Fatigue Syndrom
Wer ständig müde und antriebslos ist, sowohl körperlich als auch mental, wem schon die einfachsten Aufgaben im Alltag schwer fallen und wer noch dazu trotz genügend Schlaf dennoch nie wirklich in die Gänge kommt, könnte am Fatigue-Syndrom leiden. Dies ist ebenso bekannt als CFS (Chronisches Fatigue Syndrom) oder als chronische Müdigkeit. Die Ursachen für das Fatigue-Syndrom sind unter anderem eine vorausgegangene Infektionskrankheit oder eine Krebstherapie.
In der Gesellschaft wird das Fatigue-Syndrom eher belächelt und noch nicht wirklich ernst genommen, die Betroffenen jedoch sind in ihrem Alltag schwer eingeschränkt und leiden nicht selten im Laufe der Krankheit an Depressionen.
Typische Symptome
Das Fatigue-Syndrom ist in der Ausprägung des Krankheitsbildes und der Symptome sehr komplex, weshalb meist eine längere Zeit vergeht, bis man durch das Ausschließen anderer Erkrankungen zur Diagnose Fatigue kommt. Seinen Namen hat das Fatigue-Syndrom aus dem französischen „fatigue“, was einfach nur „ständige Erschöpfung und Müdigkeit“ bedeutet. Neben der ständigen, bleiernen Müdigkeit und Erschöpfung, die sich auch nach genügend Schlaf und Ruhezeiten nicht legt, gehören folgende Symptome in vielen Fällen des Fatigue-Syndroms zum Alltag des Patienten: Motivations- und Antriebsschwäche, Unfähigkeit, sich zu konzentrieren, Ein- und Durchschlafprobleme, immer häufiger auftretende Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Fieber, starke Herabsetzung körperlicher Belastbarkeit, Schwellungen der Lymphknoten und chronische Muskelschmerzen.
Wenn Patienten mit diesen Symptomen, die fast täglich auftreten, zum Arzt gehen und andere Krankheiten ausgeschlossen werden können, wird die Diagnose Fatigue-Syndrom gestellt.
Fatigue kann schwer diagnostiziert werden
Es gibt keine speziellen medizinischen Tests, durch die das Fatigue-Syndrom eindeutig diagnostiziert werden kann. Der behandelnde Arzt muss durch genaue Anamnese andere Krankheiten sowie Nebenwirkungen durch Medikamenteneinnahme ausschließen. Einen kleinen Anhaltspunkt kann ein Bluttest geben, da manche Fatigue-Patienten an einem niedrigen Hämoglobin-Spiegel leiden (Anämie).
Ursachen für das Fatigue-Syndrom?
- Am häufigste tritt das Fatigue-Syndrom bei Menschen mit einer Krebserkrankung auf. Die oft jahrelang dauernden Therapien, die bei einer Krebserkrankung durchgeführt werden, sowie die mentale Belastung, führen zu einer Auszehrung des Körpers. Ähnlich oft kann es bei Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, Lupus erythematodes, Rheuma oder HIV/Aids zum Fatigue-Syndrom kommen.
- Andere Gründe, die zum Fatigue-Syndrom führen, sind chronische Schmerzen, Erkrankungen der Schilddrüse, eine Interferonbehandlung, Blutarmut (Anämie), Mangelernährung, oder Atemaussetzer während der nächtlichen Schlafphase (Schlafapnoe).
- Zudem gibt es das Fatigue-Syndrom als eigenständige Krankheit ohne Vorerkrankung, in dem Fall nennen die Mediziner es „Chronisches Erschöpfungssyndrom“(CFS= chronic fatigue syndrome).
Bei Fatigue durch Blutarmut, ist es einfach ,die Gründe für die ständige Müdigkeit zu finden, da durch die verringerte Anzahl der roten Blutkörperchen, welche für den Transport von Sauerstoff im Körper zuständig sind, zu wenig Sauerstoff in die Körperzellen gerät. Ein körperlicher und mentaler Leistungsabfall ist dadurch nachvollziehbar. Warum Fatigue als Begleiterscheinung für viele Erkrankungen auftritt, ist noch nicht gänzlich erforscht.
Man geht jedoch davon aus, dass die Gründe in einer Veränderung des Zentralnervensystems oder des Hormonhaushalts, sowie Entzündungsprozessen oder einer Fehlregulation des Immunsystems zu finden sind, wie sie bei Autoimmunerkrankungen auftritt.
Behandlung und Therapiemöglichkeiten des Fatigue-Syndroms
Am einfachsten ist Fatigue zu behandeln, wenn s aufgrund einer Anämie entstanden ist, denn dann wird der Arzt eine medikamentöse Behandlung einleiten. Ebenso verhält es sich bei einer Hormonstörung der Schilddrüse oder Nebennieren, die durch Medikamente behandelt werden können.
Liegen die Gründe in einer Krebserkrankung oder einer anderen chronisch verlaufenden Krankheit, müssen die Therapiemöglichkeiten individuell auf den Patienten angepasst werden.
Dabei kommen nicht immer Medikamente zum Einsatz. Noch in der Erprobungszeit ist die Therapie mit Psychostimulanzien, wie sie bei ADHS eingesetzt werden. Als Begleittherapie wird oft Bewegung empfohlen, da dadurch die körperliche und geistige Fitness wieder ansteigt. Muskelmasse wird aufgebaut, der Kreislauf und Stoffwechsel wird aktiviert und gleichzeitig werden Depressionen und Schmerzen bekämpft. In einigen Fällen kann auch eine Psycho- oder Verhaltenstherapie von Nutzen sein. Vor allem Gruppengespräche zeige den Betroffenen, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind.