Entspannung für Seele und Körper Teil 3
Teil 3 Mentale Entspannungstechniken
Neben den vielen Möglichkeiten, die der körperlichen Entspannung dienen, gibt es auch etliche Methoden, die auf der mentalen Ebene dafür sorgen, dass Ruhe und Entspannung sich in Körper, Geist und Seele breit macht. Da diese drei Teile ein großes Ganzes bilden, wirken sich Entspannungstechniken, die auf einer Ebene angewendet werden, immer auch auf die beiden anderen aus. Für die mentalen Entspannungsübungen nimmt man sich am besten etwas Zeit und sorgt dafür, dass man sich an einem Platz oder in einem Zimmer befindet, wo man nicht gestört wird.
Autogenes Training
Eine der bekanntesten mentalen Entspannungstechniken ist das Autogene Training, das man durch einen Kurs oder auch im Selbststudium durch Bücher oder DVDs erlernen kann.
Es zählt zu den wirksamsten Entspannungsmethoden im medizinischen und psychologischen Bereich. Das autogene Training gehört in den Bereich Autosuggestion, das bedeutet, man beeinflusst sich selbst und trainiert dabei das Unterbewusstsein, an etwas zu glauben. Autogenes Training kann nach etwas Übung an allen Orten durchgeführt werden, egal ob im Sitzen, Stehen oder Liegen.
Ziel ist das Erreichen einer Schwere und Wärme in Armen und Beinen und einer Verlangsamung des Pulses und der Atmung. Typische Sätze des Autogenen Trainings sind „Mein rechter/linker Arm ist schwer. Mein rechter/linker Arm ist warm.“ „Mein Atem ist ruhig und gleichmäßig. Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig.“ „Mein Solarplexus ist strömend warm. Meine Stirn ist kühl.“ Die Durchführung des Autogenen Trainings führt zu einer tiefen Entspannung von Körper und Geist.
Selbsthypnose
Wie der Name schon sagt, versetzt man sich bei dieser Methode selbst in einen hypnoseähnlichen Zustand. Dadurch kann eine tiefe Entspannung ausgelöst werden und auch Heilungsprozesse werden dadurch beschleunigt. Um das Potenzial der Selbsthypnose zu nutzen, empfiehlt es sich, einen Therapeuten als Lehrer hinzuziehen. Bei etwas Vorkenntnissen in diesem Bereich kann die Selbsthypnose natürlich auch in Eigenregie erlernt werden. Das Ziel der Selbsthypnose ist das gleiche wie bei der Fremdhypnose, es können Stresssituation, Ängste, Phobien, Schlafstörungen und Schmerzen dadurch gelindert werden. Ein gutes Anwendungsgebiet ist auch die Motivation oder die Einstellung auf ein grundlegend positives Denken.
Meditationsübungen
Meditation wird in verschiedenen Religionen angewendete, um in einen spirituellen Zustand der inneren Leere oder Stille zu gelangen, die Gedanken zu besänftigen und einen Zustand zu erreichen, indem man trotz Tiefenentspannung hellwach und klar bei Sinnen ist. Die Formen der Meditation sind vielfältige, sie können in einer passiven oder aktiven Art und Weise durchgeführt werden. Es gibt Ruhemeditationen, Gehmeditationen oder Achtsamkeitsmeditationen. Bei der Ruhemeditation lässt man Gedanken kommen und wieder gehen, ohne sie festzuhalten, bis der Kopf einen Ruhezustand erreicht hat. Bei der Gehmeditation ist man in Bewegung und lenkt die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment und auf das Ausüben des Gehens und Atmens. Die Achtsamkeitsmeditation ist eine Technik, bei der die Gedanken beobachtet aber nicht bewusst gesteuert werden, und eine Identifikation mit dem Gedanken stattfindet. Um die verschiedenen Meditationstechniken zu erlernen können Kurse besucht, oder ein Selbststudium anhand von Büchern oder DVDs durchgeführt werden. Die positive Wirkung von Meditation stellt sich meist ein, nachdem sie regelmäßig praktiziert wird und eine gewisse Routine sich eingestellt hat. Dies erleichtert es, schneller in den Entspannungszustand zu gelangen.
Achtsamkeitsübungen
Eine Abwandlung der Achtsamkeitsmeditation sind Achtsamkeitsübungen. Dabei geht es um eine geistige Haltung, in der man voller Achtsamkeit wahrnimmt, was im Moment geschieht. Alles was man hört, sieht oder mit den andren Sinnen wahrnimmt, wird angenommen, akzeptiert und nicht beurteilt. Mit der Konzentration auf die Tätigkeit, die man gerade ausübt, oder den Gedanken und Gefühlen, die gerade auf einen einströmen, wir bewusst ein- und ausgeatmet. Diese Übungen können helfen, sich zu zentrieren, in einen Ruhezustand zu kommen und eventuellen Stresssituationen gelassener zu begegnen.
Traum- oder Fantasiereisen
Bei einer Traum- oder Fantasiereise sitzt oder liegt man in entspanntem Zustand mit geschlossenen Augen. Ein Therapeut, Kursleiter oder sonstiger Sprecher liest nun eine Geschichte vor, bei der alle Sinne angesprochen werden. Der Hörer riecht zum Beispiel das Salz des Meeres oder hört die Vogelstimmen, schmeckt den Honig oder fühlt Steine unter den Füßen beim Gehen in dieser fiktiven Geschichte. Ziel ist es, auf allen Sinnesebenen angenehme Gefühle auszulösen und dadurch eine Entspannung von Geist und Körper zu erreichen. Für Zuhause gibt es auch DVDs mit Fantasiereisen oder –Geschichten.
Allgemeine Tipps zur Entspannung
Oft sind es Kleinigkeiten, die uns helfen können, in einem Moment voller Druck und Stress etwas abzuschalten und herunterzufahren. Manchmal hilft schon eine kurze Pause mit einer Tasse Tee oder Kaffee, ein kurzes Telefonat mit einem lieben Menschen, das Hervorrufen einer schönen Erinnerung oder das Vorsagen positiver Affirmationen. Auch ein kurzer Spaziergang, um die verspannten Muskeln zu lockern, ein paar leichte Streck- und Dehnübungen, um den Kreislauf wieder zu aktivieren oder auch die Anregung des Duftsinnes durch angenehme, beruhigende Gerüche wie Lavendel und Rosmarin in einer Duftlampe, können ein kleines „Notprogramm“ für Stress-Momente sein.