Lycopin – der gesunde rote Farbstoff der Tomaten
Über Tomaten, Pizza, Pasta & Co.
Lycopin (Leukopin) gilt als roter Farbstoff unter den sekundären Pflanzenstoffen. Zahlreiche Obst- und Gemüsesorten verdanken ihre Färbung diesem Carotinoid. Lycopin wurde 1873 entdeckt. Seine gesundheitsförderndes Potenzial wurde jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Was ist Lycopin?
Lycopin gehört in die Gruppe der Carotinoide (Xanthophylle). Es handelt sich um einen fettlöslichen sekundären Pflanzenstoff, welcher für die Rotfärbung von Obst und Gemüse verantwortlich ist. In der Industrie wird der Lebensmittelfarbstoff mit E 160d gekennzeichnet. Aufgrund seiner stark antioxidativen Wirkung gehört zur Gruppe der Radikalfänger (Antioxidantien).
Wo ist Lycopin enthalten?
Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, Lycopin selbst herzustellen. Entsprechend folgt die Aufnahme über Lebensmittel. Zu den wichtigsten Quellen Lycopins gehören verarbeitete beziehungsweise gekochte Produkte aus Tomaten. Hierzu zählt Tomatensaft, Spaghetti Soße, Ketchup oder Pizza Soße. 85 Prozent der gesamten Zufuhr Lycopins erfolgen über die Aufnahme dieser roten Köstlichkeiten:
- Reife Tomaten (3,9 – 5,6 mg pro 100 g)
- Konzentriertes Tomatenmark (62 mg pro 100 g)
Darüber hinaus weisen andere Produkte als auch Obst- und Gemüsesorten einen hohen Anteil an Lycopin auf:
- Aprikosen
- Blutorange
- rosa Grapefruit
- Guave
- Papaya
- Wassermelone
Besondere Zubereitung von Tomaten
Aufgrund der niedrigen Bioverfügbarkeit im rohen, unverarbeiteten Zustand ist es empfehlenswert, Tomaten in verarbeiteter Form zu genießen. Studien zeigten, dass mithilfe von Wärme circa 2,5 bis 3,8 Mal mehr Lycopin freigesetzt wird. Die bedeutet, dass erwärmte Tomaten vorteilhafter für den Menschen sind.
Als Carotinoid ist auch Lycopin festlöslich. Entsprechend ist es gut, Tomaten mit etwas Fett beziehungsweise Öl zu verzehren.
Untersuchungen zeigen, dass Tomatengerichte einen Anteil von mindestens fünf bis zehn Gramm Fett aufweisen müssen, damit der Körper Lycopin im ganzen Maß aufnehmen kann. Genau Angaben liegen ähnlich wie bei anderen sekundären Pflanzenstoffen auch hier noch nicht vor.
Aufnahme von Lycopin gehemmt
Verschiedene Substanzen hemmen die Aufnahme von Lycopin. Zu diesen zählen beispielsweise Ballaststoffe, wie sie beispielsweise in Früchten in Form von Pektinen enthalten sind. Auch hohe Dosierungen an Beta-Carotin hemmt die Aufnahme von Lycopin. Entsprechend ist es empfehlenswert auf die Kombination von Tomaten mit Karotten zu verzichten.
Wie wird der Lycopin Spiegel im Körper beeinflusst?
Neben den oben aufgeführten positiven oder negativen Wechselwirkungen zwischen Lycopinen und anderen Substanzen gibt es noch andere Faktoren, die den Lycopin Spiegel stark beeinflussen:
- Nikotin
- Alkohol
- Stress
- Sehr ausgedehnte Sonnenbäder
Diese Stressfaktoren bringen freie Radikale in den menschlichen Organismus ein. Da Lycopin diese aufgrund seiner antioxidativen Wirkung vernichtet, sinkt der Lycopin Spiegel.
Wie viel Lycopin benötigt der Mensch täglich?
Auf internationaler Ebene liegen unterschiedliche Studienergebnisse vor. Aktuell wird eine durchschnittliche tägliche Aufnahme von circa 4,1 mg Lycopin empfohlen. Während der Verdauung resorbiert der Darm je nach Gesundheitszustand des Menschen, aber auch in Abhängigkeit der Verarbeitung des jeweiligen Lebensmittels zwischen 10 und 30 Prozent des zugeführten Lycopins. Im Hoden als auch den Nebennieren liegt die höchste Konzentration diese sekundären Pflanzenstoffes vor.
Welche Wirkung hat Lycopin?
Die Wirkungsweise dieses Carotinoids wird immer wieder diskutiert. Forscher gehen davon aus, dass Lycopin als Antioxidans wirkt und entsprechend der Prävention verschiedener Krankheiten dient. Es wird vermutet, Lycopin dient der Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch Prostatakrebs.
Zudem wirkt sich Lycopin günstig auf den Cholesterinspiegel aus. Der sekundäre Pflanzenstoff eignet sich zur nicht medikamentösen Senkung des LDL-Cholesterins. In diesem Zusammenhang untersuchen Studien die antidiabetische Wirkung Lycopin durch seine blutdrucksenkende Eigenschaft.
Aktuelle Forschungsergebnisse berichten über die positive Wirkung von Lycopin bei der Prävention von:
- Augenerkrankungen
- Hautkrebs
- Osteoporose
- Unfruchtbarkeit beim Mann
- Prostatakrebs
- Brustkrebs bei der Frau
- Gebärmutterschleimhautkrebs
- Zudem liegt ein weiterer Fokus auf der Prävention von Demenz durch den kontinuierlichen Verzehr von Lycopin.
Wann tritt ein Lycopin Mangel auf?
Eine unzureichende Zufuhr des sekundären Pflanzenstoffes zieht einen Lypocin Mangel nach sich. Diese Mangelernährung enthält wenig Obst und Gemüse. Da Lypocin jedoch in zahlreichen anderen Lebensmitteln enthalten ist, wie beispielsweise Pasta Soße, tritt ein Lypocin Mangel meist nur bei akuten Störungsbildern wie Bulimie beziehungsweise Magersucht auf. Auch eine einseitige Ernährung, Fastenkuren oder Diäten können einen Mangel verursachen. Nicht zuletzt führt die isolierte Aufnahme dieses sekundären Pflanzenstoffes oft zu einem Lypocin Mangel.
Damit Lypocin seine Wirkung voll und ganz ausbreiten kann, müssen gewisse Mengen an Fett zeitgleich mit aufgenommen werden. Ist dies nicht der Fall, kann es trotz eine Ernährungsweise mit großen Mengen an Lypocin zu einer starken Unterversorgung kommen.
Chronischer Stress in Form von Schlafmangel, starker Konsum von Genussmitteln wie Tabak oder Alkohol bar auch verschiedene Krankheiten verursachen eine Lypocin Mangel. In diesen Fällen ist es notwendig, für einen unbedingten Ausgleich mithilfe einer ausgewogenen Ernährung zu sorgen.
Woran ist ein Lycopin Mangel zu erkennen?
Sollte ein Mangel an diesem Pflanzenstoff im Organismus vorliegen, treten typische Symptome auf.
- Hautveränderungen: Blässe, frühzeitige Faltenbildung, Pigmentstörungen, gehäuftes Auftreten von Sonnenbränden, verminderte Wundheilung
- Erhöhtes Auftreten von Krankheiten: Lycopin dient der Prävention von Krankheiten wie Diabetes mellitus, Störungen des Herzens, Osteoporose, Unfruchtbarkeit, Krebs. Entstehen diese, kann ein Lycopin Mangel vorliegen.
- Stark verringerte Leistungsfähigkeit: Lycopin schützt den Körper vor ungünstigen Einflüssen wie beispielweise freien Radikalen. Liegt ein Lycopin Mangel vor, ist dieser Zellschutz nicht mehr gegeben. Der Körper wird anfälliger. Die ist bemerkbar durch Schwäche, Antriebslosigkeit als auch einer verminderten Leistungsfähigkeit.
Linktipps:
– Tomatensaft auf der Reise
– Lycopin: Paradeiser gegen Prostatakrebs