Warum ist die Artischocke so gesund?
Der lateinische Name der Artischocke lautet Cynara scolymus, sie dient schon seit einigen Jahrhunderten nicht nur als besondere Delikatesse in der Zubereitung von leckeren Gerichten, sondern ist zudem bekannt für ihre positive Wirkung auf unsere Gesundheit. In Ägypten, Griechenland und Italien wird sie seit langer Zeit als heilende Pflanze für allerlei Beschwerden eingesetzt. Ihre Bitterstoffe machen sie zu einem effektiven Mittel gegen zu hohe Blutfettwerte und auch für die Aktivierung der Verdauung kann sie eingesetzt werden.
Die Artischocke und ihre Herkunft
Die Artischocke hat ihren Ursprung im Mittelmeerraum und in der Gegend der Kanaren.
Sie sieht einer Distel ähnlich und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae bzw. Compositae). Ihre Blätter können bis zu 80 cm lang werden und haben eine gewölbte Form, sie sind tief gelappt und bilden eine Rosette. Der Stängel kann zwischen 1,5 und 2 Metern groß werden und trägt am Ende einen Blütenstand, an dem sich körbchenförmig angeordnete Knospen befinden, aus denen sich lilafarbene Blüten entwickeln. Heutzutage wird die Artischocke in Gegenden angebaut, wo gemäßigt warmes Klima herrscht, dazu gehören Italien, Spanien, Frankreich, USA, Ägypten und Argentinien.
Die Artischocke in der Küche
Die Artischocke ist in den Küchen Italiens, Frankreichs und Spaniens vor allem als Vorspeise oder Salat bekannt. Vor allem die Baby-Artischocken „Carciofi“ sind sehr beliebt, hierfür werden die kompletten kleinen, zarten Blütenknospen mit Stiel zubereitet. Die fleischigen Teile der großen Blütenstände sind zwischen 6 und 12 cm groß und werden VOR dem Aufblühen geerntet. Man kennt sie als Artischockenböden bzw. Artischockenherzen. Ihre großen gebleichten Blätter werden als „Cardy“ angeboten. Zur Zubereitung von Artischocken ist die Frische sehr entscheidend, da sie bei längerer Lagerung schnell an Geschmack verlieren.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Stiel eine hellgrüne Farbe hat und die Blüte leuchtend violett oder grün ist.
Zudem sollten keine braunen Stellen zu sehen sein und die Blätter sollten eng anliegen. Nach dem Entfernen von Stiel von Blattspitzen gibt man die Artischocke ca. 30 bis 40 Minuten in Salzwasser mit Zitronensaft und holt sie erst heraus, wenn die Blätter sich leicht ablösen lassen.
Warum die Artischocke so gesund ist
Die Inhaltsstoffe der Artischocke haben verschiedene medizinische Wirkungen. Eine der wichtigsten Bestandteile der Artischocke ist der Bitterstoff Cynarin, der in allen grünen Teilen der Pflanze enthalten ist. Seine höchste Konzentration findet man jedoch in den Blättern der Artischocke, weswegen in der Naturheilkunde meistens Artischockenblätter aus Extrakte daraus verwendet werden. Zudem enthält eine Artischocke noch wertvolle biologisch aktive Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Polyphenole, Sesquiterpenlaktone und Caffeoylchinasäuren. Diese Bitterstoffe wirken anregend auf die Leber, die dadurch mehr Galle absondert und dabei bei der Fettverdauung hilft. Zudem regulieren sie den Fettstoffwechsel und sind als Senkung für die Blutfettwerte bekannt.
Die Artischocke kann durch ihre verdauungsfördernde Wirkung bei allerlei Verdauungsbeschwerden und auch bei Reizmagen helfen.
Bei welchen Beschwerden kann die Artischocke eingesetzt werden?
Traditionell gilt die Artischocke vor allem als Mittel bei Verdauungsbeschwerden, wie Völlegefühl und Blähungen, da sie die Produktion von Gallensaft anregt. Als Unterstützung zur Behandlung von hohen Blutfettwerten hat sie sich seit Jahren als sehr effektiv erwiesen. Die Volksmedizin kennt die Artischocke als Lebermittel, da sie die Funktion der Leber schützt und aktiviert und bei Leberbeschwerden gute Wirkung zeigt. Generell wird die Artischocke als Appetitanreger und zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt.
Dosierung und Anwendung der Artischocke als Medizin
Artischocken können regelmäßig in den Speiseplan aufgenommen werden, um Verdauungsbeschwerden vorzubeugen. Jedoch kann man sie auch als Trockenextrakt einnehmen, um Beschwerden zu lindern. Dazu stehen zerriebene oder pulverisierte Blätter zur Verfügung, die zuvor getrocknet wurden. Daraus lässt sich ein Tee zubereiten oder das Pulver wird in Wasser gelöst und getrunken. Ebenso gibt es Trockenextrakte aus frischen Blättern der Artischocke oder zähflüssige Auszüge frischer Artischockenblätter.
Meist werden die Trockenextrakte eingesetzt, um Verdauungsbeschwerden zu lindern oder erhöhte Cholesterinwerte zu senken.
Hinweise zur Anwendung von Artischocken als Medizin
Bei der Einnahme von Artischocken als Arzneimittel kann es zu Sodbrennen oder Übelkeit kommen, zudem haben sie eine leicht abführende Wirkung. Wer eine Allergie gegen Korbblütler hat (dazu gehören außer der Artischocke auch Kamille, Ringelblume und Arnika), oder eine Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe, der sollte vorsichtig sein bei der Einnahme von Artischocken-Mitteln. Auch bei einer Hepatitis (Leberentzündung), einer Entzündung der Gallenwege oder bei Gallensteinen wird von der Einnahme abgeraten. Wer regelmäßig zur Artischocke als Arzneimittel greift, sollte mit einem Arzt oder Apotheker ein aufklärendes Gespräch führen, jedoch sind die positiven Wirkweisen der Artischocke meist problemlos verträglich.