft, beginnt sich die Flüssigkeit zu einer sirupartige Substanz zu verdicken. Diese wird entweder weiter zu Kristallen reduziert oder zu einer Paste verarbeitet.
Kokoszucker ist nährstoffreicher
Kokoszucker verfügt über mehr Vitamine und Mineralien als der handelsübliche weiße Zucker. Er enthält Spurenmengen von Vitamin C, Kalium, Phosphor, Magnesium, Calcium, Zink, Eisen und Kupfer. Kokoszucker liefert auch geringe Mengen an pflanzlichen Nährstoffen, wie Polyphenole, Flavonoide, Anthocyane und Antioxidantien. Auch ist dort das B-Vitamin Inositol zu finden, welches das Glücksgefühl steigert.
Kokoszucker und der glykämische Index
Kokoszucker ist besonders aufgrund seines niedrigen glykämischen Indexes ein beliebtes Süßungsmittel. Der glykämische Index misst die Wirkung von Kohlenhydraten auf den Blutzucker.
Ein niedriger Wert ist förderlich für das Wohlbefinden, da er einen langsamen, gleichmäßigen statt eines rapiden Anstiegs des Blutzuckerspiegels hervorruft. Kokoszucker erreicht lediglich eine 35 auf diesem Index, während normaler weißer Zucker Zahlen zwischen 60 und 75 erreicht.
Nahrungsmittel mit einem hohem Glykämischen Index führen führen dazu, dass der Blutzuckerspiegel rasant ansteigt, was im schlimmsten Fall einen Zuckerschock und den anschließenden Absturz auslösen kann. Ein schneller Anstieg des Blutzuckergehalts kann auch ein Ansteigen des Insulinspiegels herbeiführen, was besonders für Diabetiker schwerwiegende Folgen haben kann. H
ohe Blutzuckerwerte lassen die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse auf Hochtouren arbeiten, damit die Insulinausschüttung vorangetrieben wird.
Dadurch wird die Bauchspeicheldrüse auf Dauer überlastet. Die Folgen sind Diabetes Typ 2, Hypoglykämie und Insulinrestistenz. Wird nach dem Verzehr eine Lebensmittels mit einem hohen glykämischen Index eine große Menge an Insulin ausgeschüttet, sinkt der Blutzuckerwert kurz danach auf ein Minimum.
Dadurch entstehen ein neues Hungergefühl und eine Achterbahnfahrt des Blutzuckers, die dafür sorgen, dass man im Laufe des Tages mehr ist und auf Dauer an Gewicht zunimmt. Kokoszucker verhindert dies oder mildert den Effekt zumindest ab.
Weniger Fruktose bedeutet weniger Fett
Fruktose ist eine Art von Zucker, die der Körper schnell in Fett umwandelt. Nur in der Leber kann Fruktose aufgespalten werden, wobei Triglycerid entsteht – eine Form von Fett. Abgesehen von frischem Obst sollten daher nicht zu große Mengen an Fruktose aufgenommen werden. Süßungsmittel wie Agavennektar enthalten bis zu 90 Prozent Fruktose, Kokoszucker hingegen nur etwa 45 Prozent, was es zu einer weitaus gesünderen Option macht.
Der umweltfreundliche Süßstoff
Kokoszucker ist einer der nachhaltigsten Süßstoffe der Welt. Die Pflanzen kommen mit minimalen Mengen an Wasser und Treibstoff aus, vor allem im Vergleich zum Zuckerrohranbau, und sind für bis zu 20 Jahre produktiv. Kokoszucker enthält keine künstlichen Zusätze und wird in keiner Weise chemisch verändert.
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