Vorsorge- bzw. Früherkennungs-Untersuchungen
In Österreich werden für Babys und Kinder kostenlose Untersuchungen angeboten. Diese beginnen direkt nach der Geburt und die letzter, die U10, ist dann im Alter von 5 Jahren. Bei diesen Untersuchungen wird geprüft, ob das Kind sich normal entwickelt. Entdeckt werden können hierbei auch häufig vorkommende körperliche Fehlbildungen, aber auch Stoffwechselkrankheiten oder Geburtsverletzungen. Die Tests sind an das Alter des Kindes angepasst, wobei hier immer ein anderer Schwerpunkt gesetzt wird. Im Anschluss an die eigentliche Untersuchung werden auch immer wichtige Impfungen durchgeführt.
U1 – Direkt nach der Geburt
Die U1 findet direkt nach der Geburt statt. Wenn das Kind in einem Geburtshaus oder zuhause zur Welt kam wird das Kind beim Kinderarzt untersucht, ansonsten in der Klinik. Der Arzt schaut bei dieser Untersuchung vor allem nach innerlichen und äußerlichen Fehlbildungen. Durchgeführt wird dabei der APGAR-Test. Das Baby erhält dabei auch 2 Tropfen Vitamin K.
U2 – Erste Lebenswoche
Die U2 ist eine erste Basis-Untersuchung für Neugeborene, welche in der ersten Lebenswoche stattfindet. Hierbei wird gründlich auf Auffälligkeiten geschaut und eine neuerliche Gabe von Vitamin K vorgenommen. Durchgeführt wird hier der Guthrie-Test.
U3 – 4. bis 7. Lebenswoche
Die U3 findet in der 4. bis 7. Lebenswoche statt. Hierbei werden Maße und das Gewicht überprüft und der Kopfumfang des Babys. Getestet werden auch die Reflexe und eine Untersuchung der Organe erfolgt ebenfalls. Zu diesem Zeitpunkt sollte es das Kind schon schaffen den Kopf für einen Moment in der Luft zu halten.
U4 – 3. bis 5. Lebensmonat
Zwischen der Mitte des 2. Lebensmonats und dem 3. Lebensmonat findet keine Untersuchung statt. Die U4 findet dann im Verlauf des 3. bis 5. Lebensmonats statt. Kontrolliert werden hier wieder Gewicht, Größe und Kopfumfang sowie die Reflexe und die Organe. Auch führt der Arzt einen Hör- und Sehtest durch.
U5 – 7. bis 9. Monat
Auch wenn bei der U5 noch einmal Gewicht, Größe und Kopfumfang kontrolliert werden, richtet sich das Augenmerk dieser Untersuchung darauf ob das Baby schon entsprechend ausgeprägte Reflexe hat. So wird auch begutachtet ob das Baby beweglichen Gegenständen mit dem Auge folgt.
U6 – 10. bis 14. Lebensmonat
Zwischen dem 10. bis 14. Lebensmonat findet die U6 statt. Hierbei wird auf die Beweglichkeit und der Sprachentwicklung des Babys geachtet. Auch werden wieder Gewicht und Größe des Babys festgehalten. Im Rahmen dieser Untersuchung erhält das Baby auch die MMR-Impfung. Mit den Eltern werden Details zur Ernährung besprochen.
U7 – 22. bis 26.Lebensmonat
Die U7 steht für Eltern und Kind zwischen dem 22. und dem 26.Lebensmonat auf dem Programm. Größe, Gewicht und Kopfumfang werden hier kontrolliert und auch die Sinnesorgane, die Sprachfähigkeit und letztlich auch das Sozialverhalten des Kindes. Auch ein Augentest wird hier gemacht.
U8 – 34. bis 38.Lebensmonat
Die U8 findet zwischen dem 34. und 38.Lebensmonat statt. Hierbei werden Gewicht und Größe kontrolliert und auch nach Verhaltensauffälligkeiten gesucht und auch die Sprachentwicklung. die Hör- und Sehfähigkeiten werden ebenfalls getestet.
U9 – 46. bis 50.Lebensmonat
In der U9 werden zwischen dem 46. bis 50.Lebensmonat nochmals alle wichtigen Untersuchungen wiederholt. Mit den Eltern wird dabei der Entwicklungsstand besprochen und es werden zudem noch einige Checks durchgeführt.
U10 – 58. und 62. Lebensmonat
Den Abschluss der Vorsorge- bzw. Früherkennungs-Untersuchungen in Österreich bildet die U10, die in der Zeit zwischen dem 58. und 62. Lebensmonat stattfinden sollte. Hierbei wird ein besonderer Blick auf die Zahnpflege des Kindes geworfen und auch die Sprachentwicklung kontrolliert.
Viele Kinderärzte in Österreich bieten den Eltern auch eine ärztliche Begleitung des Kindes bis ins Jugendalter an. Spezielle Jugenduntersuchungen gibt es in Österreich nicht. Es steht den Eltern dabei frei, dass sie nach der U10 auch zu einem normalen Arzt wechseln. Doch die meisten Eltern bleiben mit ihren Kindern beim Kinderarzt, insbesondere dann, wenn es diesen dort in der Praxis gefällt und die Kinder es nicht mögen, wenn sich ständig die Gesichter wechseln. Dies ist vor allem für die meisten Kinder wichtig, wenn es um einen Arzt geht, zu dem sie Vertrauen gefasst haben.