Das Problem mit der Margarine
Immer mehr Menschen verwenden Margarine statt Butter. Inspiriert werden sie dazu hauptsächlich von der Werbeindustrie, die in verschiedenen Spots und Anzeigen den streichfähigen Butterersatz schmackhaft macht. Dass Margarine ursprünglich als Schmiermittel für Waffen hergestellt wurde, weiß sicher kaum jemand, der sie sich morgens genüsslich auf sein Brötchen schmiert.
Margarine statt Butter
Die Idee einen Ersatz für Butter herzustellen entstand wohl im Krieg, da Butter ohne Kühlung nicht transportiert werden konnte, ohne dass es zerfloss und zudem zu teuer war. Napoleon Bonaparte lockte denjenigen, dem es gelingen sollte, einen Ersatz für Butter zu erfinden, die dazu diente die Kriegsmaschinen zu schmieren, mit der Aussetzung eines Preises. Wem dieser Preis gebührt bleibt umstritten, da sich zeitgleich zwei Chemiker damit befassten. Hergestellt wurde der Schmierstoff jedenfalls im Jahr 1869, indem man durch den Einsatz metallischer Katalysatoren wie Eisen, Nickel und Kobalt erreichte, dass sich zuvor chemische Doppelbindungen in gesättigte Einfachverbindungen umwandelten. Somit wurde aus flüssigem Öl eine schmierige Paste.
Die Anfänge der Margarine
Zu ihren Anfangszeiten war Margarine eine weißliche Creme, die durch orange Lebensmittelfarbe eingefärbt wurde. Die USA hielt sich anfangs zurück, was das bewerben von Margarine anging, in Deutschland jedoch wird sie seit 1890 als Ersatz für Butter stark beworben. Die Konkurrenz, also die Butterhersteller, setzten recht schnell Gerüchte über die gesundheitlichen Schäden durch Margarine in die Welt, welche jedoch durch die ständige Präsenz der Margarine in Werbeblättern und Plakaten schnell untergingen und damit den Verbraucher von Anfang an täuschten.
Was ist dran am Butterersatz Margarine?
Die ursprünglichen Zutaten für die Herstellung von Margarine bestanden aus Schweinefett, Pottasche und Wasser, welches gegen später durch Rinderfett, Milch, Wasser, zerkleinerte Schafmägen und Kuheuter ausgetauscht wurde. Die Zutaten wurden unter großer Hitze und Druck mithilfe von Lauge zu einer weißen festen Schmiere verarbeitet. Dieses Streichfett war fortan der Ersatz für Butter, die sich arme Leute damals wegen des hohen Preises nicht kaufen konnten. Das Verfahren der Fetthärtung wurde weiterentwickelt und nunmehr konnten ab 1903 verschiedene Pflanzenöle zur Herstellung verwendet werden, wodurch sich lediglich an der Kombination der Inhaltsstoffe, nicht aber an der Qualität etwas änderte. Damals ging man dazu über Sojaöl mit Zusatzstoffen so zu verändern, dass das Aussehen, die Streichfähigkeit und der Geschmack der Margarine ansprechender wurden. Heute werden statt Soja meist die großen gelben Rapsfelder zur Herstellung von Pflanzenmargarine abgeerntet. Die Natürlichkeit der Zutaten ist eines der Argumente der Margarine-Hersteller, die immer wieder beteuern, dass Margarine gesünder als Butter wäre.
Die Margarine-Lobby leugnet die Risiken von Margarine
Die Lobby der Margarine-Hersteller hat in den letzten Jahren erreicht, dass fast viermal so viele Leute Margarine verwenden wie Butter. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass immer wieder auf die negativen Gesundheitsfolgen von Butter hingewiesen wird, der die Schuld an zu hohen Cholesterinwerten sowie Herzinfarkten und Schlaganfällen durch Arterienverkalkung zugeschrieben wird. Die Margarine-Lobby argumentiert mit den reichlich gesättigten Fettsäuren und Cholesterin, das sich in der Butter befindet, im Gegensatz zu ungesättigten Fettsäuren und keinerlei Cholesterin in pflanzlichen Produkten. Vergessen oder unerwähnt bleibt dabei jedoch die Tatsache, dass selbst bei der Verwendung ungesättigter Fette als Grundstoff bei der industriellen Härtung gesättigte Fette entstehen, die eben noch als bedenklich kritisiert wurden.
Ebenso erwiesen ist die gesundheitsschädigende Wirkung von Transfetten, die sich in teilgehärteten Fetten wie Margarine befinden und sich im Fettgewebe des Körpers anreichern, wo sie in die Zellmembranen gelangen, für eine Störung des Stoffwechsels sorgen und das Risiko für die Entstehung einer Zuckerkrankheit erhöhen. Gerade diese Transfette sind es, denen bei Forschungsarbeiten nachgewiesen wurde, wie sehr sie das Immunsystem beeinflussen, die Fruchtbarkeit herabsetzen und bei der Entwicklung eines Embryos das Zellwachstum von Gehirn und Nervengewebe behindern. Noch nicht hinreichend erforscht ist die schädliche Wirkung von unnatürlichen Verknüpfungen der Fettsäuren, wie sie bei der Teilhärtung entstehen können.
Lieber Butter statt krankmachender Margarine?
Bei der Härtung von Fett werden, wie oben beschrieben, metallische Katalysatoren verwendet. Dabei kann kaum vermieden werden, dass diese Metalle (unter anderem Nickel und Aluminium) in das Produkt gelangen, von uns verzehrt werden und sich in unseren Zellmembranen einlagern, wo sie unser gesamtes Nervensystem schädigen. Margarine beeinflusst unsere Gesundheit bei jedem Brötchen, das damit beschmiert wird, ohne dass uns dies bewusst ist. Butter hat dagegen den Vorteil, dass es ein Naturprodukt ist. Dennoch sind auch in Butter Substanzen enthalten, die uns schaden, wie Hormone, die den Kühen verabreicht wurden, Pestizide aus der Landwirtschaft oder andere Umweltgifte. Jedoch gehört Butter zu den Grundnahrungsmitteln, die fast nicht bearbeitet werden und außer Milchsäure(E270) und dem Farbstoff E160a (Beta-Carotin) keine Zusatzstoffe enthalten dürfen.