Kaliummangel – Diagnose, Ursache und Behandlung
Kaliummangel tritt vorranging im fortgeschrittenen Lebensalter auf. Die Ursachen basieren auf verschiedenen Faktoren. Unter anderem gelten einige Medikamente für Senioren als auslösende Elemente. Abgesehen von einer fachärztlichen Behandlung kann Kaliummangel mithilfe einer ausgewogenen und frischen Ernährungsweise gezielt ausgeglichen werden.
Was ist Kaliummangel?
Eine niedrige Kaliumkonzentration im Blut wird als Mangel bezeichnet. Dabei handelt es sich bei Kalium (Potassium) um einen wichtigen Mineralstoff, der für eine vielseitige Bedeutung in den Körperzellen selbst hat. Sportler nutzen diesen Stoff beispielsweise in Energiegetränken. Vorrangig ist Kalium im Zellinneren zu finden. Außerhalb von Zellen weist Kalium lediglich geringe Konzentrationen auf. Für eine gesunde Körperfunktion ist dieses natürliche Ungleichgewicht der Potassiumkonzentration unbedingt notwendig. So steuert dieser Mineralstoff beispielsweise in direkter Kooperation mit Natrium den körpereigenen Wasserhaushalt.
Gleichzeitig dient Kalium der direkten Weiterleitung bestimmter Impulse in allen Muskel- als auch Nervenzellen. Eine sehr wichtige Rolle spielt Potassium für die reibungslosen Abläufe in den Herzmuskelzellen selbst. Nicht zuletzt ist Kalium für die Aktivität verschiedenster Enzyme als auch für einen kontinuierlichen Abbau von Proteinen notwendig. Nicht zuletzt ist dieser Mineralstoffe bei der Umwandlung von Kohlenhydraten in Glucose wesentlich beteiligt.
Wodurch entsteht Kaliummangel?
Normalerweise wird Kaliummangel kaum thematisiert, da mithilfe einer ausgewogenen Ernährung der tägliche Bedarf an Kalium effizient gedeckt wird. Überschüssige Anteile werden über körpereigene Prozesse ausgeschieden. Der Vorteil dieses Mineralstoffes liegt darin, dass er in zahlreichen Lebensmitteln enthalten ist. Dennoch kann es aufgrund der Einnahme von bestimmten Arzneimitteln zu einem zeitlich begrenzten Kaliummangel kommen.
Achtung ist geboten bei folgenden Präparaten
- Abführmittel
- Diuretika, beispielsweise Thiazide, Torasemid, Furosemid
- Herzmedikamente (digitalishaltig)
- entwässernde, harntreibende Arzneimittel
Zudem können Durchfall und starkes Erbrechen, sowie Fisteln im Magen-Darm-Trakt einen zeitlich begrenzten Kaliummangel auslösen. Weitere Ursachen für Kaliummangel sind:
- Alkoholmissbrauch
- starkes Schwitzen
- extremer Salzkonsum
- kontinuierlich schwache Flüssigkeitszufuhr
Aus dieser Ursachenanalyse ergeben sich bestimmte Risikogruppen für Kaliummangel. So sind insbesondere Sportler, Personen mit Bulimie (Ess-Brech-Sucht) oder Anorexie (Magersucht), aber auch Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter (im Pflegeheim) von Kaliummangel betroffen. Zudem tritt diese Mineralstoffarmut häufig bei Obdachlosen, alkoholkranken beziehungsweise kontinuierlich gestressten Personen auf.
Nicht zuletzt gilt Kaliummangel auch als Indikator für andere Krankheiten, die teilweise noch nicht diagnostiziert wurden:
- Nierenerkrankungen
- Überfunktion der Nebennierenrinde (zu viel Aldosteron oder Cortisol)
- Diabetes mellitus Typ 1 (insulinpflichtig)
Anhand welcher Symptome ist Kaliummangel zu erkennen?
Im Rahmen einer medikamentösen Behandlung haben Ärzte dank oftmals parallel durchgeführter Blutkontrollen die Kaliumwerte stets im Blick. Dennoch kann es vorkommen, dass sich ein Kaliummangel bei Betroffenen anhand typischer Symptome erkenntlich zeigt. Hierzu gehören beispielsweise:
- Muskelkrämpfe
- Verstopfungen
- Kreislaufprobleme
- Lähmungen
Diese Symptome von Kaliummangel entstehen dadurch, dass Kalium vorrangig für die Regulierung von Nerven- und Muskelzellen notwendig ist. Auch kann eine geringe Kaliumkonzentration im Blut zu Herzrhythmusstörungen führen. Hierbei ist eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig, da diese lebensbedrohlich sein können.
Wann bei Kaliummangel Arzt konsultieren?
Grundsätzlich raten Experten zur ärztlichen Konsultation, wenn folgende Anzeichen zu beobachten sind:
- fehlender Appetit
- anhaltende Müdigkeit
- akute Konzentrationsstörungen
- Nervosität
- Blähungen
- Darmträgheit
- Verstopfungen
Zudem ist es ratsam, bei Schwindel, nachlassender Muskelkraft beziehungsweise dauerhaften Kopfschmerzen einen Arzt zu konsultieren. Bei folgenden Anzeichen ist eine sofortige notärztliche Behandlung notwendig:
- Lähmungen
- gestörtes Bewusstsein
- komaähnliche Zustände
Welche Behandlung bei Kaliummangel ist möglich?
Bei auftretenden Symptomen für Kaliummangel richtet sich die adäquate Behandlungsmethode nach der jeweiligen Ausprägung. Bei schwachen Formen des Mineralstoffmangels genügt eine kaliumreiche Ernährungsweise. Im anderen Fall verordnen Ärzte die Einnahme von Kalium in Form von Kapseln, Pulver, Brausetabletten oder Tabletten. Oft erfolgt hierbei die Kombination von Kalium mit Calcium, Magnesium, Glukose und Natriumchlorid. Nur bei akutem Kaliummangel sind Injektionen angezeigt. In jedem Fall sind die ärztlichen Einnahmeempfehlungen genau einzuhalten, um mögliche Nebenwirkungen (Muskelkrämpfe oder -schwäche, Herzmuskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen) zu vermeiden.
Ist Vorbeugen eines Kaliummangels möglich?
Um einem Kaliummangel gezielt vorzubeugen, ist nichts anderes nötig, als den täglichen Speiseplan abwechslungsreich und ganzheitlich zu gestalten. Mithilfe von frisch zubereiteten Nahrungsmitteln hat ein Kaliummangel keine Chance.
Kaliummangel vorbeugen mit Getränken
- Fruchtsaftschorle
- Mineralwasser
- Kräutertee (ungesüßt)
Mit pflanzlicher Ernährung und Superfood Kaliummangel vorbeugen
- Aprikosen
- Bananen
- Himbeeren
- Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen)
- Karotten
- Kartoffeln
- Kohlgemüse
- Kürbis
- Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse)
- Pilze
- Rhabarber
- Sellerie
- Vollkornprodukte
In diesem Zusammenhang gilt zu beachten, dass sich Kalium während des Kochens aus den Nahrungsmitteln löst. Folglich ist es empfehlenswert, die Gemüsebrühe für die Zubereitung von Suppen, Brühen und Soßen ebenso zu verwenden.