Der eigene Garten als Therapie
Garten ist für viele Menschen Erholung für Körper Geist und Seele. Die Beschäftigung mit dem Garten, der Natur und die Bewegung an der frischen Luft können helfen bei Menschen Depressionen, Ängste und Stress abzubauen. Der eigene Garten kann anwachsen zu einem eigenen kleinen Paradies, indem man sich wohl fühlt und eine Aufgabe hat. Im Frühling, Sommer und Herbst ist der Garten eine Möglichkeit aktiv an der Natur teilzunehmen und sich an den vielen bunten Blüten, den Geruch und dem Wuchs der Pflanzen zu erfreuen.
Der Garten ist eine schöne Möglichkeit, um eigene Kräuter Gemüse und Obst anzubauen und sich über das intensive Aroma der selbst gezüchteten Pflanzen zu erfreuen. Ein Garten braucht viel Zeit und ist manchmal auch viel Arbeit, aber gerade bei älteren Menschen, die sich Zeit nehmen, kann man beobachten, wie diese zur Ruhe kommen, wenn sie zum bei zum Beispiel das Unkraut aus den Betten zupfen oder mit der Hacke die Erde auflockern. Man kann beim eigenen Garten und dessen Bewirtschaftung von einer Therapie sprechen.
Der Garten fordert zwar seine Zeit und Aufmerksamkeit, es entsteht aber bei dieser Arbeit in der Natur kein Druck und kein Stress. Die Auszeit von einem stressigen Alltag oder einen anstrengendem Beruf kann man in einen Garten ganz besonders genießen. Hier wird etwas Sinnvolles mit Freude erledigt, und man kommt auf andere Gedanken, kann sich von Probleme des Alltags besser lösen. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die unter körperlichen Symptomen gelitten haben, wie zum Beispiel Kopfschmerzen und Erschöpfungszuständen. Ein ganz anderer Aspekt im eigenen Garten ist die Kreativität, die man beim Anlegen bestimmte Bereiche in der Außenanlage fördern kann.
Mit der eigene Initiative etwas zu planen und den Garten umzugestalten, wird kreatives Potenzial entwickelt und damit auch das Selbstbewusstsein gestärkt. Gerade Menschen, die zum Beispiel eine schwere Krankheit hinter sich hatten oder lange Zeit arbeitslos waren, können in einem Garten ihre Projekte verwirklichen und ihr eigenes ich stärken.
Die Gartentherapie hilft Patienten die Probleme des Alltags mit einzubinden
Eine andere Möglichkeit der Gartentherapie kann man in der Gemeinschaft erleben. Es gibt viele Projekte und Gruppenarbeiten, die sich mit der Gartentherapie beschäftigen und bei denen mit anderen ein Austausch stattfinden kann. Die Arbeit im Garten und die Pflege der Pflanzen hilft vielen Menschen Depressionen zu lindern und auch körperliche Probleme abzumildern.
Es gibt inzwischen Therapieabteilungen, wie die Ergotherapie oder die Kunsttherapie, welche die Gartentherapie als ein therapeutisches Verfahren anerkannt haben und ihn als Baustein in ihrer Basistherapie mit einbauen. Viele Patienten, die psychische oder neurologische Erkrankungen haben können in einem Garten auf seine Art und Weise ihre motorischen Fähigkeiten wieder ausbauen. Auch der psychische Aspekt hat bei der garten Gartenarbeit immer einen großen Stellenwert. Die Natur lenkt von den alltäglichen Problemen und man kann sich auf ein übersichtliches Projekt im Garten konzentrieren.
Die Behandlungsmethode mit der Gartentherapie wird sogar inzwischen in Kliniken zu Schmerzbewältigung eingesetzt, weil alle körperlichen und mentalen Probleme bei der Arbeit im Garten vermindert werden können. Menschen die unter Angstproblemen und Depressionen leiden, können ihre körperlichen Funktionen bei der Gartenarbeit unter Beweis stellen und trainieren. Manchen Leuten fehlt zum Beispiel das gehen und heben von Gegenständen schwer, weil sie Rückenschmerzen oder andere Probleme haben. Bei der Aktivität im grünen Garten tritt der Schmerz vorläufig in den Hintergrund und lenkt von den körperlichen Schmerzen ab.
