Süßigkeiten – in Maßen gesund?
Der Drang nach etwas Süßem liegt in der Natur des Menschen, da das Fruchtwasser, in dem sich der Embryo 9 Monate befindet, und die Muttermilch, die der Säugling von der Mutter danach bekommt, einen süßlichen Geschmack haben.
Dies scheint einer der Gründe zu sein, warum kleine Kinder so oft nach Süßigkeiten verlangen und am liebsten den ganzen Tag Schokolade essen würden, wenn sie denn dürften. Vor allem, wenn Kinder einen Wachstumsschub durchmachen, ist die Gier nach Süßigkeiten anscheinend besonders hoch, da der Kalorienbedarf steigt. Kindern den richtigen Umgang mit Süßigkeiten von klein auf beizubringen, ist ein wichtiger Punkt, um Volkskrankheiten wie Adipositas oder Diabetes im späteren Alter vorzubeugen.
Kindern den richtigen Umgang mit Süßigkeiten von klein auf beizubringen, ist ein wichtiger Punkt
Die Vorbildrolle der Eltern
Im Umgang mit Süßigkeiten spielt es eine große Rolle, in wie weit Eltern ihren Kindern diesbezüglich ein Vorbild sind. Denn nur, wer selbst maßvoll mit Schokolade, Chips und Co. umgeht, kann dies auch von seinen Kindern verlangen. Genauso wichtig ist es, kein generelles Verbot gegen Süßigkeiten und Knabbereien auszusprechen, denn dann werden Kinder einen anderen Weg finden, sich diese heimlich einzuverleiben. Die Regeln, die für den Konsum von Süßigkeiten aufgestellt werden, sollten auch an die Großeltern und andere Bezugspersonen weitergegeben werden, so dass alle ein gemeinsames Ziel verfolgen.
Warum Süßes schädlich ist
Süße Limonade, Fruchtaufstriche, Kekse, Schokoriegel und viele Joghurtsorten beinhalten eine große Menge an verstecktem Zucker, den Kinder sehr lieben. Der übermäßige Verzehr von Produkten, die stark gesüßt sind, führt im Laufe der Jahre zu Volkskrankheiten wie Fettsucht, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Karies, Gicht, Diabetes und Osteoporose. Die Essgewohnheiten, die sich Kinder in den ersten Lebensjahren aneignen, führen sie meist im Erwachsenenalter weiter. Darum sollte man sich als Elternpaar seiner Verantwortung für sein Kind bewusst sein und ihm einige Regeln beibringen, durch die eine gute Grundlage für eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise gebildet wird, in der Süßigkeiten zwar einen Platz haben, aber bewusst genossen werden.
Wann Süßigkeiten sind erlaubt?
Da der Drang nach Süßem von klein auf in uns angelegt ist, assoziieren wir meist den Genuss von Süßigkeiten mit der Geborgenheit, die wir im Mutterleib oder als gestilltes Baby erleben durften. Zudem wird durch Süßes die Produktion des Glückshormons Serotonin im Gehirn angeregt. Gänzlich ohne Süßes auszukommen wird darum jedem von uns schwer fallen. Wer sich jedoch ausgewogen und gesund ernährt, so dass er seinem Körper alle wichtigen und wertvollen Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe zukommen lässt, darf natürlich auch zu Süßigkeiten greifen. Die Faustregel dafür besagt, dass nicht mehr als 10 % des täglich konsumierten Kalorienbedarfs aus Süßigkeiten bestehen sollten.
Tipps für den Umgang mit Süßigkeiten
Sobald kleine Kinder den ersten Kontakt mit Süßigkeiten wie Keksen oder Schokolade hatten, werden sie immer wieder danach verlangen. Deshalb sollte man diesen Zeitpunkt für sein Kind relativ spät ansetzen. Ist es dann aber soweit, ist es wichtig, dem Kind den maßvollen Umgang damit beizubringen. Ein guter Ansatzpunkt ist, Süßigkeiten erst nach dem „richtigen“ Essen zu verzehren, quasi als Nachtisch. Dadurch lernen Kinder, dass eine gesunde Mahlzeit da ist, um daran satt zu werden und nicht die Süßigkeiten. Zudem vermeidet man damit, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Genuss von Süßigkeiten außer der Reihe zu schnell in die Höhe steigt, danach schnell wieder absinkt und eine neue Heißhungerattacke auslösen kann.
Auch bei Süßigkeiten gibt es oft eine Vollkornvariante (zum Beispiel bei Keksen), die im Gegensatz zur Weißmehlvariante etwas mehr gesunde Inhaltsstoffe hat. Wer extrem Heißhunger auf etwas Süßes hat, sollte auf süße Obstsorten zurückgreifen. Diese stillen den Drang nach Süßem und liefern gleichzeitig eine Reihe an wertvollen Inhaltsstoffen für unsere Gesundheit. Auch Fruchtmüsli statt Cornflakes, oder Honig statt Zucker im Tee oder Kaffee helfen, die Gier nach Süßem auf eine gesunde Art und Weise zu befriedigen.
Süßigkeiten sind kein Trost- oder Belohnungsmittel
Viele Erwachsene setzen Süßigkeiten ein, um erzieherische Maßnahmen durchzusetzen. So wird der Schokoriegel oft als Belohnung für eine gute Tat als Lockmittel eingesetzt oder wenn das Kind sich das Knie aufgeschlagen hat, bekommt es erst mal einen Keks zum Trost. Die alles führt allerdings dazu, dass Kinder von klein auf Süßigkeiten als Mittel für Kummer, Schmerz oder Ärger ansehen und dies meist auch im Erwachsenenalter so weiterführen. Die Folgen dafür sind oben genannte Beschwerden und Erkrankungen.