Wärmekabine mit Infrarotlicht
Wärme wird für vielerlei Beschwerden oder Erkrankungen als angenehm und schmerzlindernd empfunden. Es zählt zu den ältesten Hilfsmitteln der Naturheilkunde und zusätzlich wirkt es sich auch auf das Gemüt aus, denn eine Portion Wärme tanken, ist wie eine kleine Erholungspause vom Alltags- oder Berufsstress. Wer nicht gerne vor Hitze stöhnen möchte, wie in der Sauna, wo die Temperatur zwischen 85 und 95 Grad Celsius beträgt, kann als Alternative auf Infrarotlicht zurückgreifen.
Es gibt Infrarotkabinen, oder auch Wärmekabinen, in Fitness-Studios, Wellness-Tempeln oder auch für den Privathaushalt. Wie der Name schon besagt, funktionieren diese Kabinen auf der Basis von Infrarotstrahlung.
Was ist Infrarotlicht?
In Infrarot-Wärmekabinen wird die Wärme durch Infrarot—Strahlung (Wärmestrahlung) erzeugt, statt über heiße Raumluft. Infrarotstrahlung wird in drei verschiedene Arten eingeteilt, die eine jeweils andere Eindringtiefe in die Haut haben. Infrarot-Typ A hat mit einer Wellenlänge von 780 bis 1400 nm eine Eindringtiefe von ca. 4 bis 5 mm, Infrarot-Typ B hat mit einer Wellenlänge von 1400 bis 3000 nm eine Eindringtiefe von ca. 2 mm und Infrarot-Typ C hat mit einer Wellenlänge von über 3000 nm eine Eindringtiefe von 0,1 mm. Trifft Infrarotstrahlung auf die Haut wird sie in Wärme umgewandelt und zum Teil absorbiert. Das Eindringen der Wärme in die Haut und den Körper lässt ein wohliges Gefühl der Wärme entstehen, man bezeichnet dies auch als Tiefenwärme. Die meisten Infrarotkabinen arbeiten mit Infrarot B und C, da beim Typ A durch die hohe Eindringtiefe Schädigungen der Gesundheit, vor allem der Augen, nicht ausgeschlossen werden können.
Welche gesundheitsfördernden Eigenschaften haben Infrarotkabinen?
Durch angenehme Wärme steigert sich unser allgemeines Wohlbefinden, weshalb eine halbe Stunde in der Wärmekabine auch einfach gut tut, um ein wenig zu entspannen und zu genießen. Dazu kommen die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Infrarotkabinen, welche auch zur Linderung diverser Beschwerden dienen können. Sanft und effektiv helfen Infrarotstrahlen bei akuten Beschwerdebildern, sie können aber auch vorbeugend gegen eine Reihe von Erkrankungen herangezogen werden. Folgende akute Beschwerden oder Symptome werden durch Infrarotstrahlung gelindert:
- Stress wird abgebaut, Entspannung breitet sich aus
- das Hautbild bei diversen Erkrankungen, wie Akne oder Neurodermitis, wird verbessert
- Beschwerden des Hals-Nasen-Ohren Bereiches, wie Asthma, Bronchitis und Erkältungssymptome, werden gelindert
- chronische Schmerzen, wie bei Rheuma und Arthritis, werden weniger
- Verspannungen des Muskelapparates, sowie Kopfschmerzen und Ischialgien werden gelindert
Vorbeugend helfen Infrarotstrahlen indem sie das Immunsystem stärken, den Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System aktivieren, die Ausschüttung von Glückshormonen (Endorphinen) bewirken und der Entstehung von Stress und Erschöpfungszuständen vorbeugen.
Durch die erhöhte Blutzirkulation fängt man an zu schwitzen, wodurch Schadstoffe, Schwermetalle und Toxine über die Haut aus dem Körper ausgeschieden werden. Dies alles geschieht, ohne den Kreislauf durch übermäßige Hitze zu belasten, wie sie in der klassischen Sauna herrscht.
Regeln für den Gang in die Infrarotkabine
Die Kabine sollte auf eine angenehm Temperatur vorgeheizt sein, so dass man weder friert noch schwitzt beim Eintreten. Schmuck und Piercings sollten vorher abgelegt werden. Man geht nackt, und mit trockener Haut in die Kabine. Vorher und danach sollte der Flüssigkeitsverlust mit Getränken, am besten angereichert mit Mineralien, ausgeglichen werden. Die Strahler sollten vor Inbetriebnahme abgekühlt sein, falls die Kabine zuvor schon benutzt wurde. Ein trockenes Handtuch oder ähnliche Unterlagen unter den Körper legen und eine angenehme Sitz- oder Liegeposition einnehmen. Die vorgeschlagene Zeit von 25 bis 40 Minuten sollte nicht überschritten werden. Wer sich vorher unwohl fühlt, sollte die Behandlung sofort abbrechen.
Am Anfang sollte die Haut 3 bis 5 Minuten sanft auf kleiner Stuf aufgewärmt werden, dann wird die Strahlung kontinuierlich erhöht, je nach eigenem Wohlbefinden. Nach ein paar Behandlungen in der Infrarotkabine gewöhnt man sich daran, die Körperwärme zu regulieren und die Intensität der Bestrahlung kann Schritt für Schritt erhöht werden. Man sollte immer darauf achten, dass das persönliche Wärmeempfinden nicht überschritten wird und auch kein Brennen oder Kribbeln auf der Haut spürbar wird, denn dann wurde die Strahlungsintensität zu hoch gedreht. Da jeder Körper ein anderes Schwitzverhalten hat, ist dies kein Kriterium dafür, dass der Körper wirklich durchwärmt ist. Ein hygienisches Verlassen der Kabine sollte selbstverständlich sein. Dafür werden Sitz- oder Liegeflächen mit einem Desinfektionsspray gereinigt.