Das Achtsamkeitstraining
Was ist das Achtsamkeitstraining?
Seit einigen Jahren ist das Achtsamkeitstraining immer wieder im Gespräch und hat viele Menschen gefunden, die damit vor allem den Alltagsstress bewältigen möchten. Bei den Übungen im Achtsamkeitstraining geht es um eine bessere Wahrnehmung der Dinge, die auf uns einströmen und uns umgeben. Die Sinne neu schärfen und damit auch mehr Ruhe und Sicherheit bekommen ist einer der Aufgaben dieser Methode.
Das Credo lautet: Stressreduktion durch Achtsamkeitstraining
Das Programm des Achtsamkeitstraining wurde Von Jon Kabat-Zinn, einem Molekularbiologe an der University of Massachusetts, vor ungefähr 40 Jahren entwickelt und hat sich seitdem nicht weitgehend verändert. Das Achtsamkeitstraining basiert aus einer Mischung von Yoga und buddhistischer Psychologie, Meditation und einer ganz speziellen Körperwahrnehmung. Wer regelmäßig das Achtsamkeitstraining ausübt und nach den Vorgaben die Welt betrachtet, kann nach Aussagen der Vertreter dieser Technik, wieder in Ruhe und Einklang mit sich und seinem Körper finden. Dazu gehören unter anderem die Schmerzreduktion, Angstverminderung bei Patienten mit Angstproblemen und vor allem gute und positive Entwicklungen in der Suchtbekämpfung. Nach einigen Studien wurde auch herausgefunden, dass Achtsamkeitstraining als eine kognitive Therapie dabei helfen kann sich vor einer Depression zu schützen, ähnlich wie es auch Medikamente tun.
Therapiekonzept Achtsamkeitstraining
Das Achtsamkeitstraining nach Kabat-Zinn ist inzwischen in verschiedenen Behandlungskonzepten ein fester Bestandteil und wird zum Beispiel bei Borderline Patienten, welche unter schweren Persönlichkeitsstörungen leiden erfolgreich eingesetzt. Bei der Therapie mit dem Achtsamkeitstraining geht es nicht um Esoterische Ansätze oder Ideologien, sondern um einen Lerntherapeutischen Ansatz, der sich auch für Patienten gut umsetzen lässt. Das Achtsamkeitstraining wird auch immer mehr von Schulmedizinern anerkannt und ist in den USA als Methode etabliert.
Beim Achtsamkeitstraining geht es aber nicht um eine Methode, die wie eine Arznei oder eine psychologische Behandlung verabreicht wird, sondern um eine Form des Akzeptierens und des Betrachtens der eigenen Persönlichkeitsstrukturen.
Eine typische Frage aus dem Achtsamkeitstraining an den Patienten lautet: Kann ich so wie ich bin mit meine chronischen Schmerzen leben und es akzeptieren, ohne dass die Schmerzen ganz verschwinden? Im Zentrum dieser Fragen an sich selbst steht der Augenblick der Ruhe und einer nicht urteilenden Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber. Beim Thema Schmerz würde dies bedeuten, ihn anzunehmen ohne ihn zu verdrängen und sich zu bemühen, den zustand des Schmerzes so gleichmütig wie möglich zu behandeln. Das ist kein einfacher Schritt und vielleicht für viele nicht gerade angenehme, aber immer noch besser als einen ständigen Kampf gegen sich zu kämpfen und alles abzulehnen.
Genauso kann man mit dem Achtsamkeitstraining im Folgenden auch mit den eigenen Emotionen umgehen und lernen diese zu betrachten und ihnen damit die Negativität zu nehmen, wenn es sich demnach um negative und störende Emotionen handelt. Diese Art und Weise kann man aber nicht einfach so machen und sie manchmal mühsam erlernt werden. Dafür ist ein Psychologe notwendig, der in dieser Methode gut ausgebildet wurde und die Übungen genau kennt. Für die Übungen sind immer acht Sitzungen mit jeweils über 2 Stunden wichtig, um die einzelnen Schritte zu erlernen.
Inzwischen übernehmen sogar manche Krankenkassen das Achtsamkeitstraining und werden als Präventionsmaßnahmen anerkannt.
Die Übungen können aber auch zu Hause mithilfe einer CD erlernt werden. Zu diesen Übungen gibt es auch Atemübungen, die aus der klassischen Mediation entlehnt sind und mit der man in einen aufmerksameren Zustand mit der eigenen Persönlichkeit treten kann. Es werden bei den Übungen die Gedanken so auf bestimmte Körperzonen, wie Füße, Arme oder Brustkorb gelenkt, dass man ähnlich dem Autogenen Training ein ganz besonderes Gespür für den Körper der uns umgibt erhält.
Negative Gedanken durchbrechen
Da Gedanken das Bewusstsein in einem hohen Maße mitbeeinflussen, ist es gut nicht zu viele und schon gar keine negativen Gedanken festzuhalten. Je früher man lernt Gedanken zu kontrollieren und eventuell zu unterbrechen, umso besser. Bei Menschen die nach dem Achtsamkeitstraining wieder beginnen die Welt mit neuen Augen zu sehen, kann dies zu einer durchaus heilenden und kräftigenden Erfahrung werden.
Am besten ist es, wenn man das Achtsamkeitstraining in den Alltag so integriert, dass man die Augenblicke im Leben besser genießen kann und ohne Druck oder Ungeduld sich auf die Dinge, die man tun möchte, konzentriert.
Wer nach diesen Möglichkeiten mit dem Achtsamkeitstraining ganz bewusst lebt kann es verhindern, dass Stress, Verwirrung, Angespanntheit das Zepter ergreifen. Die Folge davon kann sein, dass sich Gesundung einstellt und die Anspannung verloren geht. Mit dem Blick auf den Augenblick kann der Genuss wieder kommen und Krankheiten oder Schmerzen haben kaum noch eine Chance!