Definition von Gartentherapie
Die Gartentherapie wird zielgerichtet eingesetzt, um bei der Arbeit in der Natur die Steigerung der körperlichen und psychischen Fähigkeiten eines Menschen zu steigern. Die Gartentherapie gilt als ganzheitlicher Ansatz, der kostengünstig durchgeführt werden kann. In vielen Therapieeinrichtungen wie der Psychosomatik, der Psychiatrie, der Geriatrie und bei der Rehabilitation von Suchtkranken wird die Gartentherapie erfolgreich eingesetzt. Die Aktivitäten, die sich Pflanzen und Garten bezogen abspielen, ermöglichen den Patienten neue Erlebnisse und eine mannigfaltige Erfahrungen, von der er in Verbindung mit seiner Persönlichkeit profitieren kann. Für viele Menschen ist die Entfaltung von sensorischen Wahrnehmungen besonders wichtig, deswegen wird dieses in der Gartentherapie besonders gefördert.
Die Gartentherapie kann als eine Mischung aus Ergotherapie und Physiotherapie gewertet werden und ist für soziale psychische und physische Faktoren als Therapie anerkannt.
In Österreich gibt es Möglichkeiten einen Lehrgang für Gartentherapie an der Hochschule für Agrar Umwelt Pädagogik zu belegen. Dieser Lehrgang wird mit der Donau Universität in Krems in Kooperation ausgeführt.
Die Gartentherapie in den verschiedenen Therapieeinrichtungen
Durch Pflanzen, Natur und Aktivität im Garten kann das soziale, psychische und physische Empfinden und Wohlbefinden eines Menschen sehr positiv beeinflusst werden. Es ist inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen, dass Menschen die sich viel im Grünen aufhalten oder auch nur auf Grünes blicken dürfen, weniger Schmerzmittel benötigen, besser schlafen und sich ihr gesamter psychischer und körperlicher Zustand verbessern.
In den USA und in England wird schon seit Jahrzehnten der Therapieansatz der Gartentherapie gefördert und durch Ausbildungen belegt. Das Schöne an einer Gartentherapie in Therapieeinrichtungen ist, dass fast jede Einrichtung über einen Garten oder eine Terrasse verfügt. Viele Fläche benötigt man nicht und sind so können Grünflächen für eine wertvolle Anregungen und beruhigende Erlebnisse der Patienten genutzt werden. Grüne Räume sind für jeden Menschen eine wertvolle Sinneserfahrung, wirken beruhigend und entspannend und wecken vor allem Eindrücke und ein biografisches Erinnern. Die körperliche Betätigung in einem grünen Umfeld beziehungsweise in einem Garten kann auch sehr gut in der Gemeinschaft gefördert werden.
Hierbei werden Konzentration, Koordination und Ausdauer trainiert und es entsteht ein schönes Gefühl sinnhafter Arbeit und einer Zusammengehörigkeit. Mit dem Pflanzenwuchs und dem Erblühen eines Gartens gehen Anerkennung und Zufriedenheit bei Menschen einher. Eine gärtnerische Aktivität kann auch in Innenräumen durchgeführt werden und ist nicht immer an eine Grünfläche gebunden. Im Innenraum kann dafür Jahreszeiten unabhängig gearbeitet und gegärtnert werden.
Wie schon erwähnt ist der Therapieeffekt bei der Gartentherapie wissenschaftlich nachgewiesen und wird deswegen in immer mehr Therapieeinrichtungen eingeführt.
Vor allem im Bereich der Geriatrie und der Altenheime ist die Garten Therapie für viele Menschen eine willkommene Möglichkeit sich auszuleben. Hier können auch in einen Gemeinschaftsgarten Kontakte geknüpft werden, und die Zeit sinnvoll überbrückt werden. Das positive Miteinander bei der Bewirtschaftung eines schönen Gartens und die Freude an der Natur den Blumen und den Tieren kann wie schon festgestellt, körperliche Beschwerden lindern und psychische Beeinträchtigungen vermindern.