Die Nageldiagnostik
Wussten Sie eigentlich schon, dass Fingernägel nicht weiter als ein abgestorbenes und vernetztes Gewebe sind? Umso erstaunlicher, dass man an Hand des Aussehens, Rückschlüsse auf die Gesundheit ziehen kann. Dabei spielen Kriterien wie die Auffälligkeiten an der Oberflächenbeschaffenheit, Rillen und Nagelfarbe ein. Ein Therapeut kann auf Grund dieser Merkmale feststellen, ob eine Störung im Körper vorliegt. Die sogenannte Nageldiagnostik gibt Aufschluss über psychische und physische Probleme eines Menschen.
Ein Nagel bzw. die Nagelplatte besteht aus 100 bis 150 übereinander geschichtete Hornzelllagen. Darunter befinden sich viele Nerven und Blutgefäße. Liegt eine Erkrankung oder ein Defekt vor, dann werden die Durchblutung und die Funktion der Nerven beeinflusst, was eine Veränderung des Nagelbettes mit sich zieht.
Fingernagel spiegelt unser Innerstes wieder
Wie sieht ein gesunder Fingernagel aus? Er hat eine glatte Oberfläche ohne Riefen und Rillen. Sein Glanz ist als normal zu bezeichnen. Zudem liegt eine leichte rosa Färbung vor. Außerdem findet man eine leicht angedeutete Wölbung vor. Eine gewisse Elastizität und ein Nagelmond sind ebenfalls vorhanden. Über eine Nageldiagnostik macht sich der Therapeut ein umfassendes Bild über den Gesundheitszustand des Patienten.
Kann er Auffälligkeiten erkennen, dann können Störungen bzw. Erkrankungen im Organismus nicht ausgeschlossen werden. Zu verschiedenen Form-, Farb- und Oberflächenveränderungen des Nagels kommt es je nach Art der Erkrankung. Selbst der Nagel kann erkranken. Ein Befall von Pilzen oder Bakterien ist möglich. Zudem kann er auch durch Chemikalien geschädigt werden. Fingernägel wachsen langsam, deshalb kann selbst eine zurückliegende Krankheit abgelesen werden.
Die Oberfläche des Nagels verändert sich
Längsfurchen- oder rillen sind in der Regel harmlos. Häufig treten sie im Alter auf. Der Nagelwachstum wird langsamer und die Durchblutung weniger. Des Weiteren können die Rillen bereits angebrochen sein. Stellt man diese Veränderungen nur vereinzelt fest oder sie sind ungleichmäßig verteilt, dann kann es am erhöhten Stress, einer Stoffwechsel- oder Verdauungsstörung sowie Arthritis liegen. Selbst Entzündungen der Gelenke wie Rheuma und Arthrose sind Denkbar. Eine Ursache dafür kann ein Vitaminmangel oder zu wenig Flüssigkeit sein. Ihre Finger weisen Querfurchen oder Querrillen auf? Hier können verschiedene Erkrankungen in Frage kommen. Entweder Durchfall, depressive Verstimmungen oder eine Lungenentzündung. Das tritt ein bei einem längerem Fast. Zudem kann eine Verletzung der Nagelhaut oder Nagelwurzel vorliegen. Blätter der Nagel ab und Sie haben ständig brüchige Nägel? Eventuell liegt ein Defizit an Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium oder Magnesium und Spurenelementen vor.
Veränderung in der Farbe
Blasse Nägel deuten auf eine Blutarmut hin (Anämie). Sind die Fingernägel blass und weiß, dann spricht man von einer Erkrankung der Leber und Nieren. Entdecken Sie grüne Nägel, dann liegt eine Infektion mit Bakterien vor. Geht die Farbveränderung ins Gelb, dann kann man durch eine Nageldiagnostik eine Reihe von Gründen erkennen. Möglich wäre eine Pilzinfektion, Gelbsucht, Leberleiden oder eine Schuppenflechte. Sogar Medikamente können eine äußerliche Farbveränderung herbeiführen. Blaue Fingernägel deuten auf eine Herz- oder Lungenerkrankung hin. Haben Sie solche Zeichen bei sich entdeckt, dann sollten Sie den Facharzt aufsuchen.
Ein Blick auf die Form verrät viel
Die Form des Nagels sollte man nie außer Acht lassen. Jede Verformung lässt ein anderes Krankheitsbild zu. Hohlnägel lassen auf eine Erkrankung im Stoffwechsel schließen. Selbst eine Störung bei der Blutgerinnung oder im Bereich des Magen-Darms kann möglich sein. Dabei sind die Nägel nach innen gewölbt. Hat man Krallennägel, dann deutet dies auf einen Verdacht von Durchblutungsstörungen hin. Dabei ist der Nagel gekrümmt. Liegt ein weißlich, trübes Aussehen vor, dann können Rückschlüsse auf eine Entzündung im Darmbereich geschlossen werden. Selbst eine Leberzirrhose ist bei Milchglasnägeln möglich. Sind Ihre Nägel nach oben gewölbt und vergrößert, dann kann das auf Probleme im Bereich der Lunge oder Leber hindeuten. Bei den sogenannten Uhrglasnägeln kann ebenso ein Eisenmangel aufgetreten sein.
Nicht jede Veränderung ist gefährlich
Man sollte nicht gleich in Panik verfallen, wenn man doch seltsame Merkmale oder Punkte entdeckt. Nicht hinter jeder Veränderung steckt eine Krankheit. Beispielweise können weiße Flecken einen ganz harmlosen Grund haben. Dabei können äußere Einflüsse eine große Rolle spielen. Wenn Luft im Nagel durch das Wachstum eingeschlossen wird, dann kann schon einmal ein Farbunterschied entstehen. Auch eine zufällig beigeführte Verletzung kann seine Spuren hinterlassen. Selbst ein aggressiver Nagellackentferner kann Verwirrung stiften. Zudem hat das Nagelhäutchen eine wichtige Aufgabe. Es soll Schmutz und Bakterien vom Fingernagel fernhalten. Deshalb soll ein Hochschieben und Abschneiden der Nagelhaut vermieden werden.