Magnesiummangel
Unser Körper braucht für fast alle Vorgänge Magnesium, das er nicht selbst bilden kann sondern von außen zuführen muss. Der Zellstoffwechsel und auch der Elektrolythaushalt brauchen Magnesium und auch die Regelung von fast 300 Enzymen wird über Magnesium geregelt und aktiviert. Eine Unterversorgung mit Magnesium stört die Funktionen von Herz, Nerven und auch den Verdauungsapparat. Besteht der Magnesiummangel für eine längere Zeit, kann das zur Begünstigung von Gefäß- oder Stoffwechselerkrankungen führen. Im Körper stehen Magnesium und Calcium in enger Verbindung zueinander, sie agieren als Gegenspieler, die die Zellen regulieren und erregen. Das Magnesium ist für die Stabilisation der Muskelzellen und die Dämpfung der Erregung zuständig. Nach dem Anspannen der Muskelzellen bewirkt Magnesium, dass diese sich schnell wieder entspannen können, im Gegenzug ist Calcium für das Anspannen der Muskeln verantwortlich. Die Aufnahme und Aktivität von Vitamin C ist nur möglich, wenn auch Magnesium zugeführt.
Wie kann es zu Magnesiummangel kommen?
Der tägliche Bedarf an Magnesium, den wir zu uns nehmen sollten, liegt laut Medizinern bei 300 bis 400 mg.
In Wirklichkeit nehmen wir aber um einiges weniger auf, zumal einige Faktoren den Bedarf auch noch erhöhen können. Wer viel Sport treibt, schwere körperliche Arbeit leistet oder aber psychische Belastungen wie Stress, Depressionen oder Angst hat, der hat einen höheren Bedarf an Magnesium. Doch noch viele andere Dinge, tragen dazu bei, dass unser Körper zu wenig Magnesium bekommt oder aufnimmt. Über viele davon sind wir uns gar nicht im Klaren.
-In den Böden der Landwirtschaft sind heutzutage viel weniger Nährstoffe und Mineralstoffe als früher, und somit auch in den geernteten Lebensmitteln. Von außen sieht jedoch niemand, wie viel bzw. wenig Nährstoffe und auch Magnesium enthalten sind.
-Kunstdünger beinhaltet selten Magnesium. Zusätzlich wird dieses durch die Niederschläge aus den Böden ausgewaschen, was den Magnesiumverlust im Boden noch vervielfacht.
-In verarbeiteten Lebensmitteln, von denen wir meist mehr essen als frische, ist wenig Magnesium enthalten. Vor allem Weißmehlprodukte haben weniger als Vollkornprodukte. Schlimmstes Beispiel ist die Zuckerrübe, die während der Herstellung 99% ihres Magnesiumanteils verliert.
-beim Kochen und Braten gehen nochmal ca. 40 des enthaltenen Magnesiums verloren. Außerdem sind Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte, die viel Magnesium enthalten, nicht sehr beliebt oder das Magnesium wird mit dem Kochwasser weggeschüttet.
-Auch die Vitamine B6 und B1, sowie Vitamin E, Zink und Selen werden beim Kochen und Braten zerstört. Der Körper braucht aber zur Aufnahme von Magnesium eben diese Vitamine, sonst kann es nicht freigesetzt werden. Deshalb sollten Mahlzeiten wenn möglich immer frisch zubereitet werden, um den größtmöglichen Anteil an Vitaminen und Mineralien zuzuführen.
-In Kochsalz ist selten Magnesium enthalten, da durch Magnesium das Salz nicht sehr haltbar ist.
-Lebensmittel wie Fertigprodukte, Käse, Wurst, Süßigkeiten, Fertigsoßen, Fast Food etc. übersäuern unseren Körper. Zur Entschärfung der säurebildenden Speisen brauchen wir Magnesium und Calcium. Je mehr wir von diesen Speisen zu uns nehmen, desto mehr Magnesium und Calcium ist nötig. Wird diese nicht in gleichem Maße wieder zugeführt, kommt es auch dadurch zu Magnesiummangel. Da das Magnesium dringend benötigt wird, holt es sich der Körper dann aus den Knochen, Zähnen, dem Bindegewebe und anderen Depots, in denen Magnesium gelagert wurde. In der Folge ergibt das Erkrankungen in diesen Bereichen.
-Wer an Magensäuremangel leidet, hat oft dazu Magnesiummangel. Da das Magnesium für seine Umwandlung in seine ionische Form die Magensäure braucht, führt dies wiederum zu Magnesiummangel. Dieser wird durch die Gabe von Säureblockern noch verstärkt.
-Da immer mehr Lebensmittel mit Toxinen wie Fungiziden, Pestiziden und Herbiziden belastet sind, der Körper zur Entgiftung aber Magnesium braucht, führt auch das zu Magnesiummangel.
-Durch zu viel Genuss von Milchprodukten wird die Aufnahme von Magnesium verhindert. Das Verhältnis von Calcium zu Magnesium sollte idealerweise 2:1 betragen. In Milchprodukten ist dieses Verhältnis verschoben, (in Milch zum Beispiel liegt es bei 10:1) wodurch das vorhandene Magnesium vom Organismus weniger genutzt werden kann.
-Toxine im Darm, wie bei der Pilzerkrankung mit Candida albicans, oder nach einer Antibiotika-Kur, sowie einer Ernährung durch zu viele zucker- und kohlenhydratreiche Speisen, hemmen die Magnesium-Aufnahme im Darm. Auch andere Nährstoffe können so nicht mehr in zureichenden Mengen aufgenommen werden.
-Zu viel eiweißreiche Nahrung vermindert die Magnesium-Aufnahme stark.
-Tannine, die in schwarzem und grünem Tee enthalten sind, binden Magnesium und machen es wertlos.
-das Phosphat in kohlensäurehaltigen Getränken verbindet sich mit Magnesium im Körper, dadurch steht es nicht mehr zur Verfügung.
-Der Körper braucht zum Abbau von Medikamenten viele Mineralien in größeren Mengen, am meisten Magnesium. Diese wird meist aus den körpereigenen Depots genommen. Von Vorteil wäre also eine zusätzliche Einnahme von Magnesium wenn Medikamente eingenommen werden müssen.
-Stress ist ein großer Magnesium-Fresser. Die stressigen Situationen benötigen eine hohe Menge an Magnesium, dieser Mangel wiederum lässt die Stressresistenz sinken. Außerdem steigt der Adrenalinspiegel und das Herz verkrampft. Fehlt Magnesium, kann das Herz nicht mehr so gut entspannen und eine Panikattacke steht bevor.
– Bei zusätzlicher Einnahme von Calcium oder calciumreichem Essen, wird vermehrt Magnesium ausgeschieden, da bei sich gegenseitig beeinflussen. Deshalb sollte das Verhältnis (wie oben beschrieben) 2:1 sein.
Was wird durch Magnesiummangel ausgelöst?
Durch die Beteiligung von Magnesium an den meisten Stoffwechselvorgängen, kann ein Mangel daran viele Symptome auslösen, die sehr oft gar nicht mit einem Magnesiummangel in Verbindung gebracht werden. Die Liste ist lang, unter anderem gehören dazu: Depressionen, Angstzustände, Migräne und Hyperaktivität, über Bluthochdruck, Arteriosklerose, Impotenz, Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Herzrhythmusstörungen bis zu Hyperaktivität, Karies, Muskelkrämpfe und Lidzucken.
Wie kann man Magnesiummangel ausgleichen?
Durch Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Fisch und Geflügel, Sesamsamen und Sonnenblumenkerne, Nüsse und Haferflocken, Beerenobst und Bananen, Leber und Blattgemüse kann eine gute Portion Magnesium zugeführt werden. Eine zusätzliche Einnahme von hochwertigen Magnesiumpräparaten kann ohne Probleme durchgeführt werden, da eine Überdosierung von Magnesium unmöglich ist. Allerdings ist es nicht sehr wirksam, die ganze empfohlene Menge von 300 bis 400 mg Magnesium auf einmal einzunehmen, da der Körper lediglich die Hälfte davon resorbiert. Wird die Menge auf mehrere Portionen am Tag verteilt, kann der Körper einen größeren Teil davon aufnehmen.
Ein Mangel an Magnesium hat viele Folgen, über die wir uns kaum im Klaren sind. Wer besser auf eine ausreichende Zufuhr des lebenswichtigen Magnesiums achtet, wird sehr schnell sehen oder spüren, inwieweit sich das auf eine bessere Gesundheit auswirkt, die Leistungsfähigkeit stärkt und die Infektanfälligkeit sinken lässt.