Psychotherapie – immer erfolgreich?
Patient und Therapeut
Nicht jede Psychotherapie ist erfolgreich, denn wenn das Verhältnis von Therapeut und Patient nicht stimmt, kann es passieren, dass man in der Therapiestunde nicht vorankommt. Probleme sollte man natürlich mit dem Therapeuten besprechen können und auch vor Offenheit und Ehrlichkeit nicht zurückschrecken. Gelingt es nicht ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen, muss man den Therapeuten wechseln und sich auf die Suche nach anderen Möglichkeiten machen.
Vertrauen und Chemie müssen stimmen
Die Psychotherapie ist dazu da seelische Krankheiten und massive Probleme, die sich im Alltag zeigen, zu bearbeiten. Der Schritt eine Psychotherapie zu beginnen und sich einen geeigneten Therapeuten zu suchen ist bei vielen Menschen schon ein großer Sprung und oft geht ein langer Leidensweg voraus. In der Psychotherapie muss zunächst die Chemie zwischen Patient und Psychotherapeut stimmen. Dies ist die Grundlage einer guten Therapie und bei den meisten Therapeuten wird diese auch in der ersten Stunde besprochen.
Beide Seiten haben Zeit sich zu überlegen, ob es gehen würde. Dazu kann man bis zu 5 Therapiestunden in Anspruch nehmen.
Die Erwartungen an eine Psychotherapie sind oft hoch und viele denken, dass der Therapeut es schon richten wird. Dass dabei viel Eigenarbeit nötig ist, bleibt oft zunächst einmal im Hintergrund.
Therapie hat viele Gesichter
Es gibt dazu viele Ausprägungen und Psychotherapie Schulen, die unterschiedliche Richtungen vertreten und verschiedenen Ansätze in den Therapien besitzen. Das einzelne Vorgehen eines Therapeuten kann unter Umständen anders sein, als sich der Patient das vorgestellt hat. Oft kommt der Patient mit der Erwartung in die Therapiestunde, einen Anleitung zu erhalten und ein Feedback von Therapeuten zu bekommen. Meist aber sitzt dieser schweigend und zuhörend da und nimmt das Klagen und Erzählen des Patienten in Empfang.
Zu Beginn einer Therapie muss der Psychotherapeut darüber aufklären, wie der Ablauf in der Therapie aussieht und die Sitzungen von Statten gehen werden. Diese Rahmenbedingungen sind es dann später oft, die nicht eingehalten werden und die zu Problemen führen können.
Nebenwirkungen einer Psychotherapie
Natürlich gibt es gerade bei der Psychotherapie auch Nebenwirkungen, auch wenn man diese vielleicht nicht unter körperlichen Symptomen einreihen kann. Die Verschlimmerung der Symptome kann aber auf seelischer Ebene passieren und beeinträchtigt den Patienten während der Dauer der Therapie oft erheblich. Die Familie muss mitziehen und helfen können, sondern ist die Therapie in Frage gestellt. Während einer Psychotherapie werden so auch zum Beispiel neue Verhaltensweisen ausprobiert, die Konflikte auslösen können. Die Psychotherapie ist eine Zeit, in der sich für den Patienten sehr viel verändern kann und alte Probleme aufgearbeitet werden müssen.
Das ist oft sehr hart für die Betroffenen und kann sehr schmerzhaft sein. Dabei ist das vertrauensvolle Verhältnis zum Psychotherapeuten sehr wichtig und zentral.
Was machen, wenn es nicht geht?
Bei Konflikten zwischen Psychotherapeut und Patient muss die Therapie beendet werden und man sucht sich am besten an anderer Stelle einen Therapeuten. Es kommt auch vor, dass die Entwicklungen während der Therapie einfach nicht vorangehen und alles einfach zu stagnieren scheint. Auch in diesem Fall ist es nötig sich noch einmal zu verändern. Wenn der Patient die Therapiemethoden oder die Fähigkeiten des Psychotherapeuten anzweifelt und nicht ernst nehmen kann, ist ebenfalls ein Punkt erreicht, dass man sich verabschieden sollte.
Wann werden Grenzen in der Psychotherapie überschritten?
Grenzverletzungen in der Psychotherapie liegen dann vor, wenn der Psychotherapeut persönliche oder sexuelle Verstöße ausübt. Der Therapeut ist dazu verpflichtet, durch das sogenannte Abstinenzgebot, alle Handlungen, die zur Befriedigung eigener Wünsche dienen, in einer Psychotherapie zu unterlassen. Liegt hier ein Missbrauch vor, ist es wichtig zu reagieren und die Therapie zu beenden. So sind zum Beispiel private Kontakte oder sexuelle Übergriffe außerhalb der üblichen Therapiestunden nicht erlaubt und verstoßen gegen die Berufsverordnung.
Therapeutenwechsel
Der Patient hat die Sitzungen unterbrochen und ist auf der Suche nach einem neuen Therapeuten. Das erste Vertrauensverhältnis ist zerstört worden und hat die Situation nicht einfacher gemacht, da anzunehmen ist, dass der Patient sowieso schon angeschlagen und voller Probleme ist. Ein neues Psychotherapeuten Verhältnis muss nun aufgebaut werden. Das ist nicht ganz einfach, kann aber die Therapie vielleicht in andere Bahnen lenken und den erwünschten Erfolg bringen.