Hoher Blutdruck Teil 1 – Was ist zu hoher Blutdruck?
Schon jeder vierte Erwachsene in den Industrieländern leidet an zu hohem Blutdruck. Doch was ist zu hoher Blutdruck eigentlich? Und was für Auswirkungen hat er auf die Gesundheit? Fakt ist, das er zu einer der gefährlichsten Erkrankungen unserer Zeit gehört, die man oft zu spät entdeckt.
Zu hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie, Hypertension)
An zu hohem Blutdruck leidet jeder vierte Erwachsene in den westlichen Industrieländern, bei den über 60-jährigen liegt die Quote sogar schon bei fast 50%. Die Patienten leiden dabei an einem krankhaft erhöhten Blutdruck, der auf Dauer zu Schäden am gesamten Herz-Kreislauf-System führt. Von erhöhtem Blutdruck spricht man, wenn der Blutdruckwert des Öfteren über 140/90 mmHg oder darüber liegt.
Ein durchschnittlicher Blutdruckwert von 120/80 mmHg gilt als optimal. Ca. 65% der Schlaganfall- und Herzinfarkt-Patienten haben einen zu hohen Blutdruck. Die Behandlung von zu hohem Blutdruck erfolgt meist unter Miteinbeziehung anderer Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2 oder einer chronischen Niereninsuffizienz.
Was ist der Blutdruck eigentlich?
Unser Herz als zentrale Pumpstation pumpt das Blut in alle Blutgefäße, die ein verzweigtes System in unserem Körper bilden. Dabei führen die Arterien mit Sauerstoff und Nährstoffen angereichertes Blut zu allen Organen und die Venen führen es zum Herzen zurück. Um jedes kleinste Blutgefäß im Körper zu erreichen, benötigt dieser Kreislauf einen bestimmten Druck. Dieser Druck verändert sich je nach Leistung, die das Herz-Kreislauf-System im Moment erbringt, so ist der Blutdruck im Normalfall während der Nachtruhe niedriger als bei körperlicher Ertüchtigung. Der durchschnittliche Blutdruckwert sollte bei einem gesunden Erwachsenen bei 120/80 mmHg bis 140/90 mmHg liegen.
Der Blutdruckwert – systolisch und diastolisch
Der Blutdruckwert setzt sich aus zwei Zahlen zusammen. Die erste Zahl zeigt den systolischen Wert an, womit der Druck während der Phase des Anspannens unseres Herzens gemeint ist, und der zweite den diastolischen Wert, der den Druck der Entspannungsphase misst. Anders ausgedrückt zeigt der systolische Wert die Auswurfleistung des Herzens und der diastolische Wert wird nach der Füllphase des Herzens gemessen. Der zweite Wert kann Aufschluss über die Elastizität der Blutgefäße geben.
Wie kommt es zu hohem Blutdruck?
Zu hoher Blutdruck wird in primäre und sekundäre Hypertonie unterschieden. Fast 90% der Betroffenen leiden an der primären Hypertonie, was bedeutet, dass der hohe Blutdruck allein die Erkrankung darstellt. Der Rest leidet an sekundärer Hypertonie, die als Folge anderer Erkrankungen, wie zum Beispiel der Nieren oder Nebennieren auftritt. Faktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht, dauernder Stress, Nikotinkonsum und hoher Salzkonsum lösen hohen Blutdruck aus.
Zu hoher Blutdruck und seine Folgen
Meist wird zu hoher Blutdruck sehr spät erkannt, da er in den Anfangszeiten kaum Beschwerden verursacht. Nur langsam erhöht sich der Druck in den Blutgefäßen und führt auf Dauer dazu, dass das Herz stärker belastet ist und geschädigt wird. Dazu kommt eine Verengung der Gefäße und in der Folge ihre Verkalkung (Arteriosklerose). Die natürliche Alterung der Gefäße wird durch Bluthochdruck beschleunigt und die Durchblutung des gesamten Körpers verschlechtert sich. Zu hoher Blutdruck ist einer der Hauptauslöser für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Prinzipiell kann zu hoher Blutdruck bei jedem Organ zu Schädigungen führen, da die Arterien den gesamten Körper mit Blut versorgen. Oft wirkt sich zu hoher Blutdruck auch auf das Gehirn, die Augen und die Nieren aus, die schlechter durchblutet werden und somit ihre Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen können.
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