COPD
COPD (chronic obstructive pulmonary disease)
Die COPD, zu Deutsch „chronisch obstruktive Lungenerkrankung, ist der Oberbegriff für alle Lungenkrankheiten, bei denen die unteren Atemwege unter einer Verengung leiden, die lang anhaltend besteht. Dazu zählen unter anderem auch die chronisch obstruktive Bronchitis, meist mit Asthma, und eine nicht rückgängig zu machende Überblähung der Alveolen (Lungenbläschen), die als Lungenemphysem bezeichnet wird. Da bei einer COPD eine ständige Entzündung der Atemwege besteht, ist eine Zerstörung des Lungengewebes unausweichlich. COPD ist bisher als „nicht heilbar“ eingestuft. Diese Krankheit reduziert die Lebenserwartung der Patienten, bei schneller Diagnose und Behandlung jedoch, ist es möglich den Verlauf der Krankheit hinauszuzögern.
COPD ist gar nicht so selten
Einer Schätzung zufolge leiden international ca. 600 Millionen Menschen an dieser Krankheit, die jährliche Sterberate liegt bei ungefähr 3 Millionen. Oft trifft COPD Menschen, die über längeren Zeitraum Raucher waren, bei ihnen ist das Risiko, an COPD zu erkranken, um einiges höher als für Nichtraucher. Dennoch sind nicht grundsätzlich alle Raucher risikogefährdet.
AHA-Symptomatik
Die AHA-Symptomatik bezeichnet drei charakteristische Symptome der COPD, dazu gehören A, wie Auswurf (beim Husten wird Schleim abgesondert), H, wie Husten (der vor allem morgens nach dem Aufstehen auftritt) und A, wie Atemnot (die im Anfangsstadium nur nach körperlicher Belastung, gegen später auch während Ruhephasen auftritt).
Da diese Symptome sich schleichend entwickeln und immer schlimmer werden, gehen die meisten Betroffenen zunächst von einer immer wiederkehrenden Erkältungskrankheit aus.
Unterschied zwischen COPD und normalem Husten
Krankheiten wie Bronchitis gehen mit einem Husten einher, der mit plötzlichem Hustenreiz beginnt und nach einem Zeitraum von bis zu drei Wochen wieder aufhört. Husten, der wegen COPD ausgelöst wird, kann locker mehrere Monate bis Jahre anhalten und wird begleitet von Auswurf (Produktiver Husten) vor allem in den Morgenstunden.
Vier Stadien des COPD
Die vier Stadien des COPD werden medizinisch in verschiedene Schweregrade eingeteilt:
Bei Stadium I der COPD ist die Ausprägung der Symptome noch sehr schwach und die Lungenfunktionswerte weichen lediglich um 0 bis 20 Prozent ab.
Im Stadium II der COPD werden die zunehmenden Symptome wie Husten und Auswurf zwar wahrgenommen, aber oft noch auf chronische Erkältungskrankheiten geschoben. In diesem mittelschweren Stadium kann die Funktion der Lunge schon auf einen Wert zwischen 50 und 80 % sinken, was sich in einer Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung bemerkbar macht.
Im schweren Stadium III der COPD sinkt die Funktion der Lungen weiter, sie beträgt nur noch 30 bis 50 % des Normalwertes. Der Patient gerät schon bei leichter körperlicher Anstrengung in heftige Atemnot und wird von schlimmem Husten und Auswurf geplagt.
Das Stadium IV der COPD ist schon ein sehr schweres Stadium, bei dem der Patient in lebensgefährliche Situationen kommen kann, wenn ein Schub auftritt. Die Lungenfunktionswerte weichen bis zu 70% unter den Normalwert ab, was eine starke Beeinträchtigung der Sauerstoffversorgung bedeutet und die Lebensqualität extrem einschränkt. Der Patient ist kaum mehr leistungsfähig und gerät oft schon im Ruhezustand in Atemnot.
COPD und seine Ursachen
Die Hauptursache von COPD scheint das Rauchen zu sein, auch wenn eine genaue Ursachenforschung mehrere Faktoren miteinbezieht. Je früher jemand angefangen hat zu rauchen, desto höher ist sein Risiko, an COPD zu erkranken. Fakt ist, dass die meisten Patienten Raucher sind oder waren oder durch Passivrauchen ständig Nikotin ausgesetzt sind. Der Zeitraum und die Menge der Zigaretten, die täglich geraucht wurden, spielen eine große Rolle, für die Risikoberechnung. Allerdings gibt es auch starke Raucher, die nie an COPD erkranken, und Nichtraucher, die trotz Nikotinabstinenz an COPD leiden, was vermuten lässt, dass die genetischen Einflüsse ebenfalls eine Rolle spielen. Schadstoffe, die von bestimmten Berufsgruppen eingeatmet werden, wie Kohlestaub, Biogase oder Isocyanate, wie sie in der Kunststoffherstellung frei werden, lösen laut Wissenschaftlern keine COPD aus.
Detaillierte Ursachen für COPD
Die dauerhaft entzündeten unteren Atemwege verhindern ein Einatmen von genügend Luft, die nicht durch die geschwollenen Wände der Bronchien hindurchströmen kann. Die Patienten müssen beim Einatmen viel Kraft aufbringen, um genügend Sauerstoff zu sich zu nehmen. Beim Ausatmen strömt nicht die gesamte Luft aus den Lungen aus dem Körper, ein Rest bleibt, der dafür verantwortlich ist, dass die Alveolen (Lungenbläschen) sich ausdehnen und platzen. Die Medizin nennt dies Lungenemphysem (Überblähung der Lunge). Die vorher mit Alveolen besetzte und verzweigte Lungenoberfläche, sieht nun nur noch wie ein Ballon aus, der wesentlich weniger Fläche zum Austausch von Sauerstoff und Blut bietet. Daraus ergibt sich Atemnot und eine Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Jede Erkältung verschlimmert zudem die Leistungsfähigkeit der Lunge und durch die ständige Atemnot, versuchen die Patienten sich zu schonen und noch weniger zu atmen, was eine Verschlechterung der Belüftung der Lunge hervorruft und sie wiederum für Infektionen anfällig machet.
Dringend zum Arzt bei Verdacht auf COPD
Hält Husten über drei Wochen an und wird von Auswurf und Atemnot begleitet, sollte dringend ein Termin beim Arzt gemacht werden, um die Diagnose COPD zu bestätigen oder zu verwerfen. Die Therapie-Möglichkeiten für COPD sind besser, je schneller sie behandelt wird.