Feldenkrais
Haben Sie schon einmal von einer Feldenkrais-Methode gehört? Nein, dieses Verfahren ist Ihnen völlig unbekannt? Dann nutzen wir doch gleich einmal die Gelegenheit und stellen Ihnen diese genauer vor. Bei der Feldenkrais-Methode handelt es sich um ein körperorientiertes und pädagogisches Verfahren. Es wurde nach dem Begründer Moshé Feldenkrais benannt. Dieser Mann lebte von 1904 bis 1984. Er war ein Israeli und als Physiker, Ingenieur sowie Judosportler tätig. Er entwickelte diese Form des Körperkennenlernens. Dabei nutzte er die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung. Sie dürfen diese Anwendung nicht als Gymnastik oder als eine Fitnesseinheit verstehen. Es geht in erster Linie darum, dass die Bewegung direkt Ihr Nervensystem anspricht. Vor allem Ihr Gehirn. Die Beweglichkeit soll verbessert werden und Sie sollen etwas über Ihre Gewohnheiten, Ihr Handeln und Ihrem Körper lernen.
Oft sind wir durch den bestehenden Alltagstrott verspannt. Wir wirken auf die Umwelt gestresst und sind anfälliger für Schmerzen. Mit der Feldenkrais-Methode soll eine gewisse Stabilität in Ihr Leben einkehren. Gerade für Menschen, die auf der Suche nach einem Ausgleich zu körperlichen und seelischen Belastungen sind, werden sich bei dieser Entspannungsform wohlfühlen.
Wie wird die Feldenkrais-Methode praktiziert?
Dazu werden verschiedene Kurse angeboten. Entweder nehmen Sie an Einzel- oder Gruppenstunden bei. Zudem müssen Sie nicht befürchten, dass sich etwas Spirituelles dahinter verbirgt. Es geht vielmehr um die menschliche Anatomie. Besser gesagt, liegt das Hauptaugenmerk auf das Erkunden der Wahrnehmungsfähigkeit. Sie erfahren dabei wie Ihr Körper funktioniert und wo Sie in Ihrer Bewegung blockiert sind. Außerdem lernen Sie, wie Sie die allmählich eingefahrenen Muster wieder loswerden. Durch bewusst ausgeführte Bewegungsabläufe wird dies durchgeführt. Neue Varianten werden dabei eine große Rolle spielen und dabei werden Sie körperlich beweglicher, entspannter und geistig fitter.
Wie läuft die Anwendung genau ab?
Als Moshé Feldenkrais seine Methode entwickelte, spezialisierte er sich auf zwei Möglichkeiten. Zum einen ging es um das organische Lernen und zum anderen um die funktionale Integration. Beim organischen Lernen stand die Bewusstheit durch Bewegung im Vordergrund. Es wurden Veränderungen in der Wahrnehmung und den Bewegungsabläufen festgestellt. Dies nahmen die Klienten gern positiv zur Kenntnis. Oft waren Sie vom Ergebnis überrascht und sehr erfreut. Ein Gefühl der Leichtigkeit war die Folge. Die Methode kann unabhängig vom Alter jeder anwenden.
Jedoch sollte an dieser Stelle gesagt werden, dass es sich bei der Feldenkrais-Methode nicht um ein medizinisch, therapeutisches Konzept handelt. Es ist eine vom Körper ausgehende Lernmethode. Befinden Sie sich in einem Krankenstand und haben mit entsprechenden Schmerzen zu kämpfen, dann sollten Sie vor Beginn dieser Methode mit Ihrem Arzt abklären, ob diese eine geeignete Variante für Sie ist. In erster Linie geht es um ein Umlernen. Gerade bei Schmerzen im Bewegungsapparat wie beispielsweise dem Rücken, Nacken, Knie, Hüfte oder Fuß. Schonhaltungen sollen durch diese Anwendung verschwinden sowie allgemeine Verspannungen.
Generell wird Ihnen bei der Stressbewältigung geholfen und Verspannungen abgebaut. Es wird die Balance zwischen dem körperlichen und psychischen Wohlbefinden angepeilt. Zudem soll eine Erweiterung des Selbstbildes erzielt werden sowie die Natürlichkeit von Ausdruck und Ausstrahlung.
Wo wird mit der Feldenkrais-Methode noch gearbeitet?
Mittlerweile haben viele Bereiche sich mit diesem Verfahren beschäftigt. Unter anderem wird sie in der Gesundheitsvorsorge, bei Verletzungsvorbeugungen, der Schmerzbewältigung, bei Arbeiten mit Behinderten sowie bei einer Rehabilitation nach Unfällen, Knochenbrüchen, Tinnitus oder neurologischen Erkrankungen verwendet. Selbst die Musik, Kunst, das Theater, der Tanz, Kampfkünste und der Sport arbeiten mit dieser Technik.