Welche Gesundheitschecks gibt es für Frauen?
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bzw. deren Bezahlung wurden in Österreich im Jahr 1974 eingeführt. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen lag damals bei knapp 75 Jahren. Heute leben Frauen im Schnitt sieben Jahre länger. Doch noch immer sterben viele Frauen vorzeitig oder viele sind durch chronische Krankheiten im Alter in ihrer Lebensqualität teils stark eingeschränkt. Seit dem 1. Juli 2005 wird in Österreich ein neues Vorsorgeuntersuchungssystem angeboten. Darin enthalten ist vieles, was sich bewährt hat. Zudem gab es auch in einigen Bereichen wichtige Anpassungen durch den medizinischen Fortschritt und sonstige Neuerungen.
Für Frauen und auch Männer ist die Vorsorgeuntersuchung ein kostenloser Gesundheitsservice der österreichischen Sozialversicherungsträger. Dieses Angebot richtet sich an Personen ab 18 Jahren. Dabei fließen mehr als bisher auch die Erkenntnisse der modernen Lebensstil-Medizin ein in die Vorsorgeuntersuchungen. Es geht dabei vor allem um Früherkennung von verbreiteten Zivilisationskrankheiten, aber auch um Aufklärung und Unterstützung, wenn es um gesundheitsfördernde Veränderungen geht. Kernthemen sind hierbei Ernährung, das Rauchen und die Bewegung.
Darmkrebsvorsorge und Hör- und Sehtest
Bei Frauen über 50 gehört zum Vorsorgeprogramm auch die Darmkrebsvorsorge, wobei dabei zusätzlich zum Hämoccult-Test (also zur Untersuchung des Stuhls auf Blut) auch eine Koloskopie (umgangssprachlich auch Darmspiegelung genannt) zur Darmkrebsvorsorge vorgenommen wird. Frauen ab 65 Jahren können sich auch kostenlos einem Hör- und Sehtest unterziehen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Frauen noch aktiv am Straßenverkehr, also als Führerin von einem Fahrzeug teilnehmen. Dies Vorsorgeuntersuchungen sind natürlich alle freiwillig, wobei sich jede Frau in das Einladungs- und Erinnerungssystem zur Vorsorgeuntersuchung einschreiben lassen kann. Dies ist sinnvoll, weil man meist gar nicht weiß wie schnell ein Jahr vergehen kann.
Kostenloses Brustkrebs-Früherkennungsprogramm und Gebärmutterhalstuntersuchung
Ein sehr wichtiges Thema, das schon für Frauen ab um die 30 Jahre relevant wird meist, ist die Untersuchung der Brust. Hierfür wurde im Jänner 2014 ein neues kostenloses Brustkrebs-Früherkennungsprogramm mit dem Namen „früh erkennen“ gestartet. Es handelt sich hierbei um ein qualitätsgesichertes Programm, das zum Ziel hat, dass Brustkrebs bei Frauen so früh wie möglich erkannt wird. Immerhin erkranken jährlich in Österreich rund 4600 Frauen an Brustkrebs, von denen ca. 1500 sterben, weil sie einfach zu spät zum Arzt gegangen sind. Der Fokus des Früherkennungsprogramms liegt dabei bei Frauen zwischen 45 und 69 Jahren, da diese Altersgruppe das größte Risiko hat, an Brustkrebs zu erkranken. Allerdings wurde bisher das Angebot zur Mammographie zwecks Früherkennung zu gehen, kaum genutzt.
Im Juli 2014 wurde, um einen zusätzlichen Anreiz zu geben bzw. um daran zu erinnern, wie wichtig es wäre eine derartige Untersuchung durchführen zu lassen, für die Früherkennungsmammographie die eCard für alle Frauen automatisch freigeschaltet. Und zusätzlich erhalten alle Frauen zwischen 45 und 69 Jahren für alle zwei Jahre eine Einladung, dass sie abermals eine Mammographie durchführen lassen. Doch auch jüngere und ältere Frauen können natürlich eine Einladung anfordern bzw. sich in die Liste eintragen lassen.
Das Vorsorgeprogramm gegen Brustkrebs enthält neben der Mammographie (also der Durchführung einer Röntgenaufnahme durch den Radiologen) auch die Doppelbefundung, durch das Vier-Augen-Prinzip bei Verdachtsfällen. Das heißt zwei Radiologen begutachten die Aufnahmen unabhängig voneinander. Bei medizinischer Notwendigkeit fällt in den Rahmen der Vorsorge auch noch eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung und die Abklärung durch Biopsie und MRT. Werden dann Auffälligkeiten bzw. Krebs diagnostiziert, kann die Behandlung frühstmöglich beginnen.
Die zweithäufigste Krebsart bei Frauen, der Gebärmutterhalskrebs, erfordert natürlich auch einer Abklärung. Auch dies fällt in den Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen für Frauen. In diesem Fall wird ein Krebsabstrich am Gebärmutterhals genommen. In Österreich wird empfohlen ab dem 20. Geburtstag jährlich eine derartige Untersuchung durchführen zu lassen. Diese regelmäßige Durchführung des sogenannten PAP-Abstrichs reduziert schon in jungen Jahren das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu sterben. Experten sehen in dem Abstrich eine hohe Aussagekraft. Dabei ist der Aufwand gering und kann unkompliziert durchgeführt werden.
Auch Frauen, die HPV-geimpft sind, sollten im Übrigen regelmäßig zum Frauenarzt gehen und eine Gebärmutterhalsvorsorge durchführen lassen. Grund dafür ist, dass die HPV-Impfung nur ca. 70 Prozent der sogenannten high-risk Viren der Gebärmutterhalskrebs auslösenden Viren umfasst. Die Vorsorge durch eine entsprechende Impfung im Teenager-Alter kann also nicht zu 100 Prozent garantiert werden.
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Quelle:
Frauenspezifisceh Gesundheitsvorsorge (gesund.co.at)
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