Präbiotika und ein gesunder Darm!
Das Wort Probiotika ist den meisten bekannt, es handelt sich hierbei um die guten, lebenden Darmbakterien, die zum Beispiel bei einer Darmreinigung oder –Sanierung von außen in Form von Kapseln zugeführt werden, um diese wieder im Darm anzusiedeln. Bei Präbiotika bzw. Prebiotika handelt es sich um die Nahrung, die die probiotischen Bakterienstämme brauchen, um unsere Gesundheit und unser Immunsystem stabil zu halten.
Wer Probiotika einnimmt, sollte zwangsläufig seine Ernährung auch so umstellen, dass er genügend hochwertige Prebiotika für die probiotischen Darmbakterien zur Verfügung stellt.
Wenn Darmbakterien nichts zu essen bekommen
Die probiotischen Bakterienstämme in unserem Darm benötigen Prebiotika zur Nahrung. Werden davon zu wenig aufgenommen, haben die Probiotika nichts zu essen und sind geschwächt, wodurch sie von den schlechten Darmbakterien verdrängt und in ihrer Anzahl verringert werden. Dies führt zu Dysbakterie, einem Ungleichgewicht der Darmbakterien. Auf Dauer hat eine Dysbakterie gesundheitsschädigende Folgen für unseren Körper. Die ersten Symptome einer Dysbakterie zeigen sich in Blähungen oder Unregelmäßigkeiten der Stuhlentleerung. Gefolgt werden diese Beschwerden von Symptomen, die sich sehr negativ auf das Allgemeinwohl des Menschen auswirken. Prebiotika bestehen meist aus nicht verdaulichen Kohlenhydraten.
Was bei zu wenig prebiotischer Ernährung im Darm passiert
Führt man dem Körper statt der als Nahrung für Probiotika dienenden präbiotischen Ballaststoffe, die im Darm fermentieren, zu viele Proteine durch tierische Nahrungsmittel zu, vergären diese im Darm.
Bei dieser Vergärung der Proteine entstehen Stoffwechselprodukte, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken, wie Ammoniak, Amine, Phenole und Indole, sowie Schwefelwasserstoffsäure. All diese Stoffe haben die Eigenschaft, die Zellen im Darm zu reizen oder zur Mutation anzuregen. Füttert man die Darmbakterien jedoch mit Präbiotika tut man seiner Gesundheit etwas Gutes, da dadurch die guten Darmbakterien wachsen, sich vermehren und für ein stabiles Immunsystem sorgen. Der pH-Wert im Darm wird durch kurzkettige Fettsäuren und Milchsäure reduziert, so dass dort ein saures Milieu herrscht, welches die schlechten (pathogenen) Darmbakterien nicht mögen und sich so nicht im Übermaß ansiedeln. Die Fermentierung im Darm sollte durch Präbiotika und Ballaststoffe gefördert und dafür die Gärung durch proteinreiche Nahrungsmittel reduziert werden.
Die Eigenschaften von Präbiotika
Durch die ausreichende Einnahme von präbiotischen Lebensmitteln erreichen wir eine Reduzierung der Vergärung durch proteinreiche Kost, welche auf Dauer stark gesundheitlich schädigend wirkt. Gleichzeitig füttern und aktivieren wir damit die positiven Darmbakterien und sorgen so dafür, dass sich die schädlichen Bakterien nicht im Übermaß vermehren können und das Gleichgewicht der Darmflora stabil bleibt. Präbiotika kann durch den Verzehr entsprechender Lebensmittel zugeführt werden oder in Form eines Nahrungsergänzungsmittels (z.B. Inulin). Dadurch wird die Zahl der Bifidobakterien und der Milchsäurebakterien im Darm erhöht und ihre Aktivität gestärkt. Diese guten Darmbakterien sind dafür zuständig, dass die Nährstoffe aus den Nahrungsmitteln absorbiert und die Verdauung aktiviert wird, was in der Folge zur Stärkung des Immunsystems beiträgt. Werden die probiotischen Bakterienstämme mit ausreichend Präbiotika gefüttert, bekommt man eine Dysbakterie wieder in den Griff bzw. es entsteht erst gar keine.
Worin sind Präbiotika enthalten?
Als Präbiotika bezeichnet werden Lebensmittel, die nicht schon im Magen abgebaut oder im Verdauungstrakt absorbiert werden, sondern durch die Darmbakterien fermentiert werden können und damit die probiotischen Bakterien aktivieren und wachsen lassen.
Präbiotische Bestandteile findet man in folgenden Lebensmitteln: Joghurt, Müslimischungen und Knabbermischungen, bei denen jedoch ausdrücklich auf der Verpackung auf präbiotische Inhaltsstoffe hingewiesen sein muss. Außerdem finden wir im Gemüseregal Pflanzen, in denen von Natur aus Präbiotika enthalten sind: Porree, Artischocken, Pastinaken, Zwiebeln, Chicorée, Topinambur und Schwarzwurzeln. Oft handelt es sich bei dem enthaltenen Stoff in den Pflanzen um Inulin, welches aus verschiedenen Pflanzen auch isoliert werden kann und als Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung steht.
Der Darm sollte langsam an Präbiotika gewöhnt werden
Empfindliche Menschen bekommen nach dem Verzehr der oben genannten Lebensmittel manchmal Blähungen. Dies kommt jedoch meist nur vor, wenn der Darm auf die Ernährungsumstellung reagiert. Sobald sich die Zahl der probiotischen Bakterien erhöht hat, werden sich diese Beschweren geben und die Darmbakterien froh um die Umstellung sein. Bei Verdauungsbeschwerden sollte man deshalb nicht gleich aufgeben, sondern lieber die Menge der Ballaststoffe langsam steigern, so werden die Blähungen bald nicht mehr vorkommen.