Sellerieblätter für die Gesundheit – Nicht für die Mülltonne!
Sellerieblätter landen oft bereits in der Gemüseabteilung auf dem Müll. Wer hätte gedacht, dass in den Blättern dieses Gemüses wertvolle Inhaltsstoffe stecken? Dieser Beitrag verrät, warum Sellerieblätter den Namen Superfood verdienen, ab sofort in jeden Smoothie gehören und in die Kategorie der Heilpflanzen passen.
Alles über Sellerieblätter
Staudensellerie und Stangensellerie gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler. Der echte Sellerie (Apium graveolens) wird in Österreich und anderen Gebieten Europas am Häufigsten zum Verzehr als auch in der Naturheilkunde verwendet. Historischen Dokumenten zur Folge stammt diese Art aus den Mittelmeerländern, wo er erstmalig in Quellen des 17. Jahrhunderts beschrieben wurde. Zum Anbau von Sellerie in Österreich empfiehlt es sich die Aussaat bereits im Januar vorzunehmen, um dieses Gemüse ab Mai ernten zu können. Insgesamt existieren über 30 verschiedene Selleriearten
Sind Sellerieblätter gesund?
Sellerieblätter der Staudensellerie und Knollensellerie enthalten unheimlich viele Ballaststoffe. Zudem zeichnen sich die grünen, zart riechenden Blätter durch einen hohen Anteil an Antioxidantien, Bitterstoffe, Calcium, Eisen Magnesium, Phytohormone, Beta-Carotine als auch Vitaminen (B, C, E) aus.
Sellerieblätter enthalten auch viele Polyphenole wie Flavonoide, Furocumarine, Phytosterine und Phenolsäure. Auch ätherische Öle, darunter vorrangig Terpene, kommen in Sellerieblättern vor.
Alles in allem eine gesunde Mischung, die sich beispielsweise bei rheumatischen oder Magenbeschwerden bewährt. Zudem stärkt das Calcium in Sellerie Zähne und Knochen. Auch Haut und Haare profitieren nachhaltig von den wertvollen Inhaltsstoffen. Nicht zuletzt neutralisiert die nährhafte Mischung auch überschüssige Magensäure.
Sellerieblätter zubereiten und abwechslungsreich genießen
Alle Pflanzenteile der Sellerie eignen sich zur Verarbeitung. Vorrangig kommen Sellerieblätter als Gemüsebeilage zum Einsatz. Gleichzeitig sind die Blätter der Sellerie auch als Tee, Saft oder Extrakt erhältlich. Selleriesaft kann entweder selbst hergestellt oder im Bioladen gekauft werden. Unabhängig von der Verwendung von Sellerieblättern ist es empfehlenswert, das Gemüse stets direkt vor der Weiterverarbeitung zu schneiden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass wertvolle Flavonoide verloren gehen.
- Smoothie
- Gemüsesuppe (Suppeneinlage)
- Gemüsebeilage
Saft aus Sellerie
Für die Zubereitung von Saft aus Sellerieblättern werden diese gemeinsam mit den restlichen Pflanzenteilen in eine Saftpresse gegeben. Seine Wirkung entfaltet Sellerie vor allem dann, wenn er dreimal täglich als Saft in Rohkostqualität (á 100 Milliliter) getrunken wird. Ernährungsexperten empfehlen, diese Kur mit Sellerie circa drei bis vier Mal jährlich für jeweils sieben Tage hintereinander durchzuführen.
Medizinische Anwendungsmöglichkeiten
Sellerieblätter gegen zu viel Magensäure
Gegen Beschwerden dieser Art werden eine Handvoll Sellerieblätter zerschnitten und in einem Liter kaltem Wasser kurz aufgekocht. Danach muss der Tee aus Sellerieblättern fünf Minuten abgedeckt ziehen. Im Anschluss daran wird der Sud durch ein Sieb gegossen und ungesüßt nach allen drei Hauptmahlzeiten lauwarm genossen.
Kompressen mit Sellerieblättern
Sellerieblätter eignen sich als Auflage bei allen Formen von Harnwegserkrankungen. Hierzu werden Wurzeln und Blätter der Sellerie in einem Wein-Wasser-Gemisch gekocht. Sobald sich eine breiartige Masse bildet, alles vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Den ausgekühlten Brei auf ein Baumwolltuch aufgetragen und für circa 30 bis 60 Minuten direkt auf den Unterbauch legen.
Sellerieblätter machen clever und steigern Konzentration
Die Inhaltsstoffe von Sellerie stärken wichtige Funktionen von Gehirn und Nervenzellen. Dadurch steigert sich die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Beispielsweise nutzt ayurvedische Mediziner die fabelhafte Wirkung von Sellerieblättern bei Altersbeschwerden neurologischer Art. Beispielsweise bewährt sich die Anwendung von Sellerieblättern gegen Demenz oder Alzheimer.
Sellerieblätter gegen Krebs
Alle Selleriearten enthalten viel Apigenin, ein Flavonoid. Klinische Studien zeigen, dass dieser Stoff das Wachstum verschiedener Krebszellen in Lungen, Brust und Darm stoppt. Weitere Studienergebnisse zeigen, dass mithilfe von Sellerieblättern auch das Abtöten von Tumorzellen initiiert wird. Hierbei wird die Versorgung bestimmter Blutgefäße unterbrochen, wodurch die Krebszellen keine Nährstoffgrundlage mehr haben und sich verabschieden müssen.
Sellerieblätter steigern Potenz
Die ätherischen Öle, insulinähnliche Hormonstoffe und Bitterstoffe der Sellerieblätter wirken hauptsächlich auf neuronaler Ebene. Potenzstörungen (erektile Dysfunktionen) entstehen meist aufgrund psychischer Probleme. Nur in seltenen Fällen hängen sie unmittelbar mit physischen Ursachen zusammen.
Hinzu kommt, dass die Erektion beim Mann durch bestimmte Areale im Gehirn gesteuert ist. Sobald diese Ebenen nicht mehr richtig funktionieren, wird die Erektionsfähigkeit ungünstig beeinflusst.
Sellerieblätter trocknen: Selleriesalz selbst herstellen
Die Sellerieblätter von Stauden- und Knollensellerie können bis in den frühen Herbst geerntet und getrocknet werden. Im ersten Schritt sind diese unter kaltem Wasser zu reinigen und anschließend für ein paar Minuten bei 60 Grad im Backofen beziehungsweise Dörrautomat zu trocknen.
Tipp: Es empfiehlt sich, die Blätter vorher klein zu schneiden und von den Selleriestängeln zu lösen.
Nach dem Trocknen Sellerieblätter mit etwas grobkörnigem Meersalz oder Himalaja Salz vermengen. Für die gesamten Blätter einer Sellerie genügt circa ein halber Teelöffel grobes Salz. Mithilfe einer Kaffeemühle oder Ähnlichem wird das Gemisch anschließend zu Pulver vermahlen.
In Schraubgläsern dunkel aufbewahrt hält sich das Selleriesalz bis zu zwei Jahren. Salz aus Sellerieblättern empfiehlt sich zum Würzen von Butterbroten, Suppen sowie Gemüse- oder Kartoffelgerichten.
Sellerieblätter: Immunsystem stärkend
In den Blättern von Sellerie sind große Mengen an Terpenen, den sogenannten ätherischen Senfölen enthalten. Diese zeichnen sich durch ihre antivirale, antibakterielle als auch antimykotische Wirkungsweise aus. Ein Genuss von Sellerieblättern dient der Desinfektion der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt beziehungsweise des Mund-Rachenraums. Gleichzeitig beugt der Genuss von Sellerieblättern der Entstehung von Entzündungen vor, die als Ursache von Arthritis oder anderen Erkrankungen gelten.
Der Genuss von Sellerieblättern kurbelt zudem die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron an. Gleichzeitig fördert das Calcium die Durchblutung der Blutgefäßen – auch im Genitalbereich. Dies begünstigt die Erektionsfähigkeit.
Nicht zuletzt stärken alle B-Vitamine der Sellerieblätter die Nerven und dienen als hochwertige Energielieferanten. Bereits seit dem Mittelalter ist der lustfördernde Effekt von Sellerie bekannt. Aus diesem Grund erfolgte der Anbau dieses Gemüses bis weit ins 18. Jahrhundert hinein ausschließlich in Klostergärten. Damit sollte Unkeuschheit, bedingt durch zuviel Sellerieverzehr, vermieden werden.
Sellerieblätter kaufen und aufbewahren
Selleriestauden und Sellerieknollen erhält man so gut wie überall. Achten Sie beim Kauf auf naturnahen Anbau und verarbeiten Sie das Gemüse baldmöglichst. In Frischhaltefolie verpackt halten Sellerieblätter und -knollen beziehungsweise Stangen circa fünf Tage im Gemüsefach des Kühlschranks. Bananen, Avocados oder Äpfel nicht in unmittelbarer Nähe aufbewahren, da diese den Verfall von Sellerie beschleunigen.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Personen mit Nierenleiden oder schwangere Frauen sollten auf übermässigen Genuss von Sellerieblättern verzichten. Zudem sollten Personen, die zu Allergien neigen, Sellerieblätter und -knollen meiden. Annähernd 40 Prozent aller bekannten Allergien stehen in Zusammenhang mit Sellerie.
Linktipps
– Heilpflanzenlexikon: Sellerie
– Die richtige Ernährung bei Osteoporose
– Kaliummangel: Ursache, Diagnose, Behandlung
– Flavonoide: Zuverlässiger Schutz vor ungünstigen Umwelteinflüssen
– Superfood Karotte