Ketogene Diät
Die Ketogene Diät gehört zu den Low Carb Diäten, was bedeutet, dass wenig oder keine Kohlehydrate zugeführt werden. Stattdessen gibt es viel Fett und Proteine. Diese Ernährungsform praktizieren gerne Sportler oder Menschen, bei denen andere Diätformen wenig Erfolg gezeigt haben. Der komplette Verzicht auf kohlenhydratreiche Nahrungsmittel ist in der heutigen Zeit nicht einfach und erfordert ein hohes Maß an Disziplin. Die Ketogene Diät wird jedoch auch als Therapiemittel bei Epilepsie oder Krebserkrankungen eingesetzt. Dann muss ein genauer Ernährungsplan vom behandelnden Arzt zusammengestellt werden, bei dem Körpergewicht und Alter zur Berechnung des individuellen Energiebedarfs herangezogen werden.
Ketogene Diät – eine extreme Form der Low Carb Diäten
Low Carb Diäten wurden in den letzten Jahren sehr populär, da einige Stars und Sternchen darauf schworen mit viel Fleisch und Fett, dafür aber mit wenig oder kaum Kohlenhydraten einige überflüssigen Pfunde zu verlieren. Diese radikale Form der Ernährung bringt zwar schnelle Erfolge auf der Waage, ist jedoch nicht für jeden geeignet. Die Ketogene Diät ist eine extreme Form der kohlenhydratarmen Ernährung. Ihren Namen trägt sie, weil durch dies Ernährungsweise ein Zustand im Körper auftritt, der „Ketose“ genannt wird. Der Speiseplan der ketogenen Diät enthält kaum oder gar keine Kohlenhydrate, dafür jedoch 50 bis 80 Prozent Fette, die natürlich hochwertig sein sollten, und 20 bis 50 Prozent Proteine. Hunger tritt während der Diät kaum auf, da man genug essen darf. Die bekannteste Diät dieser Form ist die „Atkins Diät“, die seit den 1990-er Jahren Schlagzeilen machte.
Was bedeutet Ketose?
Unser Körper braucht, um die wichtigsten Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, in der Regel eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten. Im Besonderen braucht das Gehirn normalerweise Kohlenhydraten als Energielieferant, da es nicht mit Fetten oder Proteinen versorgt werden kann. Bekommt der Körper keine Kohlenhydrate aus der Nahrung, greift er zunächst auf seine gespeicherten Glykogenvorräte zu, sind diese aufgebraucht, verändert sich der Stoffwechsel und stellt sich auf ein Notprogramm um. Ab diesem Zeitpunkt geschieht in der Leber die Umwandlung von Fetten in Ketokörper oder Ketonkörper, welche wie ein Ersatz für die fehlenden Kohlenhydrate fungieren und dem Körper Energie liefern. Dieser Zustand, also die Ketose, wird durch die besondere Ernährungsweise der Ketogenen Diät bewusst ausgelöst.
So funktioniert die Ketogene Diät
Um die Ketogene Diät effektiv anzuwenden, muss der tägliche Kalorienbedarf bekannt sein, der sich durch Alter, Gewicht und Tätigkeit errechnet. Trotz der vielen Fette darf der tägliche Kalorienbedarf nicht überschritten werden, wenn man durch diese Diät abnehmen möchte, sondern unter dem Strich muss ein Defizit der benötigten Kalorien gehalten werden. Um das Verhältnis der Nährstoffe zu berechnen, nimmt man die Formel der „ketogenen Ratio“. Diese lautet 4:1, was bedeutet, dass ca. 80 % des täglichen Kalorienbedarfs aus Fetten bestehen sollte und die restlichen 20 % aus Proteinen (und evtl. Kohlenhydraten, je nachdem, wie extrem man die Diät durchführen möchte). Eine durchschnittliche Kalorienzufuhr von 1800 kcal pro Tag setzt sich also aus 1440 kcal Fett und 360 kcal Proteinen (und Kohlenhydraten) zusammen. Das sind 160 g Fett (da 1 g Fett ca. 9,3 kcal hat) und 60 g Proteine und 30 g Kohlenhydrate (beide ca. 4,1 kcal pro Gramm).
Was darf ich essen bei der Ketogenen Diät?
Der Fettanteil bei der Ketogenen Diät wird durch Fleisch, Fisch, Käse, Quark, Eier, Nüsse und hochwertige Öle zugeführt. Der geringe Kohlenhydratanteil kann durch Gemüse, welches bei wenigen Kalorien eine hohe Dichte hat, zugeführt werden. Bei Nüssen sollte man auf die Sorte achten, da manche einen hohen Kohlenhydratanteil haben. Ein Zeitraum von ca. 3 Monaten, in denen die Kohlenhydratmenge nach und nach wieder erhöht wird, gilt als guter Zeitraum, um den Stoffwechsel so umzustellen, dass auch danach das erreichte Gewicht gehalten werden kann.
Die Ketogene Diät bei Epilepsie und Krebs
Laut einigen medizinischen Forschungsarbeiten, können die Anfälle bei Epilepsie Patienten durch Umstellung auf eine Ketogene Ernährungsform drastisch reduziert werden. Ebenso sah man schon einige Erfolge, wenn die Ketogene Diät als Begleittherapie bei Krebserkrankungen durchgeführt wurde. Krebszellen brauchen vermehrt Glukose zur Energiegewinnung. Dadurch, dass bei der Ketogenen Diät kaum mehr Kohlenhydrate zugeführt werden, werden die Krebszellen ausgehungert. Bei zwei Mädchen, die vor ca. zehn Jahren durch ketogene Kost ernährt wurden, konnte man den Stillstand ihrer Hirntumore erreichen